Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Die Mühlsteine für Europas Luftfahrt

Von Karin Haas, 06. August 2011, 00:04 Uhr
Analyse
Golf-Airline startet durch, mit Rückenwind des Emirates Dubai. Bild: EPA

Die Austrian Airlines (AUA) führen einen erbitterten Abwehrkampf gegen die Emirates. Die Staatslinie des Emirates Dubai ist seit 1985 auf dem Markt. Sie rangiert mit ihren mehr als 100 Flugzeugen unter den gewinnstärksten Airlines weltweit bereits auf Rang zwei.

Dubai soll zum weltgrößten Luftverkehrsknoten ausgebaut werden, so lautet das ehrgeizige Ziel. Die Mittel auf dem Weg dorthin sind aber nicht lauter, erklären zumindest die AUA und ihre Mutter Lufthansa.

Nur der Finanzschwäche der AUA an dieser Kritik die Schuld zu geben und ihr Furcht vor noch mehr Wettbewerb vorzuwerfen, greift aber zu kurz.

Denn Emirates haben tatsächlich einige Vorteile, die nicht nur die AUA, sondern die gesamte Luftfahrt in der EU in Bedrängnis bringen. Emirates freuen sich mit den anderen, ähnlich schnell wachsenden Fluglinien im Golf (Qatar Airways und Etihad in Abu Dhabi) über deutlich preiswerteres Kerosin. Schließlich sitzen sie an der Quelle. Auch die Start- und Landegebühren sind am hauseigenen Flughafen entsprechend günstiger. Der Chef des Flughafens Dubai ist in Personalunion auch der Boss der Emirates.

So ist es nur die Spitze des Eisbergs und nicht das eigentliche Problem, wenn sich die Verhandlungen über eine Verlängerung der Flugrechte für Emirates nach Wien auf weiterhin 13 Flüge pro Woche nun so hinziehen. Donnerstag wurden sie im Golf ergebnislos abgebrochen und, wie berichtet, auf den Herbst vertagt.

Das grundsätzliche Problem ist vielmehr, dass die EU-Airlines wegen der hohen Sozialstandards, der strengen Wettbewerbsregeln und wegen der ambitionierten Umweltauflagen in Europa zu wesentlich teureren Bedingungen als der Rest der Welt fliegen müssen. Denn auf die kaufkräftigen europäischen Passagiere zielen nicht nur die Fluggesellschaften der Golfstaaten, sondern auch die US-Airlines, indische Fluglinien und Newcomer aus China ab.

Es ist nicht Protektionismus in schlechtem Sinne, wenn ab der EU-Grenze die identen Spielregeln für alle gelten sollten. Wer an der hohen Kaufkraft Europas partizipieren will, sollte sich auch an unsere Regeln halten. Schließlich garantieren unsere hohen Sozialstandards auch unsere guten Gehälter, mit denen wir uns Fliegen leisten können.

Obendrein gilt ab 2012 der Emissionshandel, der den CO2-Ausstoß senken soll, auch für Europas Luftfahrt. Die muss dann ebenso wie die Stahlindustrie Zertifikate je nach dem Ausmaß der Umweltbelastung kaufen. Emirates, die USA, Indien und China laufen dagegen Sturm und es ist nicht sicher, ob sie mitmachen. Die Kritik, die voestalpine-Chef Wolfgang Eder für sein Stahlwerk angebracht hat, nämlich dass eine einseitige Zertifikatspflicht im weltweiten Konzert wettbewerbsverzerrend wirkt, gilt auch für Europas Luftfahrt.

Und es ziert sich ja auch Deutschland, die Flugrechte für Emirates auszuweiten. Emirates kontern mit größeren Flugzeugen, etwa dem Airbus A 380, mit dem sie bestehende Landerechte besser ausnutzen können.

Wenn nun Österreichs Konsumenten monieren, dass sie mehr Emirates wollen, um besser und billiger fliegen zu können, ist dies leider kurzsichtig. Denn jeder Verdrängungswettbewerb zeigt: Sind unliebsame Konkurrenten außer Gefecht gesetzt, ist der neue Marktführer der lachende Dritte, der die Preise anhebt.

mehr aus Wirtschaft

FTX-Gründer Bankman-Fried muss 25 Jahre ins Gefängnis

Dadat, DenizBank und Santander mit Zuwächsen

2,1 Milliarden Forderungen lassen erste Benko-Stiftung in Konkurs gehen

Schweißtechnik-Kartell: 505.000 Euro Strafe für Zultner

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

1  Kommentar
1  Kommentar
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
wien3 (4.596 Kommentare)
am 07.08.2011 15:48

habe letztens a round trip San Francisco London buchen wollen für November... $286.00... aber Steuer und Zuschläge, $698.00??? Auch ein problem denke ich!!

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen