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Vorstandsvorsitzender der Bank Austria Cernko: „Die Finanztransaktionssteuer ist eine Chance“

Von Dietmar Mascher, 11. Oktober 2012, 00:04 Uhr
„Die Finanztransaktionssteuer ist eine Chance“
Bank-Austria-Chef Cernko: Mit Finanzsteuer Wachstum finanzieren. Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Vorsichtig optimistisch sieht der Vorstandsvorsitzende der Bank Austria, Willibald Cernko, die Einigung auf eine Finanztransaktionssteuer in elf EU-Staaten. Diese könne eine Chance sein, wenn die Details stimmen.

OÖNachrichten: Sie treten heute bei einer Mitarbeiterveranstaltung in Linz auf. Wie motiviert man in Zeiten wie diesen die Mitarbeiter einer Bank?

Cernko: Indem man mit positivem Beispiel vorangeht und vorlebt, dass es darum geht, wieder Vertrauen zurückzugewinnen. Wobei man sagen muss, dass die Beziehung zwischen der Hausbank und den Kunden nicht gelitten hat, sondern die Einstellung der Menschen zu Banken generell. Und wir sind nun einmal ein Teil dieser Banken-Community.

OÖNachrichten: Ihre Beliebtheitswerte sind tatsächlich äußerst überschaubar.

Cernko: Wir sind da nach unten durchgereicht worden. Dem kann man in erster Linie nur dadurch begegnen, dass man hart und ehrlich arbeitet. Ich habe auch Verständnis, dass wir so genau kontrolliert werden wie keine andere Branche. Wir sind der Blutkreislauf der Wirtschaft und haben eine Schlüsselfunktion.

OÖNachrichten: Hart arbeiten wird zu wenig sein. Wie gewinnen Sie das Vertrauen wieder zurück?

Cernko: Für uns als Bank Austria ist es bedeutsam, sich noch stärker auf das ursprüngliche Geschäft der Bank, Einlagen und Kredite, zu konzentrieren. Wir müssen als Bank aber auch mehr Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen. Uns ist klar, wenn wir uns mit dem Fußball vergleichen, befinden wir uns auf den Relegationsrängen. Wir müssen schauen, dass wir an die Spitze der oberen Liga zurückfinden.

OÖNachrichten: Dass man Banken in Kundenbanken und Investmentbanken trennen will...

Cernko: Diese Diskussion hat ihre Berechtigung. Wobei man auch sagen muss: die Banken in Kontinentaleuropa konzentrieren sich in erster Linie auf das Kundengeschäft. Wenn wir zum Beispiel unsere Firmenkunden beim Begeben einer Anleihe begleiten, ist das Teil der Kundenunterstützung und nicht spekulatives Investmentbanking. Die Banken müssen sich entscheiden, wofür sie stehen.

OÖNachrichten: Für Sie ist das klar, auf welcher Seite Sie stehen.

Cernko: Im klassischen Kundengeschäft – bei weniger Rendite, aber auch weniger Risiko.

OÖNachrichten: Wenn Banken aufgrund dieser Entscheidung zerschlagen werden sollen, wird in Österreich keine dabei sein?

Cernko: Davon gehe ich aus. In Österreich ist das eher eine akademische Debatte.

OÖNachrichten: Die Banken klagen über das niedrige Zinsniveau. Wie lange wird uns das erhalten bleiben?

Cernko: Wohl noch länger. Die Konjunktur dürfte auch 2013 schwach bleiben, auch die Inflationsgefahr sehe ich nicht. Auf der anderen Seite machen weitere Vorschriften für die Banken die Konditionen für die Kunden teurer.

OÖNachrichten: Elf EU-Staaten haben sich auf eine Finanztransaktionssteuer geeinigt. Positiv oder negativ?

Cernko: Man muss abwarten, wie die Inhalte sind, was mit dem Geld passiert. Wenn die Gruppe ein attraktives Programm vorlegt, sehe ich darin eine Chance. Allerdings sollte es zumindest europaweit umgesetzt werden, sonst besteht die Gefahr von Wettbewerbsverzerrungen. Aber wenn die Einnahmen verwendet werden, um Wachstum zu finanzieren, wäre das eine gute Sache.

OÖNachrichten: Wie stellen sich die Banken auf veränderte Rahmenbedingungen wie Landflucht oder Internet ein?

Cernko: Wir Banken haben vor 30 Jahren noch überheblich angemerkt, dass die Kunden dorthin kommen sollen, wo wir sind. Es ist natürlich umgekehrt. Auf dem Land werden wir mit Partnern zusammenarbeiten, vielleicht mit regionalen Händlern oder auch mit Filialisten. Gleichzeitig eröffnet das Internet viele Chancen, auch für qualifiziert hochwertige Beratungen. Wir wollen verstärkt Videoberatungen über Internet anbieten. Dabei kann man Experten zuschalten und gleichzeitig die Beratung dokumentieren für den Fall, dass es später einmal Streit darüber gibt.

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