Unternehmen bremsen bei Forschungsausgaben
WIEN. Innovationsbudgets gegenüber dem Vorjahr nur um 1,4 Prozent gestiegen – VW bleibt knapp an der Spitze.
Die Innovationsbudgets der weltweit 1000 forschungsstärksten Unternehmen ("Global 1000") sind heuer gegenüber dem Vorjahr um 1,4 Prozent auf 647 Milliarden US-Dollar (511 Milliarden Euro) gestiegen. Das ist der zweitniedrigste Zuwachs der vergangenen zehn Jahre, zeigt eine gestern, Dienstag, veröffentlichte Studie des Beratungsunternehmens strategy&.
Die höchsten Forschungsausgaben weist wie schon 2013 der Autobauer Volkswagen auf – allerdings ist den Deutschen der koreanische Elektronikkonzern Samsung bereits nähergerückt. Die Steigerungsraten der Top-Unternehmen sind bei weitem höher als der Durchschnitt. Volkswagen hat mit 13,5 Milliarden Dollar um 18,9 Prozent mehr ausgegeben als im Vorjahr, bei Samsung beträgt die Steigerung gleich 28 Prozent (auf 13,4 Milliarden Dollar). Hinter VW und Samsung folgen der Chiphersteller Intel, Microsoft, Roche, Novartis, Toyota, Johnson&Johnson, Google sowie Merck & Co.
Die forschungsstärksten deutschen und österreichischen Unternehmen haben ihre Innovationsbudgets ebenfalls stärker aufgestockt als der Durchschnitt. So sind die Forschungsausgaben der deutschen "Global 1000"-Firmen um 11,3 Prozent auf 55,1 Milliarden Euro gestiegen, jene der österreichischen um 13,6 Prozent auf rund 500 Millionen Euro.
Das forschungsstärkste Unternehmen in Österreich ist die Linzer voestalpine mit Ausgaben in Höhe von 170 Millionen Dollar, was weltweit Platz 560 bedeutet. Dahinter rangieren Andritz (120 Millionen), Zumtobel (100 Millionen).
Insgesamt sind in den vergangenen zehn Jahren die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung der "Global 1000" durchschnittlich um 5,5 Prozent jährlich gestiegen. Nur von 2009 auf 2010 gab es einen Rückgang.
Nach Regionen betrachtet erweist sich China heuer erneut als Zugpferd. Die dort beheimateten Unternehmen legten mit plus 45,9 Prozent am meisten gegenüber dem Vorjahr zu, in Nordamerika wuchsen die Ausgaben um 3,4 Prozent, in Europa um 2,5 Prozent. In Japan dagegen gingen die Forschungsausgaben um 14 Prozent zurück.
Image lässt sich nicht kaufen
Das Image eines Forschungsunternehmens lässt sich mit viel Geld aber nicht erkaufen. Bei einer Umfrage unter internationalen Führungskräften wurden Apple, Google und Amazon als "Forschungs-Weltmeister" genannt. Unter die ersten zehn schaffte es von diesen Firmen aber nur Google.