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kika/Leiner-Mutter Steinhoff muss Bilanz für 2016 ändern

20. Februar 2018, 12:42 Uhr
Der Möbelkonzern Steinhoff ist Mutter von kika und Leiner in Österreich.
kika

AMSTERDAM/SANDTON/WELS. In der Affäre um Bilanz-Unregelmäßigkeiten hat die finanziell angeschlagene kika/Leiner-Mutter Steinhoff eine juristische Niederlage erlitten. Hintergrund des Verfahrens ist ein Streit mit dem Eigentümer von XXXLutz in Wels, Andreas Seifert.

Nach dem Urteil eines Berufungsgerichts in Amsterdam muss der südafrikanisch-deutsche Konzern seine Bilanz für das Jahr 2016 ändern. Steinhoff hatte seine 50-Prozent-Beteiligung an dem deutschen Billig-Möbelhändler Poco falsch verbucht. Um Poco tobt ein Streit mit dem österreichischen kika/Leiner-Konkurrenten XXX-Lutz, dessen Eigentümer Andreas Seifert, bereits mehrere Verfahren angestrengt hat. Ursprünglich hatten sich Steinhoff und die XXXLutz-Gruppe gemeinsam an Poco beteiligt.

Steinhoff hätte jedenfalls nur 50 Prozent von Poco in die Bilanz einrechnen dürfen, wie aus dem am Montagabend ergangenen Urteil der Unternehmenskammer hervorgeht. Allerdings erkannten die Richter an, dass Steinhoff auch mit der Hälfte der Anteile die Kontrolle über Poco ausübt. Damit darf der Konzern die deutsche Tochter konsolidieren. Poco setzte 2016 nach eigenen Angaben mit mehr als 100 Möbelhäusern 1,52 Mrd. Euro um.

Hintergrund des Verfahrens ist ein Streit mit dem Eigentümer der XXXLutz-Gruppe um Poco. Steinhoff und XXXLutz hatten die Kette gemeinsam gekauft, sich dann aber entzweit. Der XXXLutz-Eigner Seifert hat mehrere Verfahren eingeleitet, weil er sich von Steinhoff aus dem Unternehmen gedrängt fühlt. Ein Gerichtsverfahren, wem Poco gehört, ist beim deutschen Landgericht in Dortmund anhängig.

In der Bilanz hatte Steinhoff aber einen 100-Prozent-Anteil an Poco ausgewiesen. Der Preis, mit dem Seifert herausgekauft werden sollte, stand als Eventualverbindlichkeit in den Büchern, weil das Verfahren in Dortmund noch läuft - nach Ansicht von Steinhoff im Einklang mit deutschem Recht. Das Amsterdamer Gericht sah das anders. Danach hätte die 50-Prozent-Beteiligung Seiferts ausgewiesen werden müssen - mit dem Verweis, dass es darüber Streit gebe.

Der Forderung Seiferts, dass Steinhoff Poco entkonsolidieren müsse, gab das Gericht aber nicht statt. Steinhoff hat seit dem Börsengang in Frankfurt 2015 den Firmensitz in den Niederlanden, wird aber aus Stellenbosch bei Kapstadt in Südafrika gesteuert. Welchen Einfluss das Urteil aus Amsterdam auf die Bilanzen habe und ob man es erneut anfechte, werde noch geprüft, teilte Steinhoff mit.

Bereits im Dezember hatte der Möbelriese, der seine Wurzeln in Westerstede bei Bremen hat, Bilanzunregelmäßigkeiten im Europa-Geschäft eingeräumt. Das hatte den Aktienkurs um bis zu 90 Prozent einbrechen lassen. Seitdem versucht das Management den durch Zukäufe massiv gewachsenen, aber hochverschuldeten Konzern zu stabilisieren.

Der in Amsterdam verhandelte Fall ist aber nur ein Teil der juristischen Auseinandersetzungen mit XXXLutz. In Wien ist beim Handelsgericht eine ähnliche Klage um die Eigentumsverhältnisse am französischen Möbelhändler Conforama anhängig. Zudem geht die Staatsanwaltschaft in Oldenburg dem Verdacht nach, dass Steinhoff überhöhte Umsätze gebucht habe. Laut Steinhoff geht auch dieser Vorwurf auf den österreichischen Geschäftspartner zurück. In Westerstede hatte es deswegen auch eine Razzia gegeben.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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( Kommentare)
am 20.02.2018 17:46

Nach Niederländischem Recht ist es erlaubt, die Anteile zu verbuchen. Nach Deutschem Recht hätte in der Verbuchung ein Vermerk sein sollen, dass die Werte angezweifelt werden.

Hurra, wir leben in einem vereinten Europa, in welchem die Bananenkrümmung geregelt wird, die Kraft des Staubsaugers eingeschränkt wird. Die Glühlampe ausgetauscht werden muss, die Toilettenspülung geregelt wird und und und.

Wir schaffen es aber nicht, einheitliche Buchhaltungskriterien von Firmen innerhalbe der Länder Europas zu erlassen, wie die Billanz erstellt werden muss.

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user_0815 (1.763 Kommentare)
am 20.02.2018 17:13

Deloitte - Pretoria Office
41 Matroosberg Road, Riverwalk Office Park, Block B, Ashlea Gardens, Pretoria, 0081, Südafrika

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( Kommentare)
am 20.02.2018 17:50

Musst nicht so weit schauen,
Deloitte Wien, Renngasse 1, 1010 Wien
Nur, wenn das Gesetz unterschiedlich ist, kann der Wirtschaftsprüfer nichts dafür.

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Berkeley_1972 (2.230 Kommentare)
am 20.02.2018 13:57

Wer war denn der Wirtschaftsprüfer oder haben Kinder Mein Geschäft Prüft

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