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Oberösterreicher trotzen Amazon

Von Ulrike Rubasch, 25. November 2017, 00:04 Uhr
Oberösterreicher trotzen Amazon
Die Preisträger des Online Award 2017: Arno Pirngruber und Josef Priglinger (biohort), Jochen Landvoigt und Matthias Zwittag (Siwa Online) und Gabriel Opelt (Styleshop24) Bild: Wolfgang Simlinger

Elf Prozent der Einzelhandelsumsätze in Österreich werden bereits über das Internet erzielt. Die Riesen Amazon & Co dominieren mit harter Hand den Internet-Handel – doch viele kleine Händler aus Österreich halten erfolgreich dagegen.

Weltweit arbeiten 341.000 Mitarbeiter für Amazon, den größten Online-Händler der Welt. Er ist an der Börse mehr als 530 Milliarden Dollar wert und wächst nach wie vor zweistellig. Für den stationären Handel ist diese Vormachtstellung eine große Herausforderung, wenn nicht gar eine existentielle Bedrohung.

Ein oberösterreichischer Händler, der selbst einen Online-Shop betreibt, aber seine Produkte aufgrund der rund fünfzehnprozentigen Provision nicht bei Amazon einstellen will, erzählt: „Amazon hat die Übermacht. Wenn du nicht mittust, erhöhen sie den Druck und sagen: ‘Mach bei uns mit, sonst schneiden wir dich, verreißen dir die Preise. Wir finden Mittel und Wege...“. Auf Fachmessen, per Telefon und per Mail „wird man bearbeitet. Da braucht man großes Selbstbewusstsein, das macht ein bisserl Angst.“ Amazon halte sich beispielsweise nicht an unverbindlich empfohlene Richtpreise wie der stationäre Handel und bringe so das Preisgefüge ganzer Branchen durcheinander.

Auch kann der Konzern die Suchergebnisse gezielt steuern. Genehme Produkte tauchen oben in der Ergebnisliste auf, weniger genehme weiter hinten, erzählt der Insider, der wachsenden Unmut gegenüber Amazon unter Oberösterreichs Online-Händlern bemerkt. Die Konsumenten wiederum freut es mitunter, weil die Preise purzeln. Dass dadurch aber Arbeitsplätze in ihrer Umgebung aufgrund des Preisdrucks akut gefährdet sein können, sehen sie kaum.

Allein in Oberösterreich gibt es rund 1000 Unternehmen, die online ihre Produkte verkaufen. Die besten Online-Händler wurden kürzlich von der Wirtschaftskammer OÖ und den OÖNachrichten mit dem Online Award in drei Kategorien ausgezeichnet. Wir präsentieren jeweils die drei Nominierten.

Wachstumsschub beim Smartphone-Shoppen

Elf Prozent der Konsumausgaben im heimischen Handel fließen in den Versand- und Internethandel. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von vier Prozent (auf 7,6 Milliarden Euro). Auffallend ist jedoch der starke Zuwachs (+17 Prozent) bei den Smartphone-Shoppern. Der Einkauf im in- und ausländischen Distanzhandel hält sich, so der Handelsverband, dabei annähernd die Waage. Viele Konsumenten wissen nicht immer genau, ob sie im Inland oder Ausland bestellen. (Abhilfe unter #kauftwirdzhaus)

 

Die Newcomer

Platz 1 Styleshop24: Der St. Georgener Handtaschen-Händler Styleshop24.com (im Bild Marketingmanager Gabriel Opelt) trug den Sieg davon. Styleshop hatte (als Ableger von Rottner Tresore) mit dem Internet-Geschäft begonnen und später im Attergau einen 250-Quadratmeter-Shop mit 1000 eher hochpreisigen Produkten eröffnet. Online werden 2000 Marken-Produkte angeboten.

Platz 2 Pralinamo: René Stuprich (Bild), Benedikt Auer und Manuela Paulweber in Eberstalzell gründeten im Jahr 2013 den Internet-Shop pralinamo.com. Hier können Pralinen individuell – etwa mit Buchstaben – gestaltet werden. Hochqualitative Rohstoffe werden von dem Fünfer-Team in vielen Variationen zu süßen Überraschungen verarbeitet und versendet, als Geschenk oder für den Eigengenuss.

Platz 3 Mühlviertler Feuerzeug – MV Chili Manufaktur: Christian Dlapka verkauft auf feuer-zeug.at biologische Chilisaucen. Der im Brotberuf als IT-Berater tätige Dlapka produziert „das Schärfste aus dem Mühlviertel“, wie er sagt, aus vorwiegend regionalen Zutaten, etwa vom „Friedenshort“ des Diakoniewerks in Gallneukirchen. Seine Frau und er kommen beim Einkochen ohne künstliche Inhaltsstoffe aus.

 

Dienstleister für Online-Firmen

Platz 1 Siwa: Das im Softwarepark Hagenberg (im Bild Matthias Zwittag) ansässige IT-Haus liefert effiziente Weblösungen in allen Branchen. Von zwei Personen im Jahr 2002 ist das #sexiestoffice mittlerweile auf ein 15-köpfiges Team gewachsen.

Platz 2 Syreta: Der Welser e-Business-Spezialist unter der Geschäftsführung von Alexander Palnik (Bild) konzipiert, realisiert und betreibt komplexe Internet-Projekte. Der Eferdinger Biohof Achleitner samt Aboverwaltung der Biokiste ist einer der Kunden.

Platz 3 DCCS IT Business Solutions: Das österreichische IT-Haus mit 30 Mitarbeitern in Wels (im Bild Thomas Mahringer) entwickelte etwa für Trodat einen mehrsprachigen Online-Shop, auf dem sowohl Endkunden als auch Händler Stempel designen können.

 

Die etablierten Onliner

Platz 1 Biohort: Der Mühlviertler Anbieter von hochwertigen Stauraumlösungen betreibt seit Jahren einen eigenen Webshop. Dieser überproportional wachsende Vertriebsweg nimmt nur einen kleinen Teil des Umsatzkuchens von heuer knapp 60 Millionen Euro ein. Man versucht, mit der Online- Preispolitik die eigenen Händler (Baumärkte z.B.) nicht zu brüskieren. Eigentümer Josef Priglinger: „Der Fachhandel wird online noch stärker werden. Ich fürchte mich nicht vor Amazon.“

Platz 2 Kräutermax: Auf www.kraeutermax.com bietet die Rieder Traditionsdrogerie Salben, Cremen, Öle, Kräuter, Tees und Nahrungsergänzungsmitteln nach eigener Rezeptur und nach familieninternen Vorgaben an. Produziert wird in Österreich und Deutschland. Der Webshop, sagt Geschäftsführer Christoph Zauner, sei ideal als Katalog und für Bestellungen. Die Produkte sind außerhalb des Shops in Ried auch bei Partnern wie Therapeuten und Apotheken erhältlich.

Platz 3 Sport Lehner: „Wir leben, lieben und verkaufen Fahrräder.“ So einfach ist die Idee hinter dem Webshop www.sportlehner.at des Pregartners Christian Lehner. Er betreibt seit fast 30 Jahren ein Fahrradgeschäft. Seit dem Ausbau 2012 auf über 1000 Quadratmeter den größten Bikeshop Oberösterreichs, wie er sagt. Der Familienbetrieb hat sich auf mittel- bis hochpreisige Radsport-Artikel spezialisiert und bietet ein Sortiment vom Rad selbst bis hin zu Bekleidung und Werkzeug.

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2  Kommentare
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Gugelbua (31.756 Kommentare)
am 25.11.2017 11:06

meine Enkelin kauft vieles gleich vom Erzeuger (China) bis zu 4/5 billiger grinsen

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gerald160110 (5.609 Kommentare)
am 25.11.2017 09:13

.....und weil die Oberösterreicher so gar nichts bei Amazon kaufen, hat dieser beschlossen in der Slowakei ein neues Großversandzentrum nahe der österreichischen Grenze zu errichten. Da er am neuen Standort mehr als fünf Mitarbeiter benötigt, werden die neuen Bedienste aus dem Umland von 100km kostenlos mit Bussen zur Arbeitsstätte gebracht, eingekleidet und verdienen 800,- netto im Monat. Für die SK ein sehr guter Verdienst, womit Jaguar LandRover Probleme bei der Anwerbung vom Mitarbeitern für sein ebenfalls neues Produktionswerk erhält, weil einfach keine freien Arbeitskräfte am Markt verfügbar sind

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