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Klein, aber schon Exportkaiser

25.Juni 2016

Platz 1: Boote für die Weltmeere

Mit Leberkäse und Bier feierten die Geschäftsführer der Frauscher Bootswerft den Pegasus in Gold in der Sparte "Klein, aber effizient". Bodenständig halt. Denn so sieht Geschäftsführer Stefan Frauscher sein Unternehmen, obwohl die Produkte in der Kategorie Luxus angesiedelt sind.

70 hochwertige Elektro- und Motorboote stellt das Unternehmen jährlich mit derzeit 45 Mitarbeitern her. 9,5 Millionen Euro setzte das Unternehmen damit im Vorjahr um. Das jüngste Produkt aus dem Hause Frauscher ist ein 14-Meter-Schiff, "1414 Demon" genannt. Dass man eine Werft, die solche Boote baut, international nicht unbedingt in Österreich verortet, ist Frauscher klar.

"Wir werden zwar öfter darauf angesprochen, ein Nachteil ist das aber keiner", sagt Frauscher im Gespräch mit den OÖNachrichten, im Gegenteil: "Österreich wird international als Qualitätsstandort angesehen", so Frauscher. Das hebe ihn von Mitbewerbern aus Ländern, die direkt am Meer liegen, ab. Auch bei den Zulieferern liebt es Stefan Frauscher, der gemeinsam mit Michael Frauscher, Andrea Frauscher-Oberfrank und Andreas Ahamer das Unternehmen führt, bodenständig. "Am liebsten ist es mir, wenn ein Lieferant aus dem Nachbarort kommt", sagt er. Beim Holz, bei den Beschlägen und bei der Polsterung gelingt das auch.

Bei den Motoren verwendet Frauscher US-Produkte, weil diese Anbieter weltweit in den Häfen Service-Stützpunkte haben. Auch bei den Mitarbeitern lebt man die Bodenständigkeit. Sechs Lehrlinge bildet das Unternehmen gerade aus.

Den Beruf "Bootsbauer" gibt es tatsächlich auch als Lehrberuf. Eine Sackgasse, falls jemand nach der Lehre nicht bei Frauscher bleiben will, sei das aber nicht. Schließlich verlange dieser Beruf Vielseitigkeit. Der Umgang mit Holz sei ebenso gefragt wie jener mit der Elektronik oder mit Motoren. (hn)

 

Anita und Horst Schraml  

Anita und Horst Schraml  

Platz 2: Ein Glaser baut Maschinen

Vor gut zwei Jahrzehnten war das Unternehmen Schraml Glastechnik eine klassische Glaserei. Heute ist das Unternehmen Marktführer für Maschinen, mit denen Glas in vertikaler Position bearbeitet werden kann. Das macht das Unternehmen mit acht Mitarbeitern so gut, dass die Maschinen in fast allen großen Industrieländern gekauft werden. Der Exportanteil liegt bei mehr als 90 Prozent.

Die Idee, in der damaligen Glaserei Schraml auf vertikale Glasbearbeitung umzusteigen und entsprechende Maschinen dafür zu bauen, wurde in den 1990er Jahren schlicht aus Platznot heraus geboren. „Die Glasflächen, die es zu bearbeiten gilt, sind immer größer geworden“, sagt Eigentümer und Geschäftsführer Horst Schraml, der die Firma 1997 von seinem Vater übernommen hat. Diese beim Bohren horizontal zu positionieren, sei einfach nicht mehr möglich gewesen. Darum habe man begonnen, Maschinen zu bauen, auf denen das Glas nur angelehnt werden muss.

Mit diesem neuen Standbein, das bei Schraml fast nebenbei gewachsen ist, konnte der Strukturwandel gemeistert werden. Mittlerweile kommt der Großteil des Umsatzes von zuletzt 4,8 Millionen Euro aus dem Maschinenbau.    (hn)
 

Manfred Winkler  

Manfred Winkler  

Platz 3: Ein Segen für die Bandscheiben

Ein paar Stufen können schnell zum Problem werden, wenn man schwere Lasten zu transportieren oder eine Geh-Beeinträchtigung hat. Sano Transportgeräte, ein Unternehmen aus Lichtenberg, hat die Lösung.
Mit den Geräten aus dem Hause Sano können Stiegen leicht überwunden werden. Das 1989 von Jochum Bierma gegründete Unternehmen baut Treppensteig-Hilfen sowohl für schwere Lasten als auch für Personen. 48 Mitarbeiter zählt das Unternehmen und erlöst 92 Prozent des Umsatzes, der im Vorjahr 9,5 Millionen Euro betrug, außerhalb Österreichs.

Ein Erfolg wie jener von Sano ruft schnell Nachahmer auf den Plan. „Es gibt Firmen, die versuchen, unsere Treppenhilfen nachzubauen“, sagt Geschäftsführer Manfred Winkler im Gespräch mit den OÖNachrichten. Mit dem Original könnten die Imitationen aber nicht mithalten. „Weltweit gibt es eine Handvoll seriöse Mitbewerber.“
Gefragt sind vor allem bei Unternehmen mobile Hilfen, die den Transport von schweren Lasten über Stiegen erleichtern. „Dabei geht es vor allem um die Schonung des Körpers. Schließlich sind Rückenschmerzen ohnehin ein Volksleiden“, sagt Winkler.

Die Sano-Geräte können mitgenommen werden und können daher flexibel eingesetzt werden. Je nach Modell können sie Lasten bis zu 330 Kilogramm bewegen.    (hn)

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