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Agrarpreise befinden sich weltweit im freien Fall

Von Josef Lehner, 15. Oktober 2014, 00:04 Uhr
Wegen großer Ernte und der Krise in Russland: Agrarpreise im freien Fall
Die Ernte von Körnermais läuft, der Erlös steht in den Sternen. Bild: OON

LINZ. Unter den Bauern macht sich Verzweiflung breit, weil die Preise für Weizen und Mais gegenüber dem schlechten Jahr 2013 noch einmal um rund ein Drittel gefallen sind.

Viele Produzenten finden überhaupt keine Abnehmer und erhalten keine Preisangebote, weil der Agrarhandel wegen der Unsicherheiten zuwartet.

Dieser Mangel an Nachfrage drückt das Preisniveau weiter. "Es ist ein verrückter Kreislauf nach unten – das stimmt mich traurig", sagt Agrarhändler Karl Pilstl aus Raab (Bezirk Schärding). Man müsse aber Verständnis haben, dass sich Produktenhändler und Futtermittelwerke beim Einkauf zurückhalten: "Ich glaube zwar, dass die Talsohle bei den Preisen erreicht ist. Aber wer jetzt größere Mengen kauft, als er braucht, der trägt damit die Kosten der Lagerung und der Finanzierung."

Keine Abnehmer für Mais

Im Jahr 2012 haben sich die Bauern über Rekordpreise gefreut – bis zu 230 Euro je Tonne Körnermais und 260 Euro je Tonne Mahlweizen. 2013 ging es dann auf rund 170 bzw. 200 Euro je Tonne runter. Heuer ist alles offen.

Brotgetreide hat den Preis etwa gehalten, weil nur geringe Mengen die erforderliche Qualität erreichen. Die schlechte Ware wandert in die Tiermägen und erhöht das schon bestehende Überangebot an Futtergetreide. Futterweizen ist deshalb auf rund 140 Euro je Tonne gefallen.

Derzeit ernten die Bauern Körnermais. Einige Lagerhäuser leisten nur noch Akonto-Zahlungen von 100 Euro je Tonne. Die Produzenten müssen liefern, ohne den Endpreis zu kennen.

Wegen der Witterung ist Mais heuer sehr feucht. Das Trocknen kostet je nach Feuchtegrad bis zu einem Viertel des Produktpreises. Die Betreiber der Trockenanlagen haben wegen der Nachfrage Wartezeiten von zehn und mehr Tagen. Die Ernte zieht sich deshalb in die Länge. "Für Nassmais kriegen wir nur noch 50 bis 60 Euro", klagt ein Landwirt den OÖNachrichten. Das decke nur die Anbaukosten. Ähnlich ist die Lage bei Rüben: gute Mengen und niedrige Erlöse wegen zu geringer Zuckergehalte.

"Die Erntemengen sind heuer groß, es kann sich aber kein Bauer daran freuen", sagt Christian Krumphuber, Pflanzenbaudirektor der OÖ. Landwirtschaftskammer. Die Hauptursache seien sehr hohe Erntemengen in allen Ackerbauregionen der Welt. "Ich hätte nicht gedacht, dass wir jemals noch auf ein so tiefes Niveau fallen werden. 2012 wurde noch getan, als stünden wir vor einer globalen Hungersnot", sagt Krumphuber.

Futtermittel wird billiger

Erschwerend wirkt die Importsperre Russlands für Schweinefleisch. Der europäische Markt für Ferkel und Mastschweine ist überschwemmt, die Preise sind verfallen. Viele Mäster stellen weniger Ferkel ein, ihr Futtermittelbedarf sinkt und drückt die Preise der Agrarrohstoffe zusätzlich.

Rupert Bauinger, Geschäftsführer des Futtermittelerzeugers Fixkraft in Enns: "Wenn die Talsohle bei den Getreidepreisen erreicht ist, wird es nach oben gehen. Futtermittel werden bald billiger." Das würde die Rentabilität der Tierhaltung und damit die Futternachfrage verbessern.

Fleisch ist bereits billiger geworden. Der Handel bietet Aktionen. Das sollte den Markt entlasten.

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14  Kommentare
14  Kommentare
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observer (22.145 Kommentare)
am 15.10.2014 20:28

dass in den Geschäften für die Endverbraucher was billiger wird - ganz im Gegenteil. Ausnahme vielleicht bei Butter und das auch nur punktuell. Und auch auf den Märkten bei den Direktanbietern habe ich noch nichts von sinkenden Preisen bemerkt. Früher hat man gesagt, dass der Gruss der Kaufleute das Jammern sei - heute könnte man das auf die Bauern ummünzen.

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 15.10.2014 20:11

und täglich verhungern Kinder.
Eine Schande...

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pepone (60.622 Kommentare)
am 15.10.2014 21:06

wer auch immer damit gemeint ist ...
die Geschäfte oder die Einzelkonsumenten genannt Haushalte die angeblich Lebensmitteln in höhe mehrere Hundert Euro entsorgen

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am 15.10.2014 16:52

die Bauernvertreter, sie jammern so schön, daß die UNESCO zu überlegen beginnt, diese als Weltkulturerbe zu verewigen - so schön jammert nur der ÖVP-Bauernbund !

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jago (57.723 Kommentare)
am 15.10.2014 15:53

haben viel zu Klagen, im Zentralraum zwinkern.

LINZ. Unter den Bauern macht sich Verzweiflung breit, ...

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pepone (60.622 Kommentare)
am 15.10.2014 15:35

haben sich in den letzten 10 Jahre in USA VERDOPPELT..
und fast umso viel auch in Deutschland ...
in USA werden Jährlich ca. 300 MILLIONEN TONNEN geerntet davon das meiste für die Produktion von Sprit verbraucht da es subventioniert wird ...und der Rest für Tierfutter ...

in Deutschland wird Biogas oder Strom daraus gemacht ...

damit wird ein anderes Problem geschaffen da Anbauflächen für andere Nahrungsmitteln fehlen ...

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( Kommentare)
am 15.10.2014 13:34

wenn i einkaufen geh.

Wer zockt uns denn da ab?

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pepone (60.622 Kommentare)
am 15.10.2014 15:36

richtig ..i merk a nix .. ganz zum Gegenteil ...

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jago (57.723 Kommentare)
am 15.10.2014 15:56

Die Lieferanten geben zu dem niedrigen Preis nichts her und durch die Verknappung steigt der Preis im Laden.

Klar wie Kloßbrühe.

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am 15.10.2014 10:19

2012 wurde noch getan, als stünden wir vor einer globalen Hungersnot", sagt Krumphuber.

-------------

So haben aber nur die Bauernvertreter getan, weil sie hofften, durch ihre ewige Jammerei die Preise noch höher treiben zu können. Und die üppigen Subventionen haben die Bauern auch noch eingestreift und viele Millionen davon in Ungarn durch verbotene Grundkäufe verloren.

Die einst stolzen Bauern sind zu Jammerlappen verkommen, unfähig sich und ihre Familien zu ernähren, sie hängen am Tropf der Steuerzahler und bekommen den Hals nicht voll ....... das ist die einzige Wahrheit.

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tradiwaberl (15.589 Kommentare)
am 15.10.2014 12:23

es gibt da einen, der schlägt sie punkto Jammern allemal...

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 15.10.2014 09:20

doch das kommt davonh, wenn man auf dem internationalen parkett der spekulationen mittanzen will........

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 15.10.2014 07:52

...mit dem neoliberalen System -

"Die Produzenten müssen liefern, ohne den Endpreis zu kennen" und die Arbeitnehmer müssen überleben ohne die Lohnabschlüsse und Preissteigerungen zu kennen. Arbeiten um die Dividenden der Anteilshaber zu gewährleisten.

Ein interessanter Film von gestern abends auf arte - Wiederholung morgen Mittwoch um 8,55 Uhr - "der Kapitalismus"

Wunderbar geschildert wie die Normalsterblichen die Sklaven für die Kapitalisten machen müssen, sonst ist es vorbei mit der "Errungenschaft".

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 15.10.2014 07:54

http://supermediathek.at/capitalisme-1-6/

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