Wenn Großfamilien Konzerne lenken
Mehr als zehn Familienmitglieder im Unternehmen: Das kommt in Oberösterreich vor allem in der Baubranche vor. Die Gebrüder Haider sind so ein beeindruckendes Beispiel.
Von Großraming aus steuern elf Familienmitglieder aus drei Generationen den Konzern "Gebrüder Haider" mit 1900 Mitarbeitern und 440 Millionen Euro Umsatz. Sie agieren als Gesellschafter, Geschäftsführer oder Aufsichtsratsmitglieder.
Wie eine Großfamilie eine große Firmengruppe managen und den Überblick bewahren könne? "Wir handhaben es so, dass jeder seinen speziellen Aufgabenbereich über hat", heißt es von den Haiders. Es gebe monatliche Geschäftsführer-Besprechungen. Da werde über diverse Entscheidungen abgestimmt. "Wir haben eine gute Koordination und kurze Entscheidungswege", wird betont: "Flexibilität und Handschlagqualität kommen noch dazu."
Dutzende Gesellschaften gibt es in der Gruppe, die in den vergangenen Jahrzehnten organisch und über Zukäufe gewachsen ist. Das Unternehmen ist im Baugewerbe, Maschinen- und Anlagenbau, der Umwelttechnik, Forst- und Immobilienwirtschaft sowie Energieerzeugung tätig. Standorte gibt es in Österreich, Ungarn, Rumänien, der Slowakei und Deutschland.
1956, also vor 60 Jahren, gründeten die Brüder Erwin, Johann und Franz Haider das Unternehmen als "Deichgräberei". Von ihnen ist Erwin (82) noch tätig. Dessen Söhne Erwin junior (50) und Hubert (45) sind ebenso aktiv wie Johanns Söhne Johann junior (56) und Reinhard (45) sowie Franz’ Sohn Klaus (49). Helmut senior (70), Bruder der drei Gründer, stieg später ein und ist noch aktiv – wie seine Söhne Helmut junior (41) und Jürgen (38). Mario Hochrieser (34), Enkel des Gründers Johann, und der Sohn von Klaus, Christian (25), sind auch schon in der Gruppe tätig.
Gebrüder Haider sei einerseits ein bodenständiges Familienunternehmen, andererseits eine Gruppe, die sich mit ihren Beteiligungen auf dem europäischen Markt etabliert habe, wird betont.