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WM-Trikot löst Debatte um Schandlöhne in Textilfabriken aus

Von Josef Lehner, 17. September 2014, 00:04 Uhr
WM Trikot Deutschland
Das deutsche WM-Trikot Bild: (Reuters)

LINZ/BERLIN. Der deutsche Entwicklungsminister stellte mit einer Falschmeldung Adidas an den Pranger. Am Mittwoch protestieren Gewerkschafter in Linz.

Eine Näherin in Bangladesch erhält 15 Cent für ihre Arbeit, im Handel in Europa kostet das fertige Leibchen beinahe 90 Euro. Unternehmen stehen wieder heftig in der Kritik wegen der unwürdigen Arbeitsverhältnisse in der asiatischen Textilproduktion. Angeheizt hat die Debatte der deutsche Entwicklungsminister, Gerd Müller von der CSU. Heute protestieren in Linz Gewerkschafter gegen die Ausbeutung.

Der Politiker scheute nicht davor zurück, ein Glanzlicht der deutschen Wirtschaft anzugreifen: den Sportartikelkonzern Adidas. "Das neue Weltmeistertrikot kostet 85 Euro, die Näherin in Bangladesch erhält 15 Cent", sagte er.

Adidas konterte vehement und wies die "faktisch falschen Vorwürfe mit Entschiedenheit zurück". Die WM-Trikots würden in China erzeugt, und die Näherinnen würden deutlich mehr als den Mindestlohn erhalten.

Der Minister ließ nicht locker: Er habe Bangladesch nur als Synonym für die Ausbeutung von Textilarbeitern in Entwicklungs- und Schwellenländern genannt. Müller hat einen "Runden Tisch Textil" initiiert, mit dem er die Branche auf Sozialstandards einschwören will. "Wir müssen den Arbeiterinnen in Asien Löhne zahlen, von denen sie leben können", sagte er. Wenn sie den doppelten Lohn erhalten, könnten sie sich auch medizinische Versorgung leisten und ihren Kindern eine Ausbildung angedeihen lassen. Trotzdem müsse das Endprodukt in Europa nicht teurer werden.

Demonstration in Linz

WM-Trikot, Adidas, falsche Fakten: All das hat die Causa in Deutschland zu einem Leitthema gemacht. Montagabend wurde in der ARD-Runde "Hart aber fair!" diskutiert. Die Redaktion fand heraus: 8,27 Euro betragen die Produktionskosten, mehr als 75 gehen an Adidas, an den Zwischen- und Detailhandel.

Auch in Österreich steht die Sklavenarbeit der Modewirtschaft heute, Mittwoch, auf der Tagesordnung: Gewerkschafter demonstrieren ab 9.30 Uhr vor der H&M-Filiale am Linzer Taubenmarkt für einen Mindestlohn in Kambodscha von 177 US-Dollar im Monat. "Die Löhne in dem Land reichen nicht einmal aus, dass die Beschäftigten ausreichend zu essen haben", sagt Gudrun Glocker vom ÖGB den OÖNachrichten. Die Gewerkschafter unterstützen damit eine Kampagne von "Clean Clothes" (Saubere Kleidung), die zur selben Zeit in Kambodscha läuft.

Bei einer ersten Protestwelle in Südostasien heuer im April waren vier Aktivisten getötet worden; rund zwei Dutzend wurden verhaftet. Die Umweltbedingungen in den Fabriken sind so schlimm, dass Mitarbeiter massenweise in Ohnmacht fallen. Die Regierung verteidigt ihren wichtigsten Wirtschaftszweig, um die Abwanderung von Firmen zu verhindern.

 

Grafik: 0,62 Prozent Lohnkosten

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Lohnkosten T-Shirt 2

PDF-Datei vom 16.09.2014 (4.936,53 KB)

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26  Kommentare
26  Kommentare
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( Kommentare)
am 17.09.2014 15:31

Jeder kann die boykottieren, los geht's !!!

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max0815 (26 Kommentare)
am 17.09.2014 13:46

gibt es adäquate Alternativen? Diesbezüglich war ich immer sehr skeptisch, weil entsprechende Kleidung meist einem Kartoffelsack ähnelte.
Mittlerweile gibt es genug alltagstaugliche Alternativen. Wen es interessiert, dem sei die Wearfair in der Tabakfabrik ans Herz gelegt.
Und weil ich so eine Freude mit meiner neuen Hose habe, noch ein paar Worte zu dieser:
Diese ist aus Biobaumwolle, wurde im Mühlviertel maßgeschneidert, Stoff, Farbe der Naht, Knöpfe oder Reißverschluss konnte ich mir aussuchen und das ganze um € 90!

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pepone (60.622 Kommentare)
am 17.09.2014 14:30

http://www.wearfair.at/

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barzahler (7.595 Kommentare)
am 17.09.2014 14:35

Je mehr Aufklärung, desto mehr denken! Alles hinterfragen, besonders wenn die Anbietergemeinschaft ( Markeninhaber und Handel, denn Hersteller ist meist ein nicht eruierbarer Betrieb, nicht nur bei der Kleidung!) uns den Sand tonnenweise mit Hochglanzprospekten und sündteuren Models hinters Licht führen wollen.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 17.09.2014 13:27

http://www.eh-klub.at/projekte/

kann ja unter Projekte nachlesen ...und spenden ! zwinkern

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am 17.09.2014 12:48

Würde in diesen Ländern Lohn und der Lebensstandard wie in unseren Breiten bezahlt, könnten wir uns die Ware nicht mehr leisten. Andererseits, wenn wir uns die Ware noch leisten können, haben die Menschen dort auch Arbeit.

Warum ist auch die Handelsspanne (einschließlich aller Kosten wie Beschäftigte, Miete, Gewinn, Ust) der höchste Anteil? Weil eben einschließlich dem Staat bei uns keiner mehr mit geringen Kosten sein Leben gestalten kann.

Alleine aus diesen Tatsachen ist die Argumentation Fairware oder Fair Trade eine reine Augenauswischerei, bei der eben nur die Konkurrenz das Geschäft macht, sonnst gar nichts!

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am 17.09.2014 13:11

es geht mit ganz wenig Geld, wenn einem die Freiheit wichtiger ist als überteuerte Vinotheken, Autos, Winterurlaub in Kitz uvm. Ich verzichte seit Jahren auf die langweilige Linzer Kleinbürger- und Hofratschickimickis und habe so wesentlich interessantere Gesprächspartner gefunden als früher.

Und St.Florian, wo ich eine Zeitlang gewohnt habe, ist sowieso eine reines Schlafdorf, man könnte es auch Barok-kaff nennen. Im Winter kannst Du dort ausser ins Wirtshaus saufen gehen nix, aber schon gar nix, machen.

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am 17.09.2014 13:29

dein einziger Kontakt nach aussen? Das tut mir von Herzen Leid, Ehrlich!

Aber davon haben die Textilarbeiterinnen in Bangladesh auch nichts. Seien Sie ehrlich, wieviele in unseren Breiten haben einen großen oder überhaupt einen Luxus. Das sind die Wenigsten und die gehen ohnedies zum Maßschneider in London oder Zürich.

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am 17.09.2014 14:04

ich bin kaum auf internetforen sondern mehr im kontakt mit echten menschen. das kleinbürgerliche leben interessiert mich halt nicht mehr.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 17.09.2014 13:22

Sehr einseitig dieser Bericht!

ich würde es eher so schreiben : Sehr EINDEUTIG dieser Bericht !

wir hatten schon die selbe Diskussion vor der Fussball WM .. die Näher/Innen bekommen ein paar Cent und der Ball kostet 130 €

wenn die WESTLICHEN statt 15 Cent 30 bezahlen würden , wäre immer noch genügend Marge als Gewinn ... aber die Einheimischen hätten mehr Geld um ihre Kinder in die Schule zu schicken damit könnte Kinderarbeit vermieden werden ..

und noch was wichtiges :
der beste Kampf gegen die Armut ist BILDUNG !

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am 17.09.2014 13:47

Perspektive. Die haben eine andere Ansicht vom Leben. Wenn du in der früh in die Arbeit kommst, hast du keine Ahnung wieviele Arbeiter heute kommen. Die Arbeiten auf etwas hin, wenn sie dieses sich leisten können haben sie mommentan kein weiteres Bedürfnis mehr zu arbeiten.

Viel wichtiger wäre es sicher, wie Sie schreiben, in Bildung zu inverstieren. Doch die muss auch angenommen werden. Sehr wichtig ist es, in die Sicherheit und die Arbeitsbedingungen der Arbeiter zu investieren. So wie es in der Vergangenheit geschehen ist, dass einfach billige Hallen aufgestellt werden, ohne Klima und Lüftungseinrichtungen, dieses wird jetzt auch vom Staat, aber auf Veranlassung der Westlichen Importeure durchgeführt.

Glauben Sie mir, dass es viel Spendenaufrufe und eben sich Fair nennede Firmen gibt, die sich nur bereichern. Sie müssen das Vor Ort einmal sehen. Dort sieht es anders aus als aus der Westlichen Perspektive.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 17.09.2014 14:33

Viel wichtiger wäre es sicher, wie Sie schreiben, in Bildung zu inverstieren. Doch die muss auch angenommen werden. Sehr wichtig ist es, in die Sicherheit und die Arbeitsbedingungen der Arbeiter zu investieren.

das meinte ich ...
aber dafür muss investiert werden und da braucht es Geld ...
UND DIE EINFORDERUNG UND KONTROLLE DER WESTLICHEN !

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am 17.09.2014 15:53

der Textilarbeiter in Bangladesch nicht unterschrieben. Hier ein Bericht aus Der Spiegel

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expertefueralles (18.161 Kommentare)
am 17.09.2014 12:34

Die gesamte westliche Konsumgesellschaft ist doch darauf aufgebaut, dass irgendwo in der Welt jemand unter widrigsten Bedingungen zu einem Hungerlohn herstellt, was wir nach kurzer Benutzung wieder wegschmeissen.

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satan13 (917 Kommentare)
am 17.09.2014 12:25

verschleudert das Geld der Genossen für sinnlose Zwecke. Oder haben die Leute sonst keine Probleme? Die EU macht sich in ganz Europa gescheit, die Gewerkschaft will die ganze Welt retten.

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am 17.09.2014 12:03

von sogenannter "Markenware". Tragt möglichst lange Eure Klamotten und laßt Euch nicht von Hm, Zalando und co tyrannisieren. Ihr erhaltet damit nur überteuerte Arbeitsplätze von geldgeilen Marketingschnöseln, die ausser stilvoll Cocktailsaufen nicht viel mehr in der Birne haben.

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am 17.09.2014 12:15

wird "fairer" und sozialer erzeugt und ist möglicherweise auch nocg gesünder betreffend Verunreinigungen?

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am 17.09.2014 12:31

sondern den Markenwahnsinn zu durchbrechen und Geld für sinnvolleres auszugeben als irgendeinen Marketingscheiß (Anmerkung: ich habe selber beim Kulhavy studiert und kenne daher die schwachsinnige Ideologie, die dahintersteckt)

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am 17.09.2014 12:40

das ist meistens entweder schwachsinnig oder die sprichwörliche Penisverlängerung. zwinkern

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beisser (10.412 Kommentare)
am 17.09.2014 12:34

Vollkommen richtg ! Es hat doch seinen Grund weshalb gewisse Handelsketten ihre Ware so "günstig" anbieten können. Wer wird denn wohl draufzahlen, damit der preisbewusste Europäer sein Leiberl um 9 € kaufen kann ?

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Globus66 (764 Kommentare)
am 17.09.2014 10:39

Verbrauchern, Kunden...kauft das Zeug (bitte wer braucht! so ein Laiberl schon) - so wenig wie möglich - nicht und lehrt dies euren Kindern und Kindeskindern, dann wird es sowas in Generationen nicht mehr geben und ja...sanfter aber bestimmter Protest ist gut so!

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 17.09.2014 11:26

...aber bei der Jugend ist es ja eine Prestigefrage ob sie sich das "leisten" können. Die Reklame macht ihre Abhängigen.

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 17.09.2014 10:33

Hungerlöhne, marode Fabriken, ungesunde Chemie - hinter den schicken Kulissen der Modebranche geht es oft unfair und gefährlich zu. Soll die Politik mit Kontrollen und Gesetzen helfen? Oder haben wir Verbraucher die Macht, wenn wir bewusst einkaufen zu wirklich fairen Preisen? "hart aber fair" - die Diskussion nach dem ARD-Markencheck!

http://www.ardmediathek.de/tv/Hart-aber-fair/Der-Kick-der-kleinen-Preise-wie-billig/Das-Erste/Video?documentId=23500036&bcastId=561146

Hauptsache die Aktionäre bekommen ihre Dividenden ausbezahlt und leben auf Kosten der Arbeiter und Kunden.

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gus_bachus (180 Kommentare)
am 17.09.2014 09:09

...das Leiberl ist sooo scheeeee...

dafür würde ich glatt 250 € zahlen...

aber ob deshalb die Näherin einen Cent mehr bekäme?¿?

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despina15 (10.066 Kommentare)
am 17.09.2014 08:44

da sind wir eben wider,
es wird überall der MENSCH
ausgenützt wo es nur geht,
schande überall dehnen die dies
tun!!!!!!!!!!!!

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expertefueralles (18.161 Kommentare)
am 17.09.2014 07:31

das Weltmeistertrikot.
Geil fühlt es sich an!

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