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Virtuelle Attacken treffen auch Oberösterreich

Von Alexander Zens, 16. Mai 2017, 00:04 Uhr
Virtuelle Attacken treffen auch Oberösterreich
Bedrohung aus dem Netz: Mehr als 200.000 Computersysteme waren weltweit Opfer des "wannacry"-Angriffs. Bild: APA/AFP/MARTIN BUREAU

LINZ / WIEN. Erpresser wollen mit Schad-Software Geld von Unternehmen.

Der französische Autohersteller Peugeot musste ein Werk schließen. Elektronische Anzeigetafeln der Deutschen Bahn spielten verrückt. Bei mehr als 20.000 Tankstellen des chinesischen CNPC-Konzerns konnte man nur mit Bargeld bezahlen.

Der weltweite Hacker-Angriff mit der Schad-Software "wannacry" hat seit Freitagabend mindestens 200.000 Computer in 150 Ländern betroffen – auch in britischen Krankenhäusern.

Die Linzer Firma "Gute Fahrt" zählte ebenfalls zu den Opfern. Gestern, Montag, war kein Zugriff auf die Datenbanken möglich. Wie es dazu kommen konnte, müsse man noch prüfen, sagt Firmenchef Peter Jonas: "Zum Glück haben wir aber viel in Sicherungssysteme und einen guten IT-Berater investiert." Darum werde heute schon wieder alles im Normalbetrieb laufen. Auch seien keine Daten verloren gegangen. "Man kann nicht vorsichtig genug sein", sagt Jonas.

"Es ist erschreckend, wie nachlässig viele Organisationen und Unternehmen immer noch agieren", sagt Robert Kolmhofer, Professor der FH in Hagenberg, zur weltweiten Entwicklung. Der Angriff mit der erpresserischen Schad-Software erfolgte, wie berichtet, über eine Sicherheitslücke im Betriebssystem Windows XP. Dieses wird seit drei Jahren nicht mehr von Microsoft gewartet, es gibt also keine regelmäßigen Sicherheits-Updates mehr. Dennoch ist das Betriebssystem teilweise noch im Einsatz.

Alte Systeme noch im Einsatz

So sei es "naheliegend, dass es auch in Österreich verwundbare Rechner gibt, die immer noch mit alten Betriebssystemen laufen", sagt Kolmhofer. Offizielle Zahlen gibt es aber nicht. Auch müssen Cyber-Attacken nicht gemeldet werden. Laut einer EU-Richtlinie soll das ab Mai 2018 bei kritischer Infrastruktur Pflicht werden. In Deutschland gibt es die Gesetzesgrundlage dazu, in Österreich noch nicht.

"Ich kann nur an alle appellieren, Daten zu sichern, neue Betriebssysteme und immer die neuesten Sicherheits-Updates zu installieren", sagt Kolmhofer. Dass dies Kosten verursache, sei ein schlechtes Argument. "Man muss auch bei seinem Auto regelmäßig das Service und Pickerl machen oder die Bremsen reparieren." Die Hacker-Angriffe, in denen es vor allem um Lösegeldforderungen geht, nehmen zu.

IT-Sicherheit müsse ein steter Prozess sein und sei so wichtig "wie die Luft zum Atmen", sagt Georg Beham, Partner beim Beratungsunternehmen Grant Thornton in Wien und Linz. Der Betrugsfall bei FACC habe auch zu einem "Paradigmenwechsel" in Vorstandsetagen geführt. Viele Unternehmen hätten sich besser aufgestellt.

voestalpine, Energie AG und das Kepler-Uni-Klinikum erklärten gestern auf Anfrage, dass sie nicht vom jetzigen Angriff betroffen waren und generell Maßnahmen bei Updates und Mitarbeiterschulung setzen. Immerhin habe es schon öfter Angriffe auf lokale Server gegeben, sagt Klinikum-Sprecher Clemens Kukacka.

Bei der aktuellen Schad-Software, die sich über Netzwerke verbreitet hat, soll es sich um ein von Hackern bei der NSA gestohlenes Spionagewerkzeug handeln. Das kritisierte Microsoft-Manager Brad Smith, der dem US-Geheimdienst eine Mitschuld an der "wannacry"-Attacke gab.

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9  Kommentare
9  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
mynachrichten1 (15.427 Kommentare)
am 16.05.2017 10:22

Danke Microsoft, danke NSA. Super sicher unser Überwachungsstaat, solange alles dicht ist.

Wieso man überhaupt alles über Amerika laufen lässt zum Big Brother, sogar Email Accounts vieler öffentlicher Einrichtungen, das soll mir mal einer erklären,
aber bitte kein Politiker , der weiß ja selber nichts.

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Fettfrei (1.793 Kommentare)
am 16.05.2017 09:02

Wenn man das Buck "Blackout" gelesen hat wo Hacker die gesamte Stromversorgung und damit verbundene Infrastruktur zum Erliegen brachten dann stellt man sich die Frage wann ist es soweit daß unser Lebensnerv voll getroffen wird? Es sollten daher gerade junge "gute" Hacker herangezogen werden und sich mit den Sicherheitslücken zu beschäftigen, ein 20 jähriger Brite könnte diesmal die Ausbreitung stoppen, sagt doch schon vieles aus?

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HP1000 (2 Kommentare)
am 16.05.2017 21:18

Es gibt viele Bücher zu diesem Thema. Marc Elsbergs "Blackout" und Paul Lungs "Das Eden-Projekt" sind zwei davon, die ich gelesen habe. Ganz interessant, was alles möglich ist, aber kaum einer weiß Bescheid, dass wir uns auf dünnem Eis bewegen.

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houseknew (535 Kommentare)
am 16.05.2017 07:43

Kann Ihnen versichern, dass z. Bsp. ios keinen Deut besser ist....massig update-Probleme,obwohl das ios eigentlich nicht viel kann. Linux ist aus dem Bastelladen-image nie raus gekommen, und für einen Standard-Benutzer nicht vernünftig bedienbar... Mit einem Wort, nix gscheits und marktkonformes erhältlich als Massenware.... Windows ist noch immer das kleinere Übel.

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Ginko (529 Kommentare)
am 16.05.2017 07:52

Mit Linux muss man sich halt beschäftigen.Für Internet und Mails gibt es nichts besseres, Spiele kann man natürlich nicht, das ist vielleicht der Grund warum es abgelehnt wird.

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Ginko (529 Kommentare)
am 16.05.2017 07:54

Sorry, sollte so richtig sein:"Für Internet und Mails gibt es nichts Besseres."

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HP1000 (2 Kommentare)
am 16.05.2017 21:15

Natürlich funktionieren Spiele unter Linux. Vielleicht nicht alle, aber dass unter Linux keine Spiele laufen ist ein weit verbreiteter Irrtum.

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 16.05.2017 09:46

Ändert wenig daran, dass MS Windows der größte Murx aller Zeiten ist.
Und iOS? Ich arbeite damit sic! Und weiß nichts von deinen behaupteten Problemen.

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walkingrightin (359 Kommentare)
am 16.05.2017 07:20

die setzen einfach nur auf das falsche betriebssystem. warum nach wie vor so viele windows verwenden ist mir ein rätsel. schlechte updatepolitik von ms selbst, mühsamer update prozess, und immer wieder probleme bei updates.
kosten könnten auch viel gespart werden, wenn man nicht auf ms setzen würde.

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