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Milchpreise: Exporthilfe reicht nicht aus

02. April 2009, 00:04 Uhr

BRÜSSEL/LINZ. Trotz aller gegenteiligen Schwüre hält die EU wegen der Milchüberschüsse an alten Sünden fest: Sie subventioniert Einlagerung und Export von Milchpulver und Butter. Die Preise für die Bauern fallen trotzdem weiter.

„Die EU hat das mit der Erhöhung der Produktionsquote eingebrockt, jetzt muss sie es mit der Finanzierung von Exporten auslöffeln“, sagt Josef Stockinger, Oberösterreichs Agrar-Landesrat. Erst wenn Lager sich leeren, sinke der Druck auf die Preise.

In Deutschland kostet ein Viertel Butter 66 Cent. Die Bauern erhalten nur noch 20 bis 25 Cent pro Liter Milch, in Österreich noch 30. „Mit ihren Preisen können Norddeutschlands Molkereien bei uns Marktdruck machen“, sagt Günther Geislmayr, Generaldirektor von Gmundner Milch und Präsident der österreichischen Milchverarbeiter. Die heimischen Molkereien senken ebenfalls die Bauernmilchpreise.

Die Entlastung über Exporte wirkt nur mäßig: „Die Überschüsse, die mit massiven Futtermittelimporten – oft aus den armen Ländern des Südens – produziert werden, gelangen hochsubventioniert auf den Weltmarkt und zerstören die Landwirtschaft in den Entwicklungsländern“, sagt der grüne Agrarsprecher Wolfgang Pirklhuber.

Deshalb sei laut Stockinger beim Inlandskonsum der Hebel anzusetzen: „Die Agrar Markt Austria hat den Auftrag, mit Werbung den Konsum anzukurbeln. „Es klingt hanebüchen, aber wenn jeder Haushalt pro Woche einen Liter mehr Milch konsumieren würde, gäbe es kein Problem.“

Die Lage wird sich noch verschärfen, weil die Milchquoten, die die Produktion bisher limitiert hatten, in der EU jährlich um ein Prozent erhöht werden und ab 2015 wegfallen. Das würde Länder mit ungünstigen Produktionslagen wie Österreich hart treffen.

Deshalb wird es ab Jänner 2010 eine Milchkuhprämie geben, die den Bauern 26 Millionen Euro im Jahr bringt. Wenn ihr Milchpreis aber nur um einen Cent sinkt, verlieren sie im Jahr 28 Millionen Euro (2,8 Mio. Tonnen Jahresproduktion).

Deshalb seien weitere Instrumente nötig, so Stockinger. Etwa eine Prämie für Weide- und Auslaufhaltung. Das Land werde die Bauern außerdem bei den Kosten der Milchqualitätsprüfung entlasten.

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