Arbeitswilligkeit ist auf dem Land höher als in der Stadt
LINZ. AMS-OÖ-Chef will nicht Druck, sondern Motivation erhöhen.
Der Sozialmissbrauch und die Verweigerung der Arbeitsaufnahme durch arbeitslos gemeldete Personen steigt wie berichtet österreichweit. 2016 wurde in Oberösterreich 2469 Arbeitslosen zumindest zeitweise das Arbeitslosengeld gestrichen, weil sie sich arbeitsunwillig zeigten, sagte Gerhard Straßer, Chef des Arbeitsmarktservice Oberösterreich, am Rande der Vorstellung des AMS-Arbeitsprogramms für 2017. Das ist im Vergleich zum Jahr davor mit 1805 Streichungen ein Anstieg um ein gutes Drittel.
Auffallend ist, dass das Arbeitslosengeld im Zentralraum wesentlich häufiger einbehalten wird als in den Bezirken. "Am Land kennt jeder jeden, da ist die Arbeitswilligkeit einfach höher." Daran würden auch härtere Sanktionen in den städtischen Gebieten nichts ändern, sagt Straßer. Es gebe keinen Zusammenhang zwischen härteren Sanktionen und niedrigerer Arbeitslosigkeit. Im städtischen Bereich sei es überdies sehr schwierig, die Arbeitslosen zum Auspendeln in die Bezirke zu bewegen, was umgekehrt kaum eine Schwierigkeit darstelle.
Gerhard Straßer, Landesgeschäftsführer AMS OÖ
Die Wirtschaftskammer hatte kritisiert, dass Sanktionen bei Arbeitsverweigerung bezirksweise noch zu unterschiedlich verhängt würden. Auch Paola Mich-Herrnbauer von der Industriellenvereinigung OÖ fordert eine einheitliche Linie. Dazu sagte Straßer, dass bereits in allen AMS-Geschäftsstellen einheitlich sanktioniert werde, und dass nicht ein Mitarbeiter kulanter sei als der andere. "Kulanz ist kein Thema. Wenn rechtswidriges Verhalten des Arbeitslosen vorliegt, wird sanktioniert – auch im Sinne der Versicherungsgemeinschaft."
Sanktionen seien aber kein Allheilmittel. Vielmehr wolle er die Arbeitsuchenden nicht unter Sanktionsdruck stellen, sondern stärker zur Arbeitsaufnahme motivieren. "Da besteht dort und da noch Schulungsbedarf bei meinen Mitarbeitern", gestand er ein.
Den Schwerpunkt will das AMS OÖ heuer auf den Lehrabschluss legen, weil die Arbeitslosigkeit sich auf ein Viertel reduziert, sobald jemand eine Lehre und nicht nur Pflichtschule hat. (uru)
Lesen Sie mehr über die AMS-Pläne am Samstag in den Karriere-Nachrichten.
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Ob es wirklich mit den Grundwerten der Demokratie verienbar ist, erwachsene MENSCHEN wie unmündige Sklaven zu behandeln und permanent mit der Sanktionenpeitsche - der Existenzvernicthung durch Bezugssperren - zu drohen und das MENSCHENRECHT auf FREI gewählte Arbeit für ALLE zu ignorieren?
Wo bleiben die Existenz bedrohenden Sanktionen für Unternehmer die mutwillig zur Erhöhung der eh schon satten Gewinne Menschen durch Kündigung die Lebensgrundlage entziehen oder mutwillig älter Arbeit suchende diskriminieren?
Bei diesem massiven Ungleichgewicht können wir nicht mehr von echter Demokratie sprechen.
Am Anfang der Allgemeinen Menschenrechtserklärung heisst es ja: ALLE Menschen sind GLEICH an Rechten und Würde geboren.
Nur: Der Staat will davon immer noch nichts wissen ...
Natürlich darfst du arbeiten, was du willst, und Arbeitslose kassieren, soviel du … hoppla.