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Markus Beyrer wird ÖIAG-Chef
SPÖ befürchtet „IV-Filiale“

Von dm, 02. Februar 2011, 00:04 Uhr
Markus Beyrer wird ÖIAG-Chef SPÖ befürchtet „IV-Filiale“
Markus Beyrer übersiedelt von der Industriellenvereinigung in die ÖIAG. Bild: IV/Jungwirth

WIEN. Einstimmig hat der Aufsichtsrat den 45-jährigen Generalsekretär der Industriellenvereinigung, Markus Beyrer, zum neuen Alleinvorstand der staatlichen Beteiligungsholding ÖIAG bestellt. Die Stimmung in der Koalition wird dadurch nicht besser.

 

Wie von den OÖNachrichten angekündigt, setzte sich der Favorit des Personalausschusses durch. Beyrer folgt am 1. Juli Peter Michaelis nach, der sich nicht mehr um das Amt beworben hat. Er behauptete sich gegen rund 30 Bewerber. Von diesen war auch der ehemalige Telekom-Chef Boris Nemsic in die engere Wahl gekommen.

„Mit Beyrer haben wir einen hochqualifizierten und motivierten Kandidaten gekürt. Es gibt einen Generationswechsel, Markus Beyrer bringt alle Qualifikationen mit, die man für diese Funktion braucht“, sagt ÖIAG-Aufsichtsratsvorsitzender Peter Mitterbauer im Gespräch mit den OÖNachrichten. Gratulationen gab es von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner, Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl, seinem bisherigen Präsidenten Veit Sorger und der ÖVP.

„Keine IV-Filiale“

Reserviert gab sich die SPÖ. Finanzstaatssekretär Andreas Schieder hält die Kür Beyrers für „überraschend ideenlos“. Er sieht nur Partikularinteressen durchgesetzt. „Wenn die ÖIAG als Filiale der Industriellenvereinigung verstanden wird, hat man offenkundig aus den Fehlern des Systems Michaelis nicht viel gelernt“, kritisierte Schieder im SPÖ-Pressedienst.

Die SPÖ hatte zuletzt die ÖIAG als überflüssig bezeichnet, in den vergangenen Tagen aber freundlichere Worte gewählt.

Beyrer legte sich in einer ersten Reaktion auf seine Kür vorsichtig fest. Demnach sei ihm die „Headquarterfunktion“ der ÖIAG-Beteiligungen OMV, Telekom und Post genauso wichtig wie die Erhaltung des „Privatisierungs-Know-hows“ der ÖIAG.

Der Posten des ÖIAG-Chefs sei für ihn die größte Herausforderung seiner bisherigen Karriere, sagt Beyrer. Er wolle die Staatsholding „stärker in Richtung einer strategischen Beteiligungsholding und eines stabilen Kernaktionärs in zentralen österreichischen Leitunternehmen weiterentwickeln. Dies lässt darauf schließen, dass Beyrer ähnlich wie Mitterbauer die Integration anderer Beteiligungen in die ÖIAG begrüßen würde. Bestätigt wurde von Mitterbauer, dass Beyrer weniger als Michaelis verdienen wird. Dessen Jahresgehalt von gut 700.000 Euro war zuletzt heftig kritisiert worden.

Als Nachfolger Beyrers wurde der derzeitige IV-Marketing- und Kommunikationschef Christoph Neumayr (44) bestellt. Er soll die IV mit dem bisherigen Beyrer-Vize Peter Koren kollegial führen, hieß es gestern.

Die turbulente Geschichte der ÖIAG

• 1946 wurden etliche Industriebetriebe verstaatlicht, um sie dem Einfluss der russischen Besatzungsmacht zu entziehen. Darunter die einst staatlichen österreichischen Firmen wie die DDSG oder Gründungen der Nazis wie die Hermann-Göring-Werke (die spätere Vöest oder voestalpine). Die Betriebe wurden von Ministerien verwaltet.

• 1967 wurden die Betriebe in eine Verwaltungsgesellschaft eingebracht, 1986 erhielt sie den jetzigen Namen Österreichische Industrieholding ÖIAG. Bis in die Neunzigerjahre bildete die ÖIAG mit ihren operativen Gesellschaften einen Konzern (Austrian Industries).

• Später wurde die ÖIAG eine reine Holding und beauftragt, Teile zu privatisieren. Dazu gehörten die Vöest, die VA Tech, Böhler Uddeholm, SGP, OMV, Vamed, Giwog, Salinen, DDSG und auch die AUA. Manche Privatisierungen verliefen erfolgreich, manche wie die AUA waren Notverkäufe oder schlecht organisiert. Derzeit hält die ÖIAG Anteile an OMV, Post und Telekom.

• Die ÖIAG-Chefs von Franz Geist, Hugo Michael Sekyra, Rudolf Streicher und Johannes Ditz sowie zuletzt Rainer Wieltsch und Peter Michaelis bewegten sich stets im Spannungsfeld zwischen Politik und betriebswirtschaftlicher Realität.

 

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2  Kommentare
2  Kommentare
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( Kommentare)
am 02.02.2011 16:37

wieviel weniger, hr. aufsichtsratschef mitterbauer?
jedenfalls haben die schwarzen wieder einen ihrer nichtleister günstig untergebracht - wie bei sovielen "besten", noch nie in der wirtschaft gearbeitet, keinen tag um die arbeitsstelle zittern müssen(ausser, dass er sich nicht genug verbogen hätte)also ein perfekter öiag-chef!
wie kann man sich selbst nur so belügen?
es gilt die uv!!

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sirius (4.494 Kommentare)
am 02.02.2011 13:21

weitere millionen verbrannt.die ÖIAG ist ein kleines häuferl an betrieben.jeder dieser betriebe hat einen eigenen vorstand und aufsichtsrat.der neue mann war früher in unmittelbarer schüsselumgebung,seine tätigkeit ist damit klar.

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