Verkauft die Kirche ihre Bank?
WIEN/LINZ. Die älteste Privatbank Österreichs Schelhammer & Schattera könnte neue Eigentümer bekommen. Die katholischen Männerorden, die gemeinsam die Mehrheit am Wiener Bankhaus halten, überlegen, ob sie aus dem Bankgeschäft aussteigen oder strategische Partner ins Unternehmen holen sollen.
Die Männerorden der katholischen Kirche halten die Mehrheit an der ältesten Privatbank Österreichs, dem Bankhaus Schelhammer & Schattera. Das muss nicht so bleiben. Derzeit wird geprüft, wie es mit der Bank weitergehen soll. Auch ein Verkauf oder die Hereinnahme eines Partners stehen zur Debatte, sagt der stv. Aufsichtsratschef der Bank, Pater Erhard Rauch, im Gespräch mit den OÖNachrichten. Entschieden sei noch nichts.
Rauch ist gemeinsam mit Herrn Markus Rubasch vom Stift Schlägl Geschäftsführer der Communitas Holding. Diese gehört der Superiorenkonferenz der Männerorden in Österreich und hält 52,5 Prozent am Bankhaus, davon zehn Prozent treuhändig. Daneben halten einzelne Orden noch direkt Anteile, etwa das Benediktinerstift Göttweig, die Prämonstratenser aus Schlägl sowie die Zisterzienser aus Heilgenkreuz und Zwettl. Das Erzbistum Wien ist mit 10,59 Prozent zweitgrößter Aktionär, und auch die Finanzkammer der Diözese St. Pölten hält ein paar Anteile. Daneben ist auch die Familie des ehemaligen Geschäftsführers Josef Melchart beteiligt.
Die Bank hat nicht nur bei den Beteiligungen bemerkenswerte Bezüge zu Oberösterreich. Aufsichtsrats-Vorsitzender ist seit Jahren der Abt des Stifts Kremsmünster, Pater Ambros Ebhart. Im Aufsichtsrat ist auch der langjährige Chef der Creditanstalt in Oberösterreich, Hieronymus Spanocchi, vertreten. Vorstandschef ist Michael Martinek, der von 1998 bis 2006 im Vorstand der Sparkasse Oberösterreich tätig war.
Martineks Vorstandsvertrag läuft heuer aus. Die Suche eines Nachfolgers sei genauso Teil der Neuorientierung wie die Überlegung, wie es denn generell mit der Bank weitergehe, sagt Pater Erhard.
Dem 1832 gegründeten Bankhaus gehe es wirtschaftlich ausgezeichnet. Mit einer Bilanzsumme von rund 700 Millionen Euro ist sie vergleichsweise klein. "Was die Eigenkapitaldecke betrifft, übererfüllen wir die gesetzlichen Vorgaben drei Mal", sagt der Aufsichtsrats-Vize. Allerdings stehe Schelhammer & Schattera wie alle kleinen Banken vor dem Problem, dass die Auflagen der Finanzmarktaufsicht immer umfassender und strenger werden und den Kleinen ähnlichen Aufwand abverlangen wie den größeren Banken. "Die Frage ist, ob das wirtschaftlich langfristig für die Bank Probleme bringt oder ob es nicht klüger ist, Alternativen zu überlegen", sagt Pater Erhard.
Auch ein Partner wäre denkbar
Diese Alternativen könnten entweder ein Verkauf oder die Hereinnahme eines strategischen Partners sein. Dies sei derzeit ein offener Diskussionsprozess.
Die Privatbank, die ursprünglich von Wiener Geschäftsleuten gegründet, 1876 an Carl Schelhammer und Eduard Schattera verkauft worden war, war zwar immer für ihre konservative Firmenpolitik bekannt, die Kirche kam allerdings nach dem Zweiten Weltkrieg stärker ins Spiel, als neben Josef Melchart auch die AG zur Förderung von wirtschaftlichen Unternehmungen und Bauvorhaben ins Spiel kam, die kirchliche Aufbauanleihen ausgab.
Das Bankhaus selbst sieht sich nach Aussagen Martineks als Bank der Kirche. Dass die Bank aus der Geschichte heraus an den Casinos Austria beteiligt ist und dies nicht unbedingt im Einklang mit dem Ziel des ethischen Wirtschaftens steht, war in den vergangenen Jahren Diskussionsthema. Der Anteil wurde auf zehn Prozent reduziert und soll ganz verkauft werden.
700 Millionen Euro beträgt die Bilanzsumme des Bankhauses Schelhammer & Schattera. Sie ist damit eine vergleichsweise kleine Bank.
1832 Gründung: Vor 182 Jahren wurde die Bank gegründet. 1876 stiegen Carl Schelhammer und Eduard Schattera ein.
Die katholische Kirche wurde als Miteigentümer erst nach dem Zweiten Weltkrieg in der Bank aktiv. Heute halten die männlichen Ordensgemeinschaften die Mehrheit am Bankhaus.
Aufsichtsrats-Vorsitzender ist der Abt des Stiftes Kremsmünster, Pater Ambros Ebhart.
einen Stein, auf dem er sein Haupt legen konnte (Mth Evg)
in Zukunft stehen?...
Kirche in einen Topf geworfen werden.
Naja, eigentlich bin ich nicht überrascht 8-o
aus dem Bankgeschäft verabschieden. Die direkte Zinsnehmerei ist etwas, wofür sie sich schämen sollte, was aber jetzt ohnehin etwas leichter fällt, weil die Zinsen jetzt so niedrig sind und die Gewinne daher vielleicht nicht so vehement sprudeln und die Aussichten auf Besserung auch nicht so prächtig sind.
Auf eine Spurensuche nach einer armen Kirche haben sich im Rahmen des diesjährigen "Weizer Pfingstgesprächs" am Sonntag der Wiener Pastoraltheologe Paul M. Zulehner, die Leiterin der Katholischen Sozialakademie Magdalena Holztrattner und der steirische Caritas-Direktor Franz Küberl begeben. Seit dem Amtsantritt von Papst Franziskus herrsche ein "stürmischer Südföhn" in der Kirche, waren sich die Diskutanten einig.
"dass vom Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils nicht viel zu spüren ist" und appellierte an die Anwesenden, "sich berühren zu lassen, den Glauben umzusetzen und den Südwind zu nutzen". Holztrattner mahnte auch eine Vorsicht im Umgang mit Worten ein. Bereits das Wort "für" im Zusammenhang mit der Armenhilfe würde eine gewisse Hierarchie widerspiegeln. Hilfe müsse aber auf "Augenhöhe" passieren. Aber auch die Politik sei gefordert: dass 20 Prozent der Weltbevölkerung reich und 80 Prozent arm seien, müsse zu denken geben.
http://kathpress.at/site/nachrichten/database/62889
Matthäus 25,14–30; oder Lukas 19,12–27
Wird die Kirchenbank leicht in einen Stehplatz umgewandelt?
..und nach den Geboten Jesus handeln möchte, dann hat sie im Bankgeschäft nichts verloren.
Sollten einmal beim Franziskus nachfragen wie das ist....
arme kirche,zum bedauern,
muß wohl wieder beitreten!