Weiterbildung nach Maß ist ein Gebot der Stunde
Die Zeit der Frontalvorträge ist längst vorbei", sagt Eva Kislinger, Leiterin der Abteilung für Personalentwicklung und Ausbildung beim Welser Weiterbildungsinstitut ACL. ACL, das bisher auf den Namen Mercaturia hörte, ist Spezialist für Weiterbildungsmaßnahmen für Handelsunternehmen und zählt namhafte österreichische Unternehmen wie Billa, Intersport oder Resch&Frisch zu seinen Kunden.
Wenn es um die Qualifikation der eigenen Mitarbeiter geht, sind Unternehmen in den vergangenen Jahren immer anspruchsvoller geworden. "Man will sich nicht mehr nur von der Stange bedienen. Weiterbildung muss für jedes Unternehmen maßgeschneidert angeboten werden", sagt Kislinger. Eingebunden in die Weiterbildungsmaßnahmen sollten auch die Personalentwickler der Unternehmen werden. Ziel dabei ist es, dass dem Management Werkzeuge in die Hand gegeben werden, mit denen sie Schulungen künftig auch selbstständig durchführen können, erklärt die Trainerin.
Hohe Erwartungshaltung
Das Wichtigste freilich bei der Weiterbildung ist, dass sich die Teilnehmer auch tatsächlich etwas aus den Kursen und Seminaren mitnehmen können. "Die Unternehmen erwarten, dass Kurse praxisorientiert aufgebaut werden und die Mitarbeiter das Gelernte rasch umsetzen können – kurz gesagt soll es einfach etwas bringen", sagt Harald Wolfslehner, Geschäftsführer des Wirtschaftsförderungsinstituts Oberösterreich (WIFI). Auch bei der Weiterbildung von Privatpersonen steht die Praxis im Vordergrund. "Schließlich ist die Erwartungshaltung groß, weil mit der Fortbildung zumeist Aufstiegsmöglichkeiten im Beruf verbunden werden", sagt Wolfslehner.
Um Ausbildungserfolge garantieren zu können, ist vor allem die Qualität der Trainer ein wichtiges Kriterium. "Die Fachkompetenz ist das Um und Auf, der Trainer muss tagtäglich mit der Materie zu tun haben. Aber er muss auch pädagogisch und methodisch richtig vorgehen", sagt Wolfslehner. Dazu zählt etwa auch die Art des Vortrags, der die Zuhörer aktiv einbinden soll.
Kleine Gruppen
"Ein Top-Trainer muss sich auf die Mitarbeiter bei einer Schulung individuell einstellen können und braucht viel Einfühlungsvermögen", sagt Eva Kislinger. Um das erreichen zu können, ist auch die Gruppengröße entscheidend. Bei ACL trifft laut Kislinger ein Trainer auf maximal 15 Zuhörer. So könne der Wissenstransfer besser umgesetzt werden als in unüberschaubar großen Gruppen.
Für das Welser Unternehmen ist es ein zentrales Anliegen, dass sich die Weiterbildung auch in konkreten Ergebnissen widerspiegelt. "Wir wollen die Erfolge messbar machen", sagt Kislinger. Dazu würden klare Ziele vorgegeben, die nach den Seminaren erreicht werden sollen. So kann bei einem Verkäufer ein Ziel etwa lauten, dass er seinen Umsatz um einen vorgegebenen Prozentsatz steigert. "Das kommt sehr gut an, weil Unternehmen natürlich Resultate sehen wollen", sagt Kislinger.