"Wir wollen 1,5 Millionen Menschen retten"
Die Krankheits-Suchmaschine Symptoma mit Sitz in Attersee hat sich hohe Ziele gesetzt und wird mit Auszeichnungen derzeit regelrecht überschüttet.
Wer kennt das nicht? Man ist krank, weiß nicht genau, woran es fehlt und fragt Dr. Google. Der liefert zwar Antworten, doch professionelle Diagnostik sieht anders aus, besser beraten ist man in jedem Fall beim realen Mediziner.
Eine eigene Suchmaschine für Krankheiten, die gibt es allerdings: Jama Nateqi und Thomas Lutz haben für Ärzte "Symptoma" entwickelt. Firmensitz ist seit 2013 in Attersee, nachdem der oberösterreichische Hightech-Fonds mehr als eine Million Euro in das Start-up investiert hatte.
"Das Produkt ermöglicht Ärzten, selbst seltene Krankheiten zu diagnostizieren, von denen sie vorher noch nie gehört haben", sagt Nateqi. Das Unternehmen hat die in diesem Feld weltweit wahrscheinlich größte Datenbank mit mehr als 20.000 Krankheiten und Millionen Verknüpfungen zu Symptomen, Laborwerten, Risikofaktoren und Statistiken aufgebaut. Für 25 Euro pro Monat können Ärzte Symptome und Patientendaten in die Suchmaske eingeben und erhalten auf Basis komplexer Algorithmen gewichtete Vorschläge für Diagnosen.
Zahlreiche Auszeichnungen
"Wir wollen damit jedes Jahr 1,5 Millionen Menschen retten", sagt Nateqi zu den Zielen von Symptoma. Ziele, die offenbar auch andere begeistern dürften. So hat die Firma auf der diesjährigen Technologiemesse Cebit in Hannover beim "Best of X"-Wettbewerb, sozusagen der Champions League der Start-up-Unternehmen, den zweiten Platz belegt und sich beim "Founders Fightclub" im Boxring auf der Cebit als Sieger durchgesetzt.
Auszeichnungen gab es auch von der Europäischen Kommission, dem dänischen Gesundheitsministerium und beim eHealth-Summit in Wien. Bei den International Life Sciences Awards wurden heuer gleich mehrere Kategorien gewonnen.
Nicht zuletzt die Auszeichnungen haben immer wieder auch Geldgeber angelockt. "Ein europäischer Multimilliardär, einer der reichsten und erfolgreichsten Menschen der Welt, unterstützt Symptoma finanziell", sagt Nateqi, ohne einen konkreten Namen zu nennen.
Finanziell laufe es für Symptoma sehr gut. "Trotz hoher Investitionen schreibt das Unternehmen jedes Jahr Gewinn – und das schon seit der Gründung", sagt Nateqi.
Bisher läuft Symptoma rein webbasiert, doch das soll sich ändern. Zusätzlich wird derzeit an Integrationslösungen für Krankenhäuser gearbeitet, um Symptoma "in den klinischen Alltag" zu bringen, wie es Nateqi formuliert.
Gute Idee noch besser umgesetzt.
Herzliche Gratulation.