Balkencode auf einer Ware sagt wenig über die Herkunft
LINZ. Die ersten ein bis zwei Ziffern am Balkencode auf Produktverpackungen geben eigentlich Auskunft über die Herkunft der Ware. Das ist aber keine verlässliche Information über den Produktionsort.
Ein OÖN-Leser ärgerte sich, dass in seinem Supermarkt so viele Milch- und Fleischprodukte waren mit Länderkennzahlen für Deutschland, Dänemark, Holland oder Belgien. Dabei vermittelten die Verpackungen den Eindruck alpiner Herkunft. Der Leser ist ein Profi; er kennt die Zahlen und beschwerte sich.
Nur firmenintern
„Der Code ist für die firmeninterne Kennzeichnung von Produkten und hat keinen Wert für den Konsumenten“, sagt Georg Rathwallner, der Leiter des Konsumentenschutzes in der Arbeiterkammer OÖ.
Beispiel im Supermarktregal: Paprika mit einem Neuner = Österreich. Das bedeutet aber nur, dass die Ware hier abgepackt worden ist. Das ist korrekt angeführt und auch die Herkunft: Israel. Alles jedoch in sehr kleiner Schrift (siehe Faksimile). „Das ist unser Problem“, sagt Georg Rathwallner: „Je mehr Angaben wir auf den Etiketten fordern, desto kleiner und schwerer lesbar wird die Schrift.“
Irreführende Werbung
Wirklich verlässlich für österreichische Herkunft sei das AMA-Gütesiegel. Die Produzenten von Wurstwaren, die mit regionalen Sujets werben, habe der Konsumentenschutz nun aufgefordert, die Herkunft der Rohware bekanntzugeben.
Hier passiere im Handel sehr viel irreführende Werbung, über die er die Konsumenten besser informieren wolle. „Es ist irreführend, mit dem Begriff Tiroler Speck zu werben und mit Alpenlandschaft, und dann werden in Tirol fast keine Säue mehr gehalten“, sagt Rathwallner.