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Auf dem Weg zum Medical Valley

Von Stefan Fröhlich, 08. November 2016, 15:27 Uhr
Keine Rasur vor einer Operation
Bild: APA

Die Medizinische Fakultät soll Oberösterreich nicht nur in der Ärzteausbildung nach vorne bringen.

Die Gründung der Medizinfakultät ist für uns eine große Chance“, sagt Elgin Drda. Die 49-jährige Verwaltungsjuristin und ehemalige Dienststellenleiterin im Büro von Landeshauptmann Josef Pühringer bildet gemeinsam mit dem medizinischen Leiter Heinz Brock die Doppelspitze des neuen Kepler Universitätsklinikums. Neben einer Chance ist das Kepler-Klinikum aber auch eine große Herausforderung. „Wir sind mitten im Veränderungsprozess“, sagt Drda.

Aus drei Krankenhäusern (dem Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Linz, der Landes-Frauen- und Kinderklinik sowie der Landesnervenklinik Wagner-Jauregg) wurde eine große Organisationseinheit, bei der es gilt, die Synergien zu heben. Die dreifach vorhandenen Strukturen gilt es, zusammenzuführen – von der IT bis hin zum Einkauf. „Der Prozess ist auf zweieinhalb Jahre angelegt und wurde sehr gut vorbereitet“, sagt die kaufmännische Leiterin. Sie erwarte sich, dass durch die Bündelung der Kompetenz auch in der Versorgung der Patienten ein erheblicher Qualitätsgewinn entstehen werde.

Finanzsorgen und eine Uni-Klinik als "Krankenamt"
"Die Mitarbeiter sind umfassend informiert worden. Ein großer Veränderungsprozess kann nur funktionieren, wenn dafür die Akzeptanz geschaffen wird."
Elgin Drda, kaufmännische Leiterin des Kepler Universitätsklinikums
Bild: VOLKER WEIHBOLD

Dass aus den drei Spitälern seit Jahresbeginn die Uni-Klinik geworden ist, ist aber nicht nur eine organisatorische Aufgabe. Veränderungen schaffen oft Unsicherheit. „Die Mitarbeiter sind umfassend informiert worden. Es kann nur funktionieren, wenn die Akzeptanz für die Veränderungen geschaffen wird“, sagt Drda. Klar sei, dass die zusätzlichen Aufgaben auch zu einer zusätzlichen Arbeitsbelastung führen werden. Wichtig sei in diesem Fall, dass nicht nur jene 25 Primariate, die sich künftig auch mit Forschung und Lehre beschäftigen, Wertschätzung erfahren. „Es gibt auch die anderen Ärzte, die sich auch künftig ausschließlich der Versorgung widmen wollen. Jeder wird seinen Platz finden“, sagt Drda. Bei jenen, die sich künftig der Forschung verschrieben haben, sei die Motivation ohnehin sehr groß.

Schrittweiser Aufbau

Auch wenn bereits jetzt zum Start einige vielversprechende Forschungsaktivitäten vorhanden seien, werde es einige Zeit dauern, bis Linz sich einen Fixplatz in der medizinischen Forschungslandschaft erarbeitet hat. Der Aufbau der Forschung erfolge schrittweise, in zwölf Jahren soll die Fakultät ihren Endausbau erreicht haben.

Für das Uni-Klinikum werden sich mehrere Aufgaben stellen. Zum einen natürlich die nächstliegende, nämlich die Ausbildung von Ärzten, um dem Mangel an Medizinern in Oberösterreich entgegen zu wirken. „Es gibt aber auch den klaren Auftrag des Wirtschaftsressorts des Landes, dass bei uns ein Medical Valley entstehen soll“, sagt Drda.

Die Medizin soll dabei mit der Industrie zusammenarbeiten, um Oberösterreich zu einem Zentrum der Medizintechnik zu machen. „Es gibt bereits jetzt viele Ärzte bei uns, die bei medizintechnischen Entwicklungen mitarbeiten“, sagt Drda. Dass der Weg steinig werde, sei genauso klar, wie dass es Zeit brauche, bis alles realisiert sei – vom Projekterfolg gibt sich Drda aber vollends überzeugt.

Herausforderung Personalrekrutierung

 Dass Oberösterreich längst eine Ausbildung für Ärzte benötigt hat, bestätigt Karl Lehner, Vorstandssprecher der landeseigenen Gesundheits- und Spitals-AG (gespag), dem größten Gesundheitsbetrieb des Landes (siehe Ranking rechts): „Außer den Ärzten bilden wir alle Fachkräfte selbst aus.“

Die Personalrekrutierung sei eines der wichtigsten Themen für den Gesundheitsbereich. Weit sei man bereits in der Umsetzung der Reformen im Gesundheitswesen, sagt Lehner: „Ich bin stolz darauf, dass wir so viele Maßnahmen bereits zur Halbzeit der Umsetzungsphase durch haben.“

Mit dem Kepler-Klinikum sei die Zusammenarbeit sehr gut. „Es gibt eine Rahmenvereinbarung, die ganz klar die Verbindungen zum Kepler-Klinikum regelt“, sagt Lehner. Die gespag sei mit ihren acht Standorten vor allem für die Versorgung der Menschen auf dem Land zuständig. „Durch die Zusammenarbeit mit der Uni-Klinik stellen wir aber sicher, dass für alle in Ober- österreich der Zugang zur Spitzenmedizin möglich ist“, sagt Lehner. Die Kooperationen wolle man in den kommenden Jahren weiter verstärken.

"Wir können nicht nur über den Ärztemangel jammern"
"Durch die Zusammenarbeit mit der Uni-Klinik stellen wir sicher, dass für alle in Oberösterreich der Zugang zur Spitzenmedizin möglich ist."
Karl Lehner, Vorstand der Gesundheits- und Spitals-AG (gespag)
Bild: VOLKER WEIHBOLD

Ebenso jene mit den niedergelassenen Ärzten, wo man gegenseitig profitiere. Zusammenarbeit sei allgemein das Gebot der Stunde – nicht zuletzt um auch in Zukunft sicherstellen zu können, dass eine hochqualifizierte medizinische Versorgung trotz steigenden Kostendrucks aufrechterhalten werden könne. Und im Falle Oberösterreichs ist die Zusammenarbeit ein entscheidender Faktor, damit das große Ziel, ein Vorzeigestandort für Medizin zu werden, erreicht wird – sowohl in der Versorgung als auch im medizintechnischen Bereich. 

Die größten Pflegebetriebe in OÖ

Unternehmen Umsatz in OÖ in € Mitarbeiter (VZÄ) Betreute Patienten Betreuungsplätze Standorte in OÖ

OÖ Gesundheits- und Spitals AG (Gespag)

 652.000.000 5794 177.000 stationär, 1,2 Millionen ambulant 2439 Betten 8

Kepler Universitäts Klinik

500.000.000  5150 100.622 stationär, 298.904 ambulant 1830 3
Barmherzige Schwestern vom heiligen Kreuz Europa Mitte 412.000.000 5337 Klinikum Wels-Grieskirchen: 245.377 ambulant, 80117 stationär; KH Sierning: 1953 ambulant, 1923 stationär, 393 betreute Personen in Wohnen und Pflege 1646 28
TAU Gruppe – Holding der Franziskanerinnen von Vöcklabruck GmbH 303.500.000 4100 424.500 2070 7

Barmherzige Schwestern Linz Betriebs GmbH

163.500.000 1637 142241 ambulant, 45889 stationär 672 1

Caritas

133.758.000 2464 41688 7038 370

Krankenhaus der Elisabethinen Linz GmbH

122.767.000 1212 30219 stationär, 72421 ambulant 460 1

Rotes Kreuz Oberösterreich

113.000.000 1306,56 8685 0 86 Dienststellen

Konventhospital Barmherzige Brüder Linz

101.101.511 997 (1247 Köpfe) 28.907 stationär, 63.351 ambulant, 111 betreute Personen Lebenswelt, 168 betreute Personen Seniorenheim 552 3

Volkshilfe Oberösterreich

86.000.000 1252 (1874 Köpfe) 63.547 3695 228

Diakoniewerk Oberösterreich Gallneukirchen

73.000.000 1075,9 (1555 Köpfe) 4555 2987 137 Einrichtungen
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