Staatsanwalt stellt Ermittlungen gegen Metro ein
LINZ. Fünf Jahre lang ermittelte die Staatsanwaltschaft Linz gegen die Großhandelskette Metro Cash & Carry Österreich wegen des Verdachts auf Beihilfe zur Steuerhinterziehung.
Der Verdacht: Kunden sollen Schwarzeinkäufe ermöglicht wordensein. Nun wurden die Ermittlungen eingestellt.
Mehr als 800 Gastwirte sollen jahrelang mit zwei Einkaufswagen eingekauft haben: Der Inhalt des ersten soll offiziell abgerechnet, der des zweiten schwarz bezahlt worden sein. Mehr als zehn Millionen Euro an Steuern sollen so hinterzogen worden sein. Metro stand im Verdacht, von diesem Vorgehen gewusst und es geduldet zu haben. Einige hundert Wirte sollen mit Geldstrafen bedacht worden sein.
Keine ausreichenden Beweise
Eine Mittäterschaft konnte Metro von der Staatsanwaltschaft nicht nachgewiesen werden, weil nicht geklärt werden konnte, wer das System erfunden habe und wer es geduldet habe. „Es ließ sich nicht beweisen, dass das Unternehmen an der Steuerhinterziehung mitgewirkt hat“, sagt Rainer Schopper, Sprecher der Staatsanwaltschaft, im Gespräch mit den OÖNachrichten – daher sei es trotz jahrelanger Ermittlungen zu keiner Anklage gekommen.
Metro habe prompt reagiert, sagt Unternehmenssprecherin Andrea Ableidinger: „Wir hatten immer strenge Richtlinien und haben klare, unmissverständliche Anweisungen an unsere Mitarbeiter gegeben, dass so etwas nicht vorkommen darf.“ Dass es trotz strenger Kontrollen immer einzelne Mitarbeiter geben könne, die sich über Richtlinien hinwegsetzen, könne man schwer verhindern.