Biomolkerei übernahm die Freie-Milch-Bauern

12.Jänner 2016

"Wir sind jetzt wieder sicher versorgt mit Biomilch", sagt der geschäftsführende Gesellschafter, Johann Furtmüller, den OÖNachrichten. Er hatte seine Mühlviertler Bauern verloren, weil die bayerischen Molkereien um bis zu 20 Prozent mehr für die zertifizierte Öko-Milch zahlen.

Die neue Lieferantenbasis hat er im Einzugsgebiet der Freien Milch, im östlichen Ober- und westlichen Niederösterreich. Dort kaufen die Bayern wegen der langen Transportwege (noch) nicht ein. Rund 165 Bauern sind unter Vertrag und liefern rund 50 Prozent Biomilch, die in Lembach verarbeitet werden; die anderen 50 Prozent, konventionelle Milch, verkauft Furtmüller an Molkereien.

Die Freie Milch wurde vor 13 Jahren von den "Rebellen" der IG Milch gegründet, um die Bauern aus der Abhängigkeit der großen Molkereien zu befreien. Sie sammelte die Milch von IG-Bauern und vermarktete sie an Meistbieter. Mit dem Preisverfall bei konventioneller Milch habe sich das Solidarmodell überlebt, weil die Möglichkeiten in der Vermarktung sehr eingeschränkt seien, sagt Altgesellschafter Ernst Halbmayr: "Das System ist absurd. Mit Steuergeld wird eine Produktionserhöhung gefördert." Sie zerstöre die Preise.

Nicht betroffen ist die "Faire Milch". Diese Marke gehört weiter den Bauern der IG Milch. Das Produkt wird derzeit von der Pinzgauer Molkerei abgefüllt. (le)