Amag erhöht Gewinnaussicht wegen guter Geschäfte
WIEN. Nachfrage nach Leichtbau steigt: Jedes dritte Auto aus Westeuropa soll 2020 Motorhaube aus Alu haben.
Der Alukonzern Amag hat ein gutes erstes Halbjahr hinter sich. Trotz eines seit Jänner 2015 auf dem Weltmarkt um 20 Prozent gefallenen Alu-Preises konnte eine deutliche Ergebnissteigerung erzielt werden. Das resultiere aus den Verkaufserfolgen nach der ersten Ausbaustufe am Standort in Ranshofen, sagte Vorstandsvorsitzender Helmut Wieser bei der Halbjahrespressekonferenz.
Gegenüber dem Vorjahr gab es ein Absatzplus von 14 Prozent bei Walzprodukten, dem mit Abstand wichtigsten Segment. Wieser erläutert die steigende Bedeutung von Alublechen anhand eines Beispiels: "Früher war der Audi A8 aus einer Alu-Karosserie. Jetzt kommen auch VW Tuareg und Porsche Cayenne als Voll-Alu-Autos auf den Markt." Allein bei Motorhauben werde der Alu-Anteil in Westeuropa von 23 auf 34 Prozent von 2015 auf 2020 steigen, so Wieser weiter.
Der Bau des Kaltwalzwerkes erfolge im Zeit- und Kostenplan. Im Juni 2017 soll die Eröffnung gefeiert werden, sagt Finanzvorstand Gerald Mayer. Heuer fließen mehr als 150 Millionen Euro in das Projekt – insgesamt kostet der Ausbau 300 Millionen Euro. 50 Mitarbeiter der insgesamt 200 zusätzlich gebrauchten Arbeitskräfte seien bereits an Bord. Der Belegschaftsstand werde bis zum nächsten Jahr von 1725 auf mehr als 1850 in Ranshofen steigen, sagt Mayer.
Die stabile Ertragssituation wird im Zusammenhang mit den Investitionen deutlich: 70 Millionen Euro wurden im ersten Halbjahr als Cash-Flow im laufenden Geschäft verdient (bei 461 Millionen Umsatz) – drei Viertel der Ausgaben des Investitionsvolumens von 94 Millionen Euro. In normalen Jahren investiert das Unternehmen etwa 50 Millionen Euro im Gesamtjahr, sagt Mayer zum Verhältnis.
Amag-Chef Wieser kündigt aufgrund der guten Ertragslage für das Gesamtjahr ein höheres Ergebnis an: Statt 110 bis 125 Millionen Euro werde es 120 bis 130 Millionen Euro Betriebsergebnis vor Steuern und Abschreibungen geben.