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Peugeot: Vom Korn zum Weltkonzern

Von Von Clemens Schuhmann, 02. Jänner 2009, 00:04 Uhr
Peugeot baut seit 1889 Autos, im Bild die Modelle 404 Cabrio & Coupé Bild: Peugeot 2, Schuhmann, Reuters

Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts betrieb die Familie Peugeot Getreidemühlen. 1889 leitete Armand Peugeot die Automobilproduktion ein. Heute ist PSA Peugeot Citroën Europas zweitgrößter Autobauer. Und die Familie hält die Zügel fest in der Hand.

Die Familie Peugeot trägt bereits seit mehreren Jahrhunderten zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung Frankreichs bei, die unternehmerische Tradition lässt sich bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen.

Heute gehört Peugeot zu den traditionsreichsten Automobilmarken der Welt. Seit dem Start der Serienfertigung im Jahr 1891 wurden mehr als 40 Millionen Fahrzeuge gebaut.

Neben Pkw und leichten Nutzfahrzeugen stellt Peugeot unter anderem auch Fahrräder, Motorroller, Heimwerkermaschinen sowie Mahlwerke für Gewürzmühlen her.

Protestantische Tradition

Über all die Jahrhunderte hat im Konzern stets die Familie Peugeot den Ton angegeben: Die Peugeots stammen aus der Gegend um Montbéliard nahe der Schweiz und dem Elsass. Ein wichtiger Erfolgsfaktor der Peugeot-Dynastie sind die protestantischen Traditionen. Diese Werte prägen großteils auch heute noch die Unternehmenskultur.

Wenn es um das Erbe der Familie ging, haben es die Peugeots stets vermieden, Risiken einzugehen, sich vorschnell in Abenteuer zu stürzen, überdimensionale Projekte in Angriff zu nehmen oder das Heil in gigantischen Zusammenschlüssen zu suchen.

Kooperationen auf Zeit

Vielmehr haben sich die Mitglieder der Familie stets für die Unabhängigkeit des Unternehmens eingesetzt – und für Partnerschaften.

Im Bereich der Automobilproduktion, dem Herz des Konzerns, gibt es zum Beispiel exakt definierte Kooperationen mit BMW (Motorenentwicklung), Ford (Motoren), Fiat (gemeinsamer Bau leichter Nutzfahrzeuge) oder Toyota (Bau des Kleinwagens 107 in Tschechien). Diese Strategie hat sich bis dato stets bewährt.

Ob der Konzern angesichts der gewaltigen Krise in der Fahrzeugindustrie auch weiterhin unabhängig bleiben kann, wird sich zeigen. Als kritische Größe für einen Alleingang gilt eine jährliche Fahrzeugproduktion von mehr als drei Millionen Einheiten. 2007 hat PSA Peugeot Citroën 3,23 Millionen Fahrzeuge produziert.

Die Familie Peugeot hält heute am Gesamtkonzern 30,27 Prozent der Anteile und 45,40 Prozent der Stimmrechte. Das operative Geschäft wird allerdings bereits seit mehreren Jahren an externe Manager des Vertrauens delegiert, derzeit sitzt der frühere Airbus-Manager Christian Streiff im Chefsessel.

Im Aufsichtsrat jedoch geben die Peugeots den Ton an: Fünf der 15 Mitglieder des Kontrollgremiums tragen den Nachnamen Peugeot. Chef des Aufsichtsrates – und damit „graue Eminenz“ im Konzern – ist Thierry Peugeot. Eine entscheidende Rolle spielt zudem Robert Peugeot, der die „Société Foncière, Financière et de Participations“ (FFP) leitet. Via FFP kontrolliert die Familie Peugeot den Konzern.

Tradition und seit Jahrzehnten gelebte Praxis ist es, dass die Mitglieder der Familie Peugeot nicht automatisch in die Führungsebene des Unternehmens gelangen. Vielmehr müssen sie – nach einer erstklassigen Ausbildung – eine lange „Lehrzeit“ in den verschiedenen Fabriken absolvieren.

Der Peugeot-Clan

Armand Peugeot (1849-1915): Zusammen mit Léon Serpollet stellt Armand Peugeot im Jahr 1889 das erste Peugeot-Automobil vor – ein dampfbetriebenes Dreirad.

Robert Peugeot (geb. 1950): Er ist Vorsitzender der Société Foncière, Financière et de Participations-FFP, dem Hauptaktionär der Familiengruppe Peugeot.

Thierry Peugeot (geb. 1957): Ihm kommt als Aufsichtsratschef von PSA Peugeot Citroën (seit Dezember 2002) eine entscheidende Rolle zu, z. B. bei der Bestellung des Vorstandschefs.

• PSA Peugeot Citroën: 2007 setzte Europas zweitgrößter Autokonzern 3,23 Millionen Fahrzeuge ab. Der Gesamtkonzern beschäftigte Ende 2007 weltweit 207.850 Mitarbeiter.

• Externe Manager: Das operative Geschäft delegiert die Familie Peugeot gerne an externe Manager, hält über den Aufsichtsrat aber stets die Fäden in der Hand. Aktueller Vorstandschef ist Christian Streiff, er folgte auf Jean-Martin Folz.

• Aufsichtsrat: Im 15-köpfigen Kontrollgremium sitzen mit Thierry (Vorsitzender), Jean-Philippe (stv. Vorsitzender), Robert, Bertrand und Roland fünf Mitglieder der Familie, die 30,27 Prozent der Aktien und 45,40 Prozent der Stimmrechte am Konzern hält.

Erfolgsgeheimnis: Keine vorschnellen Abenteuer und überdimensionalen Projekte
Wirtschaftserfolg: Zweitgrößter Automobilhersteller in Europa nach dem VW-Konzern
Glamour-Faktor: Kaum, es dominierten Zurückhaltung und eine Neigung zur Sparsamkeit

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