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Bauern kritisieren Preise im Handel: "Da gehen die Wertigkeiten verloren!"

28. November 2014, 00:05 Uhr

WELS. Standesvertreter der Landwirte mobilisieren und fordern einen fairen Anteil für alle in der Produktionskette.

Mit mehr als 100 Bussen reisten am Donnerstag mehrere tausend Bauern aus ganz Österreich zur Fachmesse "Agraria", die noch bis morgen, Samstag, in Wels stattfindet. Sie wollten dabei nicht nur das Angebot an Waren und Dienstleistungen studieren, sondern sich anhören, mit welchen Maßnahmen ihre Standesvertreter die wachsenden Probleme auf den Agrarmärkten angehen wollen.

Die Spitzen der VP-Agrarpolitik erläuterten ihre Strategie: "Wir brauchen das Miteinander aller Kräfte, um Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern", sagte Bauernbund-Präsident Jakob Auer zur Strategie "Standortpartnerschaft neu". Alle Glieder der Wertschöpfungskette Lebensmittel müssten faire Preise erhalten.

Drohung an den Handel

"Wir haben mit dem Lebensmittelhandel Probleme", sagte der Politiker, "weil er aufgrund seiner Marktmacht selbstherrlich agiert. Ist es wirklich nötig, den Druck auf die Verarbeitungsbetriebe so stark auszuüben, dass für die Bauern nichts mehr übrig bleibt?" Gewerbe und Industrie machten sich Sorgen, dass ihre bäuerlichen Lieferanten wegbrechen. Ein Liter Trinkmilch um 54 Cent, ein Liter Katzenmilch um knapp fünf Euro: Da gingen die Wertigkeiten verloren, sagte Auer. Er drohte dem Handel wegen der Preisaktionen: "Wenn es notwendig ist, werden wir deutliche Zeichen setzen."

Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter sagte, das nun paktierte EU-Förderprogramm bringe Österreichs Landwirten 1,1 Milliarden Euro im Jahr. Die Investitionsförderung wurde um 25 Prozent auf 102 Millionen Euro im Jahr aufgestockt, damit die Marktchancen genutzt werden könnten. Dazu kämen 26 Millionen Euro Jungbauernförderung, um zur Übernahme von Betrieben zu motivieren.

Vizekanzler Reinhold Mitterlehner war als Hauptredner zum Bauernbund-Tag nach Wels gekommen. Er versprach den Landwirten, dass es keine neuen Substanzsteuern geben werde.

Keine höhere Grundsteuer

Außerdem sagte er zu, die Grundsteuer für land- und forstwirtschaftlichen Boden nicht zu erhöhen. "Die hinaufgesetzten Einheitswerte bringen für die Bauern schon Mehrbelastungen von zehn bis 15 Prozent", sagte Mitterlehner. Das sei unangenehm genug.

Kammerpräsident Hermann Schultes kündigte an, dass mehr dafür geworben werden müsse, um den Wert der heimischen Produkte erkennbar zu machen. Geografische Ursprungsbezeichnungen der EU sollten besser genutzt werden: "Österreich hat derzeit nur 14 Produkte, Portugal 100, Italien mehr als 200." Aufgrund der Probleme mit Russland müssten neue Märkte entwickelt werden.

Die Landwirtschaft will auch erklären, wie wichtig sie für Vorlieferanten und Verarbeiter ist, sagte Oberösterreichs Kammerpräsident Franz Reisecker. Im Bundesland stehe sie für zwei Milliarden Euro Wertschöpfung im Jahr und für 100.000 Arbeitsplätze in den vor- und nachgelagerten Bereichen. (le)

Grafik: Das ärgert die Bauern

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Kritik an EU-Förderungen

Viele Bauern klagen, das neu paktierte EU-Programm für ländliche Entwicklung sei zu kompliziert; es zahle sich bei manchen Umweltmaßnahmen nicht mehr aus, sich die Bürokratie und Auflagen anzutun. Minister Andrä Rupprechter gesteht ein, dass alles „sehr komplex“ sei. Es seien aber neue Maßnahmen, mit denen die Bauern erst vertraut werden müssten: „Wir werden informieren. Ob Landwirte an Maßnahmen teilnehmen, müssen sie selbst entscheiden.“

 

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24  Kommentare
24  Kommentare
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( Kommentare)
am 29.11.2014 13:04

Meine Herren Bauern, wenn Katzenmilch so gut bezahlt wird, sofort umsteigen. Habe bis heute allerdings nicht gewusst, dass es für Katzen auch schon Melkanlagen gibt.

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Gugelbua (31.807 Kommentare)
am 28.11.2014 19:17

die großen Lebensmittel Ketten, bestimmen die Preise regulieren den Markt, der Konsument ist abhängig - friß oder stirb,
Wo gibts da noch einen freien Markt ?

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orinoco (2.153 Kommentare)
am 28.11.2014 17:08

Wie kann es sein, daß ein Liter Benzin oder Diesel mehr als doppelt soviel kostet wie ein Liter Milch? Da stimmt doch das Verhältnis schon lange nicht mehr!

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( Kommentare)
am 28.11.2014 16:11

manche Konsumenten, dass sich mitteleuropäische Produktionskosten deutlich von den Aussereuropäischen unterscheiden.
Wenn ihnen die Regalprodukte noch immer zu teuer sind, sollens eben in die Südamerikanische Pampa ziehen.
Oder auf Afrikanische Kakao-Plantagen....

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 28.11.2014 16:18

Bingo...

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am 28.11.2014 16:24

Sie spielen Bingo?? Nebst dem Posten? grinsen

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pepone (60.622 Kommentare)
am 28.11.2014 15:01

jeder 6. Arbeitsplatz kommt durch die Landwirtschaft !

die Milch wird billiger aber die Milchprodukte teurer ...
gestern ein Becher Obers zu 89 Cent gekauft der noch vor ein paar Tage zu 85 erhältlich war...

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observer (22.145 Kommentare)
am 28.11.2014 14:32

auf den - ihr wisst schon, was ich meine. Und nicht nur mir. Die Preise im Handel gehen sie nämlich gar nichts an. Es ist nicht einzusehen, dass in Österreich höhere Preise für gleichwertige Produkte zahlen müssen, als in den umlíegenden Ländern. In Österreich ist aber das Einkommensniveau des Durchschnitts niedriger als in Deutschland. +Die höheren Preise hängen freilich auch mit den niedrigeren Konkurrenzintesität des Handels zusammen, die Absprachen begünstigt und nicht mit allein mit den Preisen, die die Bauern kriegen. Deswegen sollten sich die Bauern mit dem Handel auseinandersetzen und nicht die angeblich zu niedrigen Endverbraucherpreise klagen und sich ein Front mit den Verbrauchern aufmachen, die haben von dieser Verhaltensweise der Bauern genug.

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 28.11.2014 14:50

Dreck kann billiger werden-Qualität nicht...

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observer (22.145 Kommentare)
am 28.11.2014 16:53

billig sein - die Lebensmittel nicht besser als anderswo. Das ist nur ein Zusammenhang, den unsere Bauern gern herstellen - ein Schutzbehauptung der gewieften Subventionsempfänger. Ih denke nur mit Schaudern daran, auf welche unverschämte Weise die Bauern im Schutze der sogenannten Marktordnungsgesetze die KonsumentInnen jahrzehntelang abgezockt haben. Das geht jetzt nicht mehr, der Schrebergartenzaun hält nicht mehr. Einer der wenigen Vorteile der EU.

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hepusepp (6.259 Kommentare)
am 28.11.2014 12:58

und keiner der bauern kommt auf die idee, genau wie jeder unternehmer steuern zu zahlen! nicht wie üblich nur eine kleine pauschalsteuer abzuführen, und bei dieser gibt es noch jede menge ausnahmen. auf keinen bauernmarkt, keiner almwirtschaft auch auf den jetzigen christkindlmärkten wird nie eine rechnung oder irgend kassabon mit steuerausdruck ausgegeben, so was existiert einfach nicht, das würde sicher einige milliarden bringen. die bauern sind auch eine der größten umweltverschmutzer, (jauche, ammoniak, geruchsbelästigung CO2 usw.)ist der bereich mit sehr geringen steueraufkommen und den meisten Subventionen. eben typisch österreichisch!

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wawa (1.225 Kommentare)
am 28.11.2014 11:24

Das hört sich für mich immer nach einem kommunistischen 5-Jahres-Plan an. Ich finde, dieser Förderwahnsinn sollte gestoppt werden, denn Qualität und Wettbewerb fördert das nicht, sondern nur ungerechte Aufteilung.
Es geht hier um politische Macht und um Erpressung der Förderbezieher, das ist fast Sklavenhalterei, wenn sich ein Bauer nicht mehr frei entscheiden kann, weil er ohne Förderungen nicht leben kann!

Und wenn die Bauern keine Förderungen mehr erhalten, dann müssen sie eben mehr für die Milch verlangen. Von mir aus zahle ich dann im Geschäft 2 Euros für einen Liter, okay. Dann herrscht wenigstens Kostenwahrheit.
Aber ich zahle dadurch auch weniger an den Staat!

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kuhhirt (5.897 Kommentare)
am 28.11.2014 08:45

Da sprechen Bauern über andere von "Selbstherrlichkeit", ja sogar hier im Forum sondert ein amtsbekannter Suderant Gesänge a la "Arbeitsplätze von Bauern erhalten werden"! Man kann es nicht oft und klar genug wiederholen:
Dem Bauernstand gebührt Demut, Demut und nochmals Demut! Mehr als drei Viertel des bäuerlichen Einkommens kommt aus Almosen welche wir finanzieren! Ob wir diese Zuwendung nun Förderungen, Transferzahlungen oder - sehr treffend - einfach Almosen nennen ist gleichgültig; Fakt ist, dieser Stand kostet uns steuerzahlendem Volk Unsummen.

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am 28.11.2014 15:16

aber den Bauern etwas neidig sein, gell?

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Oberfranzl (5.404 Kommentare)
am 28.11.2014 08:41

es liegt in EURER Hand etwas zu ändern, es ist EURE Partei, EURE Bank, es sind EURE Lagerhäuser und EURE Genossenschaften die EURE Proukte zu Schleuderpreisen vermarkten. Schnappt EUCH EURE Standesvertreter, knöpft EUCH EURE Raiffeisenmafia und Genossenschaftsvertrter vor. Wirtschaft, Finanzwirtschaft und Landwirtschaft sind fest in SCHWARZER Hand, also direkt in BAUERNHAND. Verschont den Rest der Bevölkerung mit EUREM Gejammer solange IHR EUER internes Problem nicht gelöst habt, wir Konsumenten können nur kaufen was angeboten wird.

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kuhhirt (5.897 Kommentare)
am 28.11.2014 08:46

Treffender hätte auch ich es nicht auf den Punkt bringen können!

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m1860loewe (104 Kommentare)
am 28.11.2014 11:04

perfekt auf den punkt gebracht grinsen

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RevolutionR4 (2.044 Kommentare)
am 28.11.2014 08:36

Zahlen die Russen nicht brav?
Ach ja, Embargo mit Retourkutsche! grinsen

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 28.11.2014 10:52

Wobei das Embargo-für so manchen zu umgehen ist...

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 28.11.2014 08:07

...wie das mit dem Lagerhaus und Raiffeisen läuft??

Wirtschaftlich dominiert Raiffeisen in Österreich nicht nur den Landwirtschaftsbereich, sondern spielt auch eine führende Rolle bei Banken (vierzig Prozent aller Österreicher sind Kunden einer Raiffeisenbank), in den Medien, im Tourismus, in der Industrie, bei Versicherungen und Immobilien. Manche Kritiker meinen, allein schon das Ausmaß dieser Macht stelle eine Gefahr für die Demokratie dar.

Und wenn man betrachtet, wie viele Politiker nach ihrer Laufbahn in den Raiffeisen Konzern wechseln. Alles im Umfeld von Raiffeisen wird nach wie vor ganz toll subventioniert.

http://www.zeit.de/2010/35/A-Schwarzbuch

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barzahler (7.595 Kommentare)
am 30.11.2014 16:33

Schwarzbuch Raiffeisen von Lutz Holzinger/Clemens Staudinger
ISBN 978-3-85476-622-3

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Biobauer (6.031 Kommentare)
am 28.11.2014 07:56

Nur eines deutlich, wieviele Abeitplätze in der Industrie und im Handel von einer funktionierenden Landwirtschaft erhalten werden.

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Strawanza (8.312 Kommentare)
am 28.11.2014 13:11

was sich die Bauern alles leisten können und ich nicht.

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 28.11.2014 13:22

grinsen grinsen grinsen

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