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Ackerbauern kontern dem Preisdruck des Weltmarktes mit Alternativen

Von Josef Lehner, 11. Juni 2016, 00:04 Uhr
Ackerbauern kontern dem Preisdruck des Weltmarktes mit Alternativen
"Ich suche mir Nischen – aber alle in einer Nische geht natürlich nicht": Jungbauer Johannes Gerstmayr. Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ / WOLFERN. Mais und Getreide bringen schlechte Erlöse –Jetzt werden Kürbis und Saatgut produziert.

Von Mais- und Weizenpreisen in Höhe von 250 Euro und mehr je Tonne, wie vor rund drei Jahren, können die Ackerbauern nur träumen. Derzeit notieren diese Agrarrohstoffe an den internationalen Warenbörsen rund 40 Prozent niedriger, mit leichter Tendenz nach oben. "Wir brauchen natürlich auch für diese Grundstoffe anständige Preise", sagt Johannes Gerstmayr aus Wolfern: "Mit dem Weltmarkt können wir aber nicht konkurrieren." Das verhindern die Betriebsgrößen und strengere Auflagen in Österreich, etwa beim Bodenschutz.

Der Jungbauer, der den 90-Hektar-Hof in Steyr-Land schon seit fünf Jahren führt, weitet seine Produktpalette deshalb sukzessive um Alternativen aus. Er erzeugt in Fruchtfolge Stärkemais, Raps, Winterweizen, Wintergerste, Maissaatgut und Zuckerrübe.

Heuer baut er erstmals Ölkürbis an, und zwar gleich auf sechs Hektar. "Es ist ein Risiko da, aber im Vergleich zu Weizen ist der Anbau attraktiv", sagt er. Dabei haben allein Oberösterreichs Bauern heuer ihre Kürbisflächen von 800 auf 1800 Hektar ausgeweitet: "Die Nachfrage nach Kürbiskernen ist noch nicht gedeckt", sagt der junge Wolferner. Er weiß aber: "Ich suche mir Nischen. Aber alle in einer Nische geht natürlich nicht."

Über den Grund für die schlechten Preise dürfen sich die Bauern nicht beschweren: "Es hat global einige Jahre sehr gute Ernten gegeben. Die Lager gehen über", sagt Christian Krumphuber, der Pflanzenbaudirektor der OÖ. Landwirtschaftskammer.

Gerstmayr fühlt sich trotz der schwierigen Marktlage wohl in seinem Beruf. Mit Kollegen in der Region tausche er Erfahrungen aus und versuche er Neues. "Wir Jungbauern habe auch sehr gute Partner, bei der Saatgutvermehrung die Saatbau Linz, beim Stärkemais die Agrana." Weniger gefällt ihm das Außenbild: "Ich wünsche mir Akzeptanz und dass die Bevölkerung mehr über die Landwirtschaft weiß. Da müssen wir mehr Öffentlichkeitsarbeit machen." Der Pflanzenschutz erfordere sachliche Diskussion.

 

In Oberösterreich wird im Ackerbau überwiegend Tierfutter produziert

Auf 127.600 Hektar wird in Oberösterreich Getreide angebaut, vor allem Weizen (52.000), Wintergerste (39.000) und das Futtergetreide Triticale (16.000). 12.650 Hektar sind biologisch.

Mais macht 78.000 Hektar aus, Öl- und Eiweißpflanzen 27.000 (12.700 Sojabohne, 7500 Raps, 7500 Ackerbohne). Der Großteil der Pflanzenproduktion wird in Oberösterreich als Tierfutter verwertet, nicht als Lebensmittel.

Die Ernteaussichten sind derzeit sehr gut, allerdings steigt mit dem Klimawandel die Gefahr von Ernteausfällen.

 

 

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