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Asamer: Zwischenbilanz eines Abverkaufs

Von Dietmar Mascher, 12. August 2015, 00:04 Uhr
Asamer: Die Zwischenbilanz des großen Abverkaufs
Die Zementwerke in Libyen haben nun neue Eigentümer. Bild: Asamer

OHLSDORF. Was wurde aus den Zementwerken in Libyen, aus den Plänen für das Glücksspiel-Paradies Eurovegas in Ungarn? Wie geht es den Beteiligungen im Ausland? Und welche Zukunft hat eine Beteiligung, an der auch Freunde und Wegbegleiter beteiligt sind? Ein Teil des Asamer-Reichs ist bereits abverkauft. Weitere Verkäufe folgen. Ein kleiner Kern wird dagegen positiv weitergeführt.

Es wurde in den Sand gesetzt. Das Bild passt in diesem Fall zur Realität wie die Faust aufs Auge. 125 Millionen Euro hat Asamer 2007 nach dreieinhalb Jahren Verhandlungen investiert und damals zwei Zementwerke vom libyschen Staat gekauft. Spätestens seit 2011 hatte man damit keine Freude mehr. Die Werke standen still. Und waren ein Grund für die tiefen Fall des Asamer-Konzerns. Jetzt wurden sie endgültig veräußert.

Die Quadracir, die als Sammelbecken für den Abverkauf von Asamer-Beteiligungen zur Gläubiger-Befriedigung gegründet wurde, hat Libyen abgestoßen. Nachgeschossen wurde nichts, sagt Jörn Trierweiler, der als Liquidator und Abwickler eingesetzt ist. Recht hoch dürfte der Kaufpreis aber auch nicht gewesen sein.

Schon einiges verkauft

Damit ist die einst größte Investition in der Asamer-Geschichte Geschichte. Sukzessive wird das mehr als 50 Firmen umfassende Portfolio verkleinert. Verkauft wurden andere Beteiligungen rund um Kies und Beton in Osteuropa und im Nahen Osten. Die Gosauer Skilifte sind längst in der Skiregion Dachstein-West aufgegangen. Noch immer Teil der Quadracir sind die Beton- und Kiesaktivitäten in Rumänien, die Rohstoffaktivitäten in Rumänien und Russland, aber auch das Betonwerk in Sotschi, das einst in der Hoffnung betrieben wurde, beim Bau der Olympiastadt für die Winterspiele ins Geschäft zu kommen.

Eine weitere Beteiligung ist die in Russland tätige Isoroc, die neben Quadracir weitere illustre Miteigentümer hat. Während Quadracir über die Firma Ruspol 48,99 Prozent an Isoroc hält, gehören 25 Prozent dem langjährigen Bauunternehmer Alexander Maculan und weitere 25 Prozent der Baustoff Interhandel GmbH, die wiederum Stefan Leitl, dem Sohn des Wirtschaftskammer-Präsidenten Christoph Leitl, gehört. Leitl senior ist ebenso ein alter Freund von Firmengründer Hans Asamer wie Rechtsanwalt Gerhard Wildmoser, der der Abwicklungsgesellschaft Quadracir als Aufsichtsratschef vorsteht. Das Aufsichtsgremium komplettieren die ehemaligen VA-Tech-Manager Helmuth Hamminger und Herbert Furch sowie die Spezialistin für die Arbeit als Masseverwalterin, Ulla Reisch.

Trierweiler sagt im Gespräch mit den OÖNachrichten, dass es keinen fixen Zeitplan für die Abwicklung der Asamer-Firmen gebe. Auch die Höhe der Einnahmen sei nicht einmal annähernd absehbar. Er sei aber nicht unzufrieden mit der Entwicklung der Unternehmenswerte und deren Verwertung.

Die Quadracir AG in Liqu. muss durch die Verwertung von Firmenbeteiligungen die Schulden abbauen, die der Asamer-Konzern bei den Gläubigern, vor allem den Banken, angehäuft hat. In der Bilanz 2013 wurde ein Verlust von 367,9 Millionen Euro ausgewiesen. Insgesamt startete Quadracir mit einem Schuldenstand von 465,7 Millionen Euro.

Nachschusspflicht? Unklar

Quadracir gehört zu je einem Viertel Hans Asamer und seinen Söhnen. Abgerechnet wird bei Quadracir zum Schluss. Das sei wie bei einem Investmentfonds, der bestmöglich investiere, bemüht Trierweiler einen Vergleich, der für die Asamer-Gläubiger mit etwas anderen Vorzeichen funktioniert. Ob die Asamer-Brüder am Ende auch noch Geld an die Gläubiger nachschießen müssen, sei unklar, heißt es im Umfeld der Familie. Tatsache ist, dass die Familie einen Großteil ihres Privatvermögens wieder einbringen musste.

Während Quadracir quasi die Bad Bank von Asamer ist, wird in der Asamer Baustoffe AG (ABAG) eine Zukunftsstrategie verfolgt. Die ABAG, die ebenfalls den drei Asamer-Brüdern, zu einem Viertel aber auch Raiffeisen Oberösterreich gehört, ist auf das Kerngeschäft mit Kies, Stein und Beton sowie Zement konzentriert und entwickelt sich erfreulich. 2014 hat die von Klaus Födinger und Markus Richter geführte Firma 166 Millionen Euro umgesetzt und einen Überschuss von 9,4 Millionen Euro erwirtschaftet. Die Zusammenarbeit mit den Kirchdorfer Zementwerken zur Herstellung von Recyclingmaterialien zur stofflichen und thermischen Verwertung wurde erweitert. Dem ABAG-Aufsichtsrat steht mit Ex-AMAG-Chef Gerhard Falch ein weiterer Ex-VA-Tech-Manager vor.

Die Haftungen des Seniors

Getrennt von ABAG und Quadracir sind die Immobiliengeschäfte von Hans Asamer senior. Der Firmengründer hat größere finanzielle Probleme, weil er im Immobilienbereich zahlreiche Haftungen übernommen hat und daran nun fast gescheitert wäre. Ein Sprecher sagt, Asamer senior sei aber zuversichtlich, dass die Sache einvernehmlich gelöst werden könne.

Eine Lösung soll es auch rund um das Grundstück an der ungarisch-österreichischen Grenze geben, das Asamer einst mit dem Vater von Michael Jackson als Eurovegas entwickeln wollte. Die 355 Hektar an gewidmetem Grund sollen entweder entwickelt oder abgestoßen werden.

 

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3  Kommentare
3  Kommentare
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mitreden (28.669 Kommentare)
am 12.08.2015 08:59

die liebkinder der politik auf talfahrt.
der nächste wird bernegger.......

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kontrolle (2.691 Kommentare)
am 12.08.2015 09:22

Warum "bernegger"?

Was wird da geredet? Danke für die Info.

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( Kommentare)
am 12.08.2015 16:27

Ich glaube es wird eher der blaue mit dem gelben F sein.

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