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Der Ritterschlag des Facebook-Chefs für ein Start-up aus Oberösterreich

Von Susanne Dickstein, 22. Juli 2017, 00:05 Uhr

LINZ. Entscheidungs-App swell ist Partner von Facebook – Gründer sind drei Oberösterreicher

Wenn Facebook-Chef Marc Zuckerberg ein Start-up als Erfolgsgeschichte bei seiner jährlichen Entwicklerkonferenz präsentiert, dann ist das eine Art Ritterschlag in der Onlinewelt. Drei jungen Gründern aus Oberösterreich ist das heuer schon passiert. Denn ihre Entscheidungs-App swell ist von rund 100.000 Anwendungen im Facebook-Messenger unter den Top-Ten. Von Jänner bis Juni wurden hundert Millionen Meinungen auf swell abgegeben. Bis November rechnet Gründer Peter Buchroithner mit einer Milliarde.

"Wir helfen Menschen bei ihren Alltagsentscheidungen", sagt Buchroithner, der swell gemeinsam mit Manfred Strasser und Philipp Holly gegründet hat. Die Idee dazu hatte der 29-jährige Eferdinger, während er im familieneigenen Textilgeschäft arbeitete. "Ich habe festgestellt, dass ein Großteil der Leute Probleme hat, sich zu entscheiden."

Macarons oder Donuts?

Seine App ist bestechend einfach aufgebaut. Es stehen immer zwei Fotos zur Auswahl. Der Nutzer klickt auf das Bild, stimmt somit ab und wischt zur nächsten Entscheidung. Vier Millionen Menschen tun dies bereits regelmäßig. Macarons oder Donuts? Rote oder blaue Schuhe? Pizza oder Sushi? In dieser Qualität bewegen sich die Entscheidungen in zwölf verschiedenen Kategorien. Rund 15 Minuten dauert es, bis ein brauchbares Ergebnis verfügbar ist. Zielgruppe sind die 13- bis 25-Jährigen.

Zehn Mitarbeiter hat swell derzeit, die in Wien und in der Linzer Tabakfabrik sitzen. Dort hat swell unter anderem auch deshalb ein Büro, weil es die erste Beteiligung von Start-up 300 war.

Mittlerweile ist eine Reihe von Investoren an Bord. Die Mehrheit halten allerdings immer noch die drei Gründer. Sie sind nach Santa Monica übersiedelt, um die Nähe zu Facebook & Co zu haben. "Im technischen Bereich steht Österreich Kalifornien aber um nichts nach", sagt Buchroithner, der große Pläne für swell hat.

Marktforschung für Red Bull

Er will nicht kurzfristig den Umsatz, sondern die Nutzerzahlen steigern. Dazu werde swell laufend weiterentwickelt. "Ich kann acht Mitarbeiter entweder in den Vertrieb oder in die Produktentwicklung stecken. Warum soll ich jetzt hunderttausend Euro Umsatz machen, wenn es in zwei Jahren 50 Millionen sein könnten?"

Die Monetarisierung des Datenschatzes stehe demnach derzeit nicht im Vordergrund. Für 30 ausgewählte Kunden aber bietet swell ein Marktforschungsprodukt an. Dazu zählen Marken wie Red Bull in den USA und Swarovski. "Wir können innerhalb von 24 Stunden zehntausend Leute befragen."

Der weise Wal

Der Begriff swell steht im Englischen für eine kilometerlange Welle. Das Logo des Unternehmens ist Wal "Swelly". "Er steht für uns für ein erfahrenes Tier, das Weisheit ausstrahlt", sagt Buchroithner. Mit der steigenden Zahl an abgegebenen Meinungen wird "Swelly" weiser, weil er Richtung Künstliche Intelligenz weiterentwickelt wird, sodass er à la Amazons Alexa oder Apples Siri selbst Meinungen abgeben kann. "Swelly" kann dem User dann – entsprechend seiner Vorlieben – das perfekte Restaurant in London empfehlen.

Aus vier Millionen Nutzern sollen in drei bis fünf Jahren 100 Millionen werden. Was die Zukunft der Gründer angeht, lässt sich Buchroithner aber nur bedingt in die Karten schauen.

"Wir bauen nicht eine Firma auf, um sie zu verkaufen, sondern um Menschen zu helfen. Geld ist nicht unsere primäre Motivation." Vielleicht kann "Swelly" eines Tages bei der Entscheidung ja behilflich sein.

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5  Kommentare
5  Kommentare
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PedroDeLaLuna (577 Kommentare)
am 23.07.2017 09:59

habe die app und den chatbot ausprobiert... absolut willkürliche entscheidungen und der bot messenger lässt sich nicht mehr abdrehen.. ziemlich dubios das ganze!

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Inmediasres (802 Kommentare)
am 22.07.2017 17:28

Sind die Jungen wirklich so doof? Ich kann es nicht glauben.

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reibungslos (14.393 Kommentare)
am 22.07.2017 10:48

Tut mir leid, aber für mich ist diese Entwicklung nur ein weiterer Beitrag zur Verblödung der Menschheit.

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 22.07.2017 10:41

Es geht nicht ums Geld es geht um Alltagshilfe einfach zum Kotzen Für wie blöd hält uns den der Typ

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 22.07.2017 07:20

Ich habe eine ähnliche Geschäftsidee: Um lediglich 100 Euro sage ich mittels hochkomplexer IT-Anwendungen schwangeren Frauen bereits in der ersten Schwangerschaftswoche voraus, ob es ein Bub oder Mäderl wird. Meine Garantie: Sollte meine analytisch-wissenschaftlich fundierte Voraussage doch mal nicht zutreffen, gibt es 50% des Geldes retour!

Ich nenne meine App "Münzwurf".

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