Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Werden USA das nächste Griechenland?

Von Von Hermann Neumüller, 17. Mai 2010, 00:04 Uhr

Mit ihrem Budgetdefizit und ihrer Staatsverschuldung reihen sich die USA nahtlos bei den europäischen Problemstaaten ein. Trotzdem spekuliert niemand gegen den US-Dollar. Das könnte sich rasch ändern, warnen prominente US-Ökonomen.

„Wir müssen dafür sorgen, dass wir niemals die gleichen Entscheidungen treffen müssen, vor denen Griechenland jetzt steht“, sagt Peter Orszag, wichtigstes Budgetberater des US-Präsidenten Barack Obama.

Es ist also nicht so, dass sich die US-Regierung nicht des Problems bewusst wäre. So wie in Europa hat die Finanzkrise dramatische Spuren im Haushalt der größten Volkswirtschaft der Welt hinterlassen.

Aber derzeit leihen Investoren wie Lebensversicherungen oder asiatische Notenbanken den USA bereitwillig Geld. Die Schuldenkrise in Europa hat die Nachfrage nach den als sicher geltenden US-Staatsanleihen sogar noch befeuert. Die Anleger könnten jedoch irgendwann zu dem Schluss kommen, dass auch das US-Defizit auf Dauer nicht tragbar ist und den Geldhahn zudrehen.

Obama hat zur Sanierung des Budgets eine überparteiliche Expertenrunde zusammengerufen. Die soll „ohne Scheuklappen“ Möglichkeiten zu Budgetsanierung ausloten. Damit diese Kommission nicht den Kongresswahlen im November zum Opfer fällt, soll sie ihre Vorschläge erst Anfang Dezember vorlegen.

Was den USA im Gegensatz zu Europa nützt, ist die Anerkennung als einheitlicher Wirtschaftsblock. Das verstellt den Blick auf die Probleme einzelner Bundesstaaten. Kalifornien, für sich genommen eine der zehn größten Volkswirtschaften der Welt, hat größere Budgetprobleme als etwa Griechenland, Portugal oder Irland.

Wann sich die Märkte gegen Amerika richten, sei schwer vorauszusagen, sagt der renommierte Finanzhistoriker und Havard-Professor Niall Ferguson in einem Interview mit dem deutschen „Handelsblatt“. Sicher sei nur, dass die „finanzielle Situation der USA unhaltbar ist“.

Er habe eine Liste von Staaten gemacht, geordnet nach ihren Schuldenrisiken. An erster Stelle komme Japan, gefolgt von Großbritannien, Griechenland, Spanien, Irland, den USA und Portugal.

Ferguson sieht drei Wege aus der US-Schuldenfalle: Inflation, Staatspleite oder eine Rettungsaktion wie für Griechenland. „Aber wer ist stark genug, um die USA vor dem Ruin zu bewahren?“, fragt Ferguson.

Inflation als Hilfsmittel

Bleiben also Wachstum und Inflation als Auswege. Beim Wachstum sieht es für die USA relativ zu Europa gut aus. Heuer wird die US-Wirtschaft voraussichtlich um 2,5 Prozent wachsen und damit deutlich schneller als in Europa.

Beim Zulassen von Inflation waren die US-Amerikaner schon in der Vergangenheit nicht zimperlich. Sie nützten auch immer wieder den Wechselkurs des Dollars dazu, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, oft zum Leidwesen der stabilitätsorientierten Europäer.

Die Frage ist nur, wie autonom die USA ihre Finanz- und Wirtschaftspolitik angesichts ihrer Verschuldung noch gestalten können. Schließlich halten die Chinesen einen Großteil ihrer Devisenreserven von geschätzten zwei Billionen Dollar in der US-Währung. Längerfristig würden die USA ohnehin ihre wirtschaftliche Vormachtstellung einbüßen. Asien könnte diese Rolle schneller übernehmen als bisher gedacht.

mehr aus Wirtschaft

Weiter Kritik an Ukraine-Importen

2,1 Milliarden Forderungen lassen erste Benko-Stiftung in Konkurs gehen

"Lassen uns unsere AUA nicht kaputt machen"

Familie Benko Privatstiftung mit gut 1 Milliarde überschuldet

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

14  Kommentare
14  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
lituk (1.138 Kommentare)
am 17.05.2010 21:19

... Psychologie! Die USA haben mittlerweile 120% ihres GDPs an Schulden. Das ist zwar eine Menge Holz, aber man darf nicht vergessen, dass die Amerikaner nie zimperlich waren bezüglich Abwertung ihrer Währung bzw. Inflation. Somit ist eine rasche Entschuldung der USA - im Gegensatz zu Griechenland - möglich.

Probleme könnten nur die sich selbst erfüllenden negativen Erwartungen des ohnehin sehr panischen Marktes sein. Die USA benötigen derzeit - hab ich mir soeben ausgerechnet - ca. 4 Milliarden Dollar pro Tag an neuen Krediten!!! Sinken die Erwartungen, dann passiert genau das, was vorletzte Woche in Europa los war. Nämlich ein völlig illiquider Staatsanleihenmarkt. Dann kann man nur mehr den Risikoaufschlag bzw. die Zinsen erhöhen. Diese Maßnahme führt aber zu noch höheren Refinanzierungskosten bzw. Staatsdefiziten, was die drohende Zahlungsunfähigkeit noch mehr verstärkt.

Also werden die USA einfach die Druckerpressen weiter hochfahren und den Dollar floaten lassen.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 17.05.2010 16:18

Da muss man doch endlich auch mal die Struktur der Verschuldung anschauen, die wirtschaftliche Leistungskraft usw. Schulden des einen sind Gutahben des anderen, insgesamt ist nach wie vor genug Geld da. Das Ergebnis eines Bankrotts der Staaten, wäre, dass die Macht zu den Banken geht. Die Staaten müssten nur die Banker an die Kandare nehmen (und dort eben eingreifen, z.B. sinnlose Bankgeschäfte verbieten, Zinsniveau den Wirtschaftsleistungen anpassen, Investitionskredite bereitstellen usw. nach wirtschaftlichen Kriterien und nicht nach der Gier einiger weniger)
Das wird auch passieren, bevor die Staaten pleite gehen. Bei der USA besteht nur das Problem, dass sie bei Chinas Banken verschuldet sind.... aber auch das lässt sich lösen, weil keine vernünftige Bank das Geld vom Schuldner haben will, solange er die Zinsen bedienen kann. Eine Bank die kein Geld mehr verleiht... was soll die tun?

lädt ...
melden
antworten
traujo (65 Kommentare)
am 17.05.2010 15:17

Die Wirtschaft der USA wächst im Schnitt knapp 4%. Da ist eine Staatsverschuldung von etwa 100% durchaus bedienbar.
Kein Vergleich mit Griechenland und den anderen Problemstaaten, deren Wirtschaft eher auf Schrumpfkurs bleiben wird.

Das Problem sind nicht die "Spekulanten". Das Problem ist, dass die Geldgeber immer weniger Vertrauen in die Fähigkeit einzelner Euro-Länder hat, ihre Schulden zurückzuzahlen. Diese Länder verlieren Wettebwerbsfähigkeit und können kein Geld drucken.

lädt ...
melden
antworten
traujo (65 Kommentare)
am 17.05.2010 15:18

des Bruttoinlandprodukts natürlich.

lädt ...
melden
antworten
oberösterreicher (116 Kommentare)
am 17.05.2010 16:22

Das Wirtschaftswachstum ist nicht zuletzt
auf Laufende Geldvermehrungsmaschinen zurückzuführen . Die Verarmung der US Bevölkerung geht schnell voran .
Bereits 40 millionen US Amerikaner sind auf Lebensmittelmarken angewiesen .

lädt ...
melden
antworten
isai (355 Kommentare)
am 17.05.2010 15:14

... das war ja nicht unbekannt.

Allerdings verfügen sie über Methoden, um gezielt davon abzulenken - einen kleinen "Börsencrash" (6.05.) zu verursachen und Europa's Euro zu destabilisieren - um von den eigenen Problemen und Schulden abzulenken.

USA will eben nicht von der (Welt-)Macht-Stellung abrücken zwinkern

lädt ...
melden
antworten
online-redaktion (1.044 Kommentare)
am 17.05.2010 13:59

Zensur! Zensur!! Zensur!!!

Warum werden manche Postings nicht freigegeben? Warum gerade meines nicht?? Dabei hat doch alles gepasst!

Der nächste Poster-Stammtisch findet zum Thema "Das Mediengesetz" statt. Online-Redakteure stellen sich heiklen Fragen. Und berichten aus der "Schule".

Termin: Dienstag, 25. Mai, 17 Uhr (Mühlviertlerhof, Holzstraße 5, Linz, neben dem alten Schlachthof)

Alle Poster (und solche, die's noch werden wollen), sind herzlich willkommen. wie immer gilt: Niemand muss seine Identiät preisgeben.

lädt ...
melden
antworten
hyperinflation (2.534 Kommentare)
am 17.05.2010 19:55

Jedermann muss mittlerweile sehr genau überlegen , welche Kommentare er in der Öffentlichkeit abgibt. „Verhetzung“ (Paragraph 283 des Strafgesetzbuchs) heißt der Knüppel, mit dessen Hilfe kritische HYPER-Geister zuverlässig mundtot gemacht werden. Dieser Knüppel wird in Zukunft – angesichts der Ausweitung des Kreises „geschützter Gruppen“ – deutlich häufiger niedersausen.

Man wird es sich etwa verkneifen müssen festzustellen, dass ein erheblicher Teil der an der Finanzkrise beteiligten Banker in den USA einer "ganz" bestimmten Minderheit angehört. Die Erwähnung „gewisser Kreise“ im Zusammenhang mit Finanzvergehen wird dann bereits für eine Verurteilung reichen.

Fazit: Erst wenn auch das freie Denken nachhaltig unterbunden ist, hat der Leviathan seinen letzten Triumph errungen. Fürst Metternich hätte daher seine helle Freude mit der aktuellen Gesetzesvorlage. Die von seiner (Geheim-) Polizei im Vormärz ausgeübte Zensur war dagegen vergleichsweise harmlos ...

lädt ...
melden
antworten
mitreden (28.669 Kommentare)
am 17.05.2010 10:13

viel mehr gibt es darüber nicht zu sagen. die finanzhaie und -heuschrecken, sowie die politiker, die den euro in den ruin treiben wollen, stehen selbst zu tief im sumpf ihrer machenschaften. ich blicke etwas hoffnungsfroher in die zukunft (auch des eurolandes). asien wird früher als erwartet zum zug kommen. wie gut oder schlecht das ist, wird sich erst herauskristallisieren müssen.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 17.05.2010 10:22

Auf der einen Seite haben wir korrupte und wirtschaftlich ungebildete EU-Politiker und auf der anderen Seite Lobbisten wie zB. deren Berater aus den Großbanken.

Ich persönlich sehe schon die Notwendigkeit eines neuen Klassenkampfes - Arm gegen Reich - auf uns zukommen!

lädt ...
melden
antworten
eulenauge (19.448 Kommentare)
am 17.05.2010 20:14

haben die oberen Zehntausend nie aufgehört.

lädt ...
melden
antworten
contra (1.272 Kommentare)
am 17.05.2010 09:09

Für mich als Laien waren die faulen Kredite die die USA weltweit "ausgelagert" haben genauso ein ganz gewöhnlicher Betrug, wie auch, dass ein griechischer (kommen noch weitere dazu?) Finanzminister erst dann "draufkommt" dass da was faul ist, wenn die Verbindlichkeiten in astronomische Höhen explodiert sind!
Für mich macht es keinen Unterschied zu einem Kriminellen der jemand um € 10.000,- betrügt - nur die Nullen sind dort wesentlich mehr!
Wo bleiben die Verhaftungen? Die Täter sind namentlich bekannt...dass sich der Schaden auf die gesamte Bevölkerung aufteilt macht (für mich) die Tat nicht weniger kriminell!

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 17.05.2010 08:40

Ich habe keine Angst um den Euro. Schlimmstenfalls haben sich die Länder durch die Krise um 30% höher verschuldet.

Diese Verschuldung müssen wir durch den Ankauf von Staatsanleihen durch die EZB in den Griff bekommen.

Das Geld für diese Transaktion wird gedruckt und erhöht daher die sich im Umlauf befindliche Geldmenge.

Das führt zur Inflation und damit über die Exportschiene mittelfristig zur Wirtschaftsbelebung.

Problematisch jedoch ist weiterhin die von Lobbisten unterwanderten Kontrollmechanismen für den Finanzmarkt....

wie den Verbot von Leerkäufen, die Kontrolle von Hybridfonds - von Versicherungen auf Anleihenverluste und vor allem die Trockenlegung von Steuerparadiesen!

Langfristig wird diese liberalfaschistoide Finanzpolitik zu neuen Blasen führen (z.B. Emissionsfond-Blasen), die unser bisheriges Sozialsystem wohl kaum mehr überleben wird.

lädt ...
melden
antworten
lituk (1.138 Kommentare)
am 17.05.2010 21:37

Jedoch die Dummen bei einer Entschuldung durch Gelddrucken bzw. Inflation sind jene Haushalte (private wie unternehmerische), welche immer solide konsolidierten und nicht über ihre Verhältnisse lebten.

Gewinner sind die chronischen Schuldenmacher, die verantwortungslos mit ihren Finanzen umgingen und ständig über ihre Verhältnisse leben.

Bei einer Inflation wandert eben naturgemäß Geld vom Gläubiger zum Schuldner.

Deshalb hoffe ich, dass Anreize zur Disziplin geschaffen werden. Momentan geschieht aber leider das Gegenteil: Die Politiker werfen die Notenpressen an und schaffen so Anreize zum Schlendrian, welcher die Blase wachsen und wachsen lässt ....

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen