"Bitcoins? Kaufen Sie lieber gute Weine!"

Von (rom)   12.Oktober 2017

"Prognosen sind schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen." Dieses Zitat des amerikanischen Schriftstellers Mark Twain war am Dienstagabend das Motto des "Talks im Schloss" der Raiffeisenbank Kleinmünchen/Linz im Schloss Hohenbrunn bei St. Florian. Mit Gastgeber Bernhard Sommerauer, Geschäftsleiter der Bank, diskutierten Willy Van Riet, Finanzchef des Ziegelherstellers Wienerberger, Franz Schellhorn, Leiter der Denkfabrik Agenda Austria, und Tim Geißler, Geschäftsführer beim Unternehmensberater Independent Capital.

Zehn Jahre nach der Finanzkrise stünde vielen Banken noch immer das Wasser bis zum Hals, konstatierte Geißler. "Das Bankensterben wird weitergehen." Geißler geht auch nicht davon aus, dass die Niedrigzinspolitik bald enden werde. Sparer würden derzeit bestraft, Kreditnehmer bevorzugt. Ein Blick in die Zukunft sei trotzdem schwierig. Dieselbe Meinung vertrat Schellhorn. Wer heute wisse, was genau passieren werde, sei "ein Scharlatan". Österreich habe aber im Hinblick auf die Herausforderungen der Zukunft – etwa Digitalisierung – eine "hervorragende Ausgangsposition". Österreich sei einer der wettbewerbsfähigsten Standorte der Welt. Unternehmen sollten die gute Konjunktur nutzen, so Schellhorn. Van Riet pflichtete ihm bei: "Man muss vorausschauend planen. Die Welt verändert sich immer schneller."

Abschließend sprachen die Experten das Thema Kryptowährungen an. Geißler warnte: "Dieser Hype erinnert an die Zeit vor der Krise. Damals ist die Blase geplatzt." Sein Rat: "Kaufen Sie statt Bitcoins lieber gute Weine!"