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Vom Sparbuch ins Risiko: Achtung vor Scharlatanen

Von Alexander Zens, 21. Oktober 2017, 00:04 Uhr
Vom Sparbuch ins Risiko: Achtung vor Scharlatanen
Am Runden Tisch der OÖNachrichten: Gerhard Lauss (l.), Wertpapier-Sales-Leiter der Raiffeisenlandesbank, AK-Konsumentenschützerin Ulrike Weiss, und Teodoro Cocca, Professor für Asset Management an der Kepler-Uni Linz Bild: Weihbold

LINZ. Am Runden Tisch diskutierten Experten, wie sich Anleger in der Aktienwelt zurechtfinden.

Den Österreichern ist bei der Geldanlage Sicherheit am wichtigsten. Auf dem Sparbuch und Konto verlieren sie aber seit Jahren inflationsbereinigt Geld. Wie und warum sich Sparer etwas mehr Risiko zutrauen könnten, diskutierten Experten am Runden Tisch der OÖN anlässlich des Börsespiels.

Niedrige Zinsen sollten nicht der einzige Grund dafür sein, ins Risiko zu gehen, sagte Ulrike Weiß, Konsumentenschutz-Chefin der Arbeiterkammer Oberösterreich: "Entscheidend sind Vermögen, Einkommen, Erfahrung." Könne man Verluste verschmerzen, sei es möglich, Aktien oder viel besser gestreute Veranlagungen wie Fonds zu kaufen.

Der Fehler sei, dass viele Leute gar kein Risiko eingehen, manche andere dafür viel zu viel, sagte Gerhard Lauss, Wertpapier-Sales-Leiter der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich: "Es braucht eine ausgewogene Herangehensweise." Mit Fonds-Sparplänen könne man schon als kleiner Anleger über den Tellerrand hinausblicken.

Teodoro Cocca, Professor für Asset Management an der Kepler-Uni Linz, sagte, es sei wissenschaftlich bewiesen, dass Aktien langfristig die beste Anlageform seien. "Außerdem ist es sinnvoll, sich an Unternehmen zu beteiligen." Lauss beklagte, dass Aktien den Nimbus des Spekulierens hätten. Schlechte Erfahrungen mache man, wenn man sich zum falschen Zeitpunkt an den falschen Berater wende. "Ist die Euphorie an den Märkten groß, ist das gefährlich. Je schlechter die Stimmung, desto besser der Einstiegszeitpunkt bei Aktien", sagte Lauss. Es sei schwer, Kunden davon zu überzeugen. "In diese Falle tappen Laien und Profis", ergänzte Cocca. Man sollte nicht das ganze Geld auf einmal investieren.

Kosten versus Negativrendite

Weiss betonte, dass die Anleger bei Wertpapieren auch die Spesen berücksichtigen müssten. Für Cocca kostet auch das Sparbuch etwas, nämlich die negative reale Rendite.

Weiss forderte von Aufsicht und Politik, strenger gegen dubiose Anbieter vorzugehen, die sich im jetzigen Aufschwung wieder mehren. Auch Crowdinvesting sieht sie kritisch, weil es wenig reguliert sei. Cocca fügte hinzu, dass ein besserer Zugang zu Risikokapital für Unternehmen aber auch wichtig sei.

Was ihm viel größere Sorgen bereitet, sind "Kryptowährungen" wie Bitcoin. "Es wird vermittelt, dass sie Währungen und nicht spekulativ sind", sagte Cocca: "Ich sehe hier höchste Gefahr aufgrund von Scharlatanerie."

Alle drei betonten, dass Bildung über Wirtschaft, Verträge und Finanzen verstärkt werden müsse. Cocca kritisierte die fehlende Kapitalmarktkultur und geringes Verständnis für Marktwirtschaft in Österreich. Hier sieht er einen Auftrag für die künftige Bundesregierung.

 

Börsespiel 2017

Seit zwei Wochen läuft das OÖN-Börsespiel in Zusammenarbeit mit Raiffeisen Oberösterreich. Die Teilnehmer können Erfahrungen an den Finanzmärkten sammeln, Mechanismen kennenlernen und Preise im Wert von mehr als 30.000 Euro gewinnen. Der Hauptpreis ist ein Citroën C3 Aircross.

Gestern, Freitag, führte Michael Schwabegger mit einer Wertentwicklung von plus 5,14 Prozent. Dahinter folgten Robert Ljubic und Karin Bründl-Kalchgruber. In der Schülerwertung lag Pia Raab auf Platz eins, in der Kategorie Schulklassen die 4AFMBZ der HTL Steyr.

Das Börsespiel findet zum 16. Mal statt und dauert acht Wochen. Die Abstände sind noch gering. Man kann jederzeit unter www.oon-boersespiel.at einsteigen, fiktiv Wertpapiere handeln und hat noch alle Chancen, zu gewinnen.

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5  Kommentare
5  Kommentare
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teja (5.824 Kommentare)
am 23.10.2017 10:34

finanzwissen
ob semino rosso oder heidi klim einen furz lassen wissen sie genau.
aber bei geld oder finanzwissen verlassen sie sich auf fremde.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 21.10.2017 22:56

Teodoro Cocca ist offenbar ein wahrer Wunderwuzzi! Hier beim Börsenspiel wird er (korrekt) als Professor für "Asset Management" präsentiert, für Stelzer, Strugl, Haimbuchner und die anderen Landes-Showmaster und die Politik-Redakteure ist Cocca hingegen der Experte für das Landesbudget und dessen Schulden. Sehr weit gestreut, die Expertise.

Ich kann in Coccas Veröffentlichungsliste keine Publikation zu der Budgetierung von öffentlichen Gebietskörperschaften und deren Besonderheiten oder zu volkswirtschaftlichen Aufgaben finden,maber vielleicht habe ich nicht genug gesucht. Oder wollte man von Seiten der Landesräte bei der "Startbilanz" ohnehin nur eine billige Show abziehen, bei der Cocca eben auftragsgemäss mitgespielt hat.

Zu den Aktien: Auch hier wird wieder mit keinem Wort erwähnt, dass rund 1,8 Mio. Österreicher über die unselige "Prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge" ganz massiv in Aktien, Anleihen und diverse Fonds investiert sind. Und zwar grossteils mit winzigem Erfolg,

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 21.10.2017 23:05

weil nämlich ein Drittel der Verträge "ausgestoppt" wurden und nie mehr ordentlichen Ertrag abwerfen werden. Daran ist aber nicht die Börse oder der Kapitalmarkt schuld, sondern jene Scharlatane, die auf Geheiss der damaligen Politiker (Finanzminister Grasser!) dieses Produkt dermassen schwachsinnig konzipiert haben. Und jene extrem fragwürdigen "Experten" der Banken und Versicherungen, die diese Zukunftsvorsorge möglichst vielen unbedarften Kunden angedreht haben, ohne auf deren gravierenden Nachteile hinzuweisen, die hatten entweder auch viel zu wenig Finanzwissen oder sie hatten wenig Sinn für Sorgfalt und das Kundenwohl, sondern hauptsächlich den eigenen Profit und jenen der Bank/Versicherung im Sinn.

Da ist es dann kein Wunder, wenn die Österreicher eine grosse Skepsis und Verunsicherung entwickeln. Die Medien verschweigen ebenfalls diese Negativbilanz der vielen ausgestoppten Verträge sehr konsequent.

Bringt doch einmal einen umfassenden Artikel über die Misserfolg-Bilanz

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 21.10.2017 23:11

dieses Bürger-Abzock-Systems auf Kosten der Pensionsvorsorge der Bürger! Befragt doch einmal jene Regierungsmitglieder der schwarz-blauen Regierung vom Kabinett Schüssel 1, die dieses Produkt so überschwänglich beworben haben (3. Pensionssäule), wie sie dessen lächerliche Performance heute den Bürgern erklären!

Sie werden sich alle davor drücken, ablenken, sich dumm stellen, die Aussage verweigern, etc.. Die Bürger wurden massenweise in dieses Produkt gelockt und gedrängt, die Börse und die Banken und Versicherungen haben ihre Profite eingefahren und die Kunden haben draufgezahlt. Die Medien halten still und decken damit die Verantwortlichen Politiker, Banken und Versicherungen!

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teja (5.824 Kommentare)
am 23.10.2017 10:31

das geld wurde aber nicht weniger es habens nur andere.

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