Sparkassen-Chef stellt Weichen für Nachfolge
LINZ. Er wolle dem Aufsichtsrat nicht vorgreifen. Aber er hielte Michael Rockenschaub für sehr geeignet, sein Nachfolger zu werden, sagt der Generaldirektor der Sparkasse Oberösterreich, Markus Limberger, zu den OÖN.
„Wir sind derzeit dabei, neben einem Kostensenkungsprogramm personell längerfristig die Weichen zu stellen. Jüngere sollen eine Chance und eine Perspektive bekommen. Wer in Pension gehen will, kann gehen“, sagt Limberger im Gespräch mit den OÖN.
Diese Perspektiven werden nicht nur Mitarbeitern im Mittelbau, sondern auch im Top-Management eröffnet. Für die Führung in Wels ist die Entscheidung bereits gefallen (siehe Kasten). Aber auch für seine Nachfolge hat Limberger Vorstellungen.
Der 62-Jährige, dessen Vertrag bis 2013 läuft, hat konkrete Vorstellungen, was seinen Nachfolger betrifft. Er arbeite mit Rockenschaub im Vorstand hervorragend zusammen. „Wenn mit mir heute etwas passieren würde, könnte er morgen übernehmen“, sagt Limberger. Es sei Sache des Aufsichtsrates, seinen Nachfolger zu ernennen. Aber er halte Rockenschaub für sehr geeignet.
Ganz ohne Einfluss ist Limberger freilich nicht. 60-Prozent-Eigentümerin der Sparkasse ist die Sparkassen-Anteilsverwaltung, die elf der 20 Aufsichtratsmandate der Sparkasse bestellt. Im vierköpfigen Vorstand der Anteilsverwaltung sitzen sowohl Limberger als auch der 55-jährige Rockenschaub.
Mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr ist Sparkassen-Chef Limberger zufrieden. Die Haftungsvereinbarung mit der Erste Bank sei unter Dach und Fach (OÖN vom 18. Dezember), die Stadt sei für weitere fünf Jahre Miteigentümer. Und auch die Funktionärsstruktur mit Hans Neunteufel an der Spitze des Aufsichtsrates sei geregelt.
Wirtschaftlich liege die Sparkasse Oberösterreich besser, als manche glauben wollten, versichert Limberger. Das Betriebsergebnis sei 2009 mit rund 100 Millionen Euro gleich geblieben, das Ergebnis gewöhnlicher Geschäftstätigkeit liege zwischen 40 und 45 Millionen Euro und damit knapp unter dem Vorjahr. Darin seien die Wertberichtigungen aus Problemfirmen wie HTI oder der Rumplmayr-Pleite schon berücksichtigt. „Wir haben ausreichend Liquidität, eine Kernkapitalquote von komfortablen neun Prozent. Unser Konzept, als Regionalbank das Geld, das wir hier einnehmen, auch hier zu investieren, hat sich bewährt“, sagt Limberger.