Uniqa Versicherung zieht sich aus Italien zurück
WIEN. Entscheidung über Strabag-Anteil im Juni.
Der Versicherungskonzern Uniqa verkauft die Tochtergesellschaft Uniqa Assicurazioni SpA an die italienische Versicherung Societa Reale Mutua di Assicurazioni und erhält dafür 295 Millionen Euro. Das teilte das Unternehmen gestern mit.
Die Uniqa wolle sich auf das Kerngeschäft in den Märkten Österreich sowie Zentral- und Osteuropa konzentrieren, sagte gestern Uniqa-Chef Andreas Brandstetter. In diesen Kernmärkten wolle das Unternehmen weiterhin auf einem kontrollierten Wachstumspfad bleiben.
Die Uniqa hat im Rahmen ihrer 2011 gestarteten Strategie "Uniqa 2.0" vor einigen Jahren bereits ihre Deutschland-Tochter verkauft und sich auch von nicht zum Kerngeschäft passenden Beteiligungen getrennt, etwa im Hotel- und Medienbereich. Was mit der 13,8-Prozent-Beteiligung am Baukonzern Strabag geschehen soll, wolle die Uniqa Mitte Juni kommenden Jahres entscheiden, sagte Brandstetter.
Die 1965 gegründete Italien-Tochter der Uniqa erzielte im Vorjahr Prämieneinnahmen von 1,1 Milliarden Euro und trug mit rund 25 Millionen Euro positiv zum Konzernergebnis bei. Der gesamte Uniqa-Konzern erzielte im Vorjahr Prämieneinnahmen von 6,3 Milliarde Euro. Auf das Konzernergebnis im laufenden Jahr 2016 wirkt sich der Verkauf mit 100 Millionen Euro negativ aus. Einen positiven Effekt gibt es beim Kernkapital: Die ökonomische Kernkapitalquote werde sich von 166 Prozent zur Jahresmitte pro forma um rund 20 Prozentpunkte erhöhen, so Konzernchef Brandstetter.
Die Gewinnprognose (Ergebnis vor Steuern) für 2016 lautet weiterhin auf 50 Prozent unter dem "sehr guten Ergebnis" vom Vorjahr. Als Gründe für den Ergebnisrückgang nannte Brandstetter den nun nicht mehr enthaltenen Ergebnis-Beitrag aus Italien, das zu Jahresbeginn gestartete Innovationsprogramm und die erforderliche IT-Modernisierung. Uniqa werde auch weiterhin an der Ausschüttungspolitik einer progressiv steigenden Dividende festhalten, sagte Brandstetter.