Der Markt für Anleihen spielt verrückt
LINZ. Für Staatsanleihen bekommen Anleger kaum mehr Renditen, nicht einmal für jene von Euro-Krisenstaaten. Das ist vor allem auf die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank zurückzuführen. Für Anleger stellt sich die Frage: In welche Papiere kann man überhaupt noch investieren?
Bei den Anleihenkursen auf den Finanzmärkten gibt es derzeit beispiellose Verwerfungen. Diese sind vor allem auf die ultralockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) zurückzuführen. Der Markt spielt verrückt oder wie Erste-Group-Chefanalyst Friedrich Mostböck sagt: "Die Lage ist derzeit pervers."
Schon im Vorjahr haben die Renditen Allzeit-Tiefststände erreicht. Anleihen von Staaten mit hoher Bonität werfen nun kaum mehr Ertrag ab. Für deutsche Papiere mit kurzen Laufzeiten müssen Investoren etwas drauflegen, die Renditen liegen also im Minusbereich. Mittlerweile können sich aber sogar kriselnde Staaten der Eurozone sehr günstig refinanzieren. Die durchschnittliche Rendite spanischer Anleihen mit sechs Monaten Laufzeit fiel diese Woche auf minus 0,002 Prozent.
Sicherer Hafen Anleihe
Am Höhepunkt der Schuldenkrise 2011/12 mussten Italien und Spanien für zehnjährige Anleihen noch Renditen von sieben bis acht Prozent bieten. Vor einem Jahr waren es 3,25 Prozent, jetzt werfen ihre Papiere nur noch rund 1,25 Prozent ab. Für deutsche Zehn-Jahres-Anleihen gab es vor einem Jahr 1,6 Prozent, jetzt sind es gerade einmal 0,15 Prozent.
Es sei bemerkenswert, dass italienische oder spanische Anleihen heute niedriger rentieren als deutsche Schuldverschreibungen vor einem Jahr, sagt Walter Engelmann, Direktor der Schoellerbank in Oberösterreich: "Das hohe Bonitätsrisiko, das Anleger bei Papieren der Peripherieländer und Unternehmensanleihen eingehen, wird nicht mehr abgegolten." Für deutsche und österreichische Anleihen spricht, dass Investoren wegen geopolitischer Risiken in sichere Häfen flüchten. Dazu kommen die schwache Konjunktur und niedrige Inflation.
Aber warum sind Anleihen der Peripheriestaaten so gefragt? Einerseits haben einige Länder – vor allem Irland, mit Abstrichen Spanien und Italien – Hausaufgaben in puncto Reformen, Konjunkturbelebung und Senkung der Arbeitslosigkeit gemacht. Andererseits werden diese Schuldner immer noch sicherer eingestuft als Emerging-Markets-Papiere oder Unternehmensanleihen aus dem Ramsch-Segment.
Geldschwemme der EZB
Der Treiber schlechthin ist aber die Europäische Zentralbank (EZB). Nicht nur mit ihrer Nullzinspolitik, sondern nun auch mit ihrem milliardenschweren Anleihen-Kaufprogramm bis September 2016. Das treibt die Kurse der Anleihen, senkt somit die Renditen und reduziert die Refinanzierungskosten der Staaten.
Für die nächsten ein bis zwei Jahre erwartet Mostböck dennoch "wieder steigende Renditen", weil die EZB-Maßnahmen schon eingepreist worden seien. "In den USA war es genauso. In der Ankündigungsphase sind die Renditen stark gesunken. Während der Kaufprogramme selbst ging es dann aber wieder nach oben."
Welche Alternativen haben Anleger? Engelmann empfiehlt inflationsgeschützte Anleihen, obwohl sich die Teuerung in der Eurozone derzeit an der Nulllinie bewegt. Die Markterwartung für die Inflation der nächsten zehn Jahre sei von Jänner bis März von einem auf 1,4 Prozent gestiegen.
Wer jetzt eine achtjährige inflationsgeschützte deutsche Anleihe kauft, profitiert ab einer durchschnittlichen Inflation von 1,2 Prozent. Bei einer normalen Anleihe steigt man über acht Jahre mit null Ertrag aus. "Sollte die Inflation deutlicher anziehen, ist man geschützt", sagt Engelmann.
Mostböck sieht Firmenanleihen als Alternative, auch wenn jene mit hohen Bonitäten (A-Ratings) nur rund ein Prozent Rendite abwerfen. Bei den B-Ratings sind es etwa drei Prozent. "Wir empfehlen vor allem Papiere von soliden Unternehmen mit A-Ratings oder jene mit BB-Ratings", sagt Mostböck. Hier stimme das Risiko-Ertrag-Profil.
Für viele Anleger sind die steuerbegünstigten Wohnbauanleihen ein Thema. Deren Kurse haben zuletzt angesichts des Marktumfelds auch stark angezogen.
Das von der Bundesregierung angekündigte Wohnbauprogramm soll über die Wohnbaubanken abgewickelt werden. Das könnte diesem Segment einen weiteren Schub geben.
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bringt NIX in die Tasche... selber AKTIV werden und sich mit dem EIGENEN Wohl befassen !
wer jammert und nörgelt hat KEINE Zeit um Geld zu verdienen ,
holt euch das Geld zurück was euch andere nehmen ! ES GEHT
Frage: In welche Papiere kann man überhaupt noch investieren?
Direkt in die Betriebe der Wirtschaft in Form von Aktien oder Aktienfonds Beteiligungen ...
das bringt der Wirtschaft Geld für Investitionen und sichert Arbeitsplätze ...
es ist besser eine Stunde über SEIN Geld nachzudenken , als eine Woche / Monat / Jahr dafür zu arbeiten !
http://www.bk-luebeck.eu/zitate-rockefeller-I.html
er muss es wissen ... ich habe seine Biografie gesehen ...
für das.
"Investieren" für solche "Sparformen" als Schlechtwort des Jahres angeprangert würde .
Aber in diesen Kreisen gilt ja auch der Betrug an den arbeitenden Menschen als "Leistung".
Dieses Gejammere ist mir unverständlich, weil in den sechziger und siebziger Jahren bekam man weniger Prozent Zinsen als die Inflation betrug, und heute in geradezu deflationärer Zeit erleidet man bei 0 Prozent Zinsen höchst wahrscheinlich keinen Verlust. Zinsen und Zinshunger galt in Europa durch 2000 Jahre als unmoralisch. Die Geldmarktpolitik einer Notenbank ist dazu da, Wirtschaftswachstum , Zahlungsbilanzausgeglichenheit und möglichst auch Vollbeschäftigung zu gewährleisten und nicht dazu den Zinshunger zu stillen. Zinslosigkeit auch für Kreditnehmer wäre ein Idealzustand.
die EZB hat - obwohl die EU ja sonst so für Marktwirtschaft ist, diesen vollkommen reguliert und derroutiert. Am besten ist es für Anleger wohl in gute Aktien zu investieren und da nicht auf Kursschwankungen zu spekulieren, sondern wegen der Dividenden drinnen zu bleiben. Ansonsten eben weg von den EU Finanzplätzen. Immobilien sind übrigens auch nicht so sicher, wie man meint, weil die werfen normalerweise keine laufenden Gewinne ab und ausserdem ist dort eine ordentliche Blase im Entstehen. Die Geldmarktpolitik der EZB bringt Verwerfungen mit sich, die auf Dauer sehr ernste Folgen haben werden. Dem Draghi und seine GenossInnen gehört eine Feste auf die Finger und die Kompetenzen massiv beschnitten. Es ist nur so, dass den kurzfristig denkenden (wenn überhaupt) PolitikerInnen in der EU dieser Kurs insgeheim Recht ist und was Morgen und Übermorgen ist, das ist denen doch egal.
Ich hätte eine kleine Wohnung zu verkaufen mit 5 % Rendite. Wer will wer hat noch nicht. Auch für kleinanleger geeignet.
... Frage: In welche Papiere kann man überhaupt noch investieren?
Bringt endlich diese Papieren-Händler zum Kollaps, denn DIE haben die Weltwirtschaft stark ins schwanken gebracht.
Investiert mehr in den Menschen als in Luftschlösser!!!
"Gegenstrom" schreibt schon richtig und dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
wenn Geld beginnt Geld zu verdienen ,dann ist der Untergang
vorprogrammiert, mich wundert es immer wieder ,dass dies so lange gut gegangen ist, aber ich glaub jetzt ist es höchste Zeit den Hausverstand einzuschalten.
Wenn man so einige Jahrhunderte zurückschaut hat Geld immer schon Geld verdient; z.B.Slakven kaufen, Zehent abverlangen,
Pachtzins vereinnahmen u.s.w.
Geld mit Geld zu machen geht immer auf Kosten der Menschen.
Der Traum vom ewigen Wachstum ist wohl bald ausgeträumt, obwohl durch Kriege, Katastrophen und Krisen weltweit so viel zerstört wird.
In gar keine dann hört das Theater von selbst auf und sie können sich ihre Papierln sonst wo hin schieben.
wird nicht mehr lange anhalten.....um in weiten Teilen der EU den Sozialstaat zu demontieren: Wenn auf den Bankrott von Mitgliedsstaaten spekuliert wird, dann begrüßen die EU-Eliten dies als eine "Disziplinierung durch den Markt". Wenn dadurch die Krise verschärft wird, antworten sie mit der Troika-Sparpolitik, die Südeuropa in die Depression treibt. Wenn daraufhin die Arbeitslosigkeit steigt, werden die Löhne gesenkt und die Sozialleistungen gekürzt. Die Neoliberalen stört es nicht, dass anschließend der Konsum einbricht - und die Arbeitslosigkeit noch weiter steigt. Ihr Rezept lautet: Dann muss eben noch mehr gespart werden.
http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=me&dig=2014%2F10%2F21%2Fa0081&cHash=417b4b4dfad66a915ee615644291d13e
Lobby derer annimmt,mit Wissenschaft vermengt die keine ist kommt das heraus was gewollt wird.
Eine Win-Situation für die Lobby.
Wie in der taz zu lesen ist: "In der Ökonomie vermengen sich daher Erkenntnis und Interesse, Einsicht und Rechtfertigung. Umso bemühter sind Ökonomen, den Schein objektiver Naturwissenschaftlichkeit zu erhalten"
Das spricht für sich und ist für RedakteurInnen eben nicht erkennbar da sie erfolgsheischend dem Mainstream also den Lobbys folgen, das macht es für die Kleintel einfach und die Völker darben dahin, ohne Lobby.
Danke für den Link!
seit jeher schon dauerrenner, sind diverse IT-papierln aus usa/china.
nur als beispiel: apple liefert über ~ 15 monate eine performance von derzeit ca. + 103 % (in worten: hundertunddrei).
conclusio: jene die mit GARANTIE verlieren wollen --> bleiben beim sparbiachl...