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UniCredit setzt zum Kahlschlag an - 18.000 Jobs weg

Von nachrichten.at/apa, 11. November 2015, 17:18 Uhr
UniCredit
UniCredit-Zentrale in Mailand Bild: (Reuters)

WIEN / MAILAND. Die Bank-Austria-Mutter UniCredit streicht mehr als 18.000 Stellen und stellt das Filialnetz der Bank Austria in Österreich zur Disposition.

Außerdem verlagert sie das profitable Osteuropageschäft von Wien nach Mailand. Konzernchef Federico Ghizzoni will damit die Rendite steigern, die Kapitaldecke aufbessern und den Anlegern die Sorge vor einer Kapitalerhöhung mit Verwässerung der Anteile nehmen.

Die Bank Austria bekommt bis Ende 2016 Zeit, ihr Filialnetz umzubauen oder es aufzugeben. Verhandlungen über einen Verkauf mit dem Konkurrenten Bawag/P.S.K. laufen laut Finanzkreisen bereits. Zudem soll Wien die Holding verlieren, über die die Mailänder Bank bisher das gesamte Osteuropa-Geschäft steuert. Allerdings hoffen die Österreicher noch, die inhaltliche Kompetenz und damit bis zu 700 Jobs erhalten zu können. Ghizzoni hat seine Strategie überarbeiten müssen, weil sich die bisherigen Vorgaben als nicht haltbar entpuppt haben.

Der Vorstandschef sprach am Mittwoch von ambitionierten, aber realistischen Zielen. Ghizzoni will die Kosten bis 2018 um 1,6 Milliarden Euro senken. 1,2 Milliarden Euro sollen für die Ausrichtung auf das digitale Zeitalter übrig bleiben. Vor allem in Osteuropa sind UniCredit die Kosten aus dem Ruder gelaufen. Der Nettogewinn soll sich 2018 auf 5,3 Milliarden Euro belaufen. Bisher hatte sich Ghizzoni 6,6 Milliarden Euro vorgenommen. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital will der Italiener auf elf Prozent mehr als verdoppeln. In den ersten neun Monaten 2015 waren es nur fünf Prozent.

Insgesamt soll die Belegschaft von UniCredit um ein Siebentel auf 111.000 schrumpfen. Die Mailänder reihen sich damit ein in eine lange Reihe europäischer Finanzinstitute, von Barclays bis zur Deutschen Bank, die in den vergangenen Wochen massive Sparmaßnahmen angekündigt haben. Der Abbau bezieht sich allerdings auf den Mitarbeiterstand des vergangenen Jahres. Ein Teil der Stellen ist längst weg.

800 Stellen in Österreich betroffen

In Österreich sind offiziell 800 Stellen betroffen - noch bevor man weiß, wie es mit dem Retailgeschäft weitergeht. 130 waren aber schon gestrichen, womit neu 670 wegfallen. Die Münchner HypoVereinsbank (HVB) muss in den nächsten drei Jahren unter dem Strich 1.200 Arbeitsplätze streichen, vornehmlich in der Verwaltung. Der Mutterkonzern kalkuliert zwar mit 2.900 Arbeitsplätzen, die in Deutschland wegfallen sollen. In dieser Rechnung seien aber auch Stellen enthalten, die die HVB im Zuge der Schließung von knapp der Hälfte ihrer Filialen bereits gekürzt habe, hieß es in Finanzkreisen. Rund zwei Drittel der davon betroffenen 1.500 Beschäftigten hätten die Bank schon verlassen. Ende 2018 sollen damit noch 15.000 Menschen für die HVB arbeiten.

In Österreich steht UniCredit vor radikalen Einschnitten. Das Privatkundengeschäft der Bank Austria mit 1,7 Millionen Kunden könnte an den Eigentümer der Bawag gehen, den US-Fonds Cerberus. Er hofft, die dadurch gestärkte BAWAG damit leichter verkaufen zu können. Die Preisvorstellungen von UniCredit - laut Medienberichten 800 Millionen Euro - seien aber zu hoch, so ein Insider. Probleme bei den Verhandlungen bereiten laut Medienberichten die vielen unkündbaren Mitarbeiter. Rund ein Drittel der 9.280 Beschäftigten in Österreich habe solche Alt-Verträge. Der Betriebsrat ist grundsätzlich gegen den Verkauf des Privatkundengeschäfts und will eine Vollbank erhalten und hat auch gewisse Sonderrechte, die an ihren Aktien hängen.

Verluste in der Ukraine

Die Bank Austria leidet unter Verlusten in der Ukraine und hohen Rückstellungen für faule Kredite. Die ukrainische Tochter Ukrsotsbank steht bereits seit einiger Zeit zum Verkauf, hat aber noch keinen neuen Eigentümer gefunden. In den ersten drei Quartalen halbierte sich der Gewinn der Bank Austria in etwa auf 660 Millionen Euro. Allein die Zwangskonvertierung von Schweizer-Franken-Krediten in Euro in Kroatien kostete 205 Millionen Euro.

Die UniCredit verschmilzt zudem ihre Fondsgesellschaft Pioneer mit dem Vermögensverwalter der spanischen Großbank Santander. Dadurch fallen bei UniCredit allein 6.000 Arbeitsplätze weg. Mit einem verwalteten Vermögen von 400 Milliarden Euro soll eine der zehn größten Fondsgesellschaften in Europa entstehen. UniCredit hält daran künftig nur noch ein Drittel der Anteile, ein Drittel geht an die Finanzinvestoren General Atlantic.

In ersten drei Quartalen Nettogewinn gesunken

In den ersten neun Monaten 2015 hat die Bank Austria-Mutter UniCredit einen Gewinnrückgang von 16,1 Prozent auf 1,541 Milliarden Euro gegenüber dem Vergleichszeitraum 2014 hinnehmen müssen. Dies teilte UniCredit in einer Presseaussendung am Mittwoch mit.

Allein im dritten Quartal betrug der Nettogewinn 507 Millionen Euro, was einem Rückgang von 29,8 Prozent gegenüber dem Vergleichsquartal 2014 und von drei Prozent gegenüber dem Vorquartal 2015 entspricht. Das Quartalsergebnis war aber höher als Analysten erwartet hatten. Diese hatten mit einem Nettogewinn von 458 Millionen Euro gerechnet.

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20  Kommentare
20  Kommentare
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strasi (4.410 Kommentare)
am 11.11.2015 21:42

Ja wie immer, wenn ein alteingesessenes Bankhaus ins Ausland
verscherbelt wird.
Was ist dann?
Jetzt den Italienern ausgeliefert mit Haut und Haar.
Gewinnoptierung geht vor sozialer Kompetenz, soll heißen:
Dem ital. Bankkonzern sind österr. Arbeitnehmer komplett
WURSCHT!!!

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Dampfplauderer (5.900 Kommentare)
am 12.11.2015 09:08

Umgekehrt, die "Bankbeamten"-Privilegien haben wieder ein Unternehmen den Wettbewerb verlieren lassen und musste von den Eigentümern ins Ausland verkauft werden.

Anscheinend ist das nötig, um sich bei der hiesigen Gewerkschaft durchzusetzen. AUA, Telekom, und viele andere Beispiele mehr, wo die Mitarbeiterprivilegien den Untergang des Unternehmens und den nötigen Verkauf verursachten. Was ist der nächste Konzern?

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jowmosc (1.401 Kommentare)
am 11.11.2015 20:24

"Der Betriebsrat ist grundsätzlich gegen den Verkauf des Privatkundengeschäfts und will eine Vollbank erhalten und hat auch gewisse Sonderrechte, die an ihren Aktien hängen."

wieviele aktien hat denn der betriebsrat? 0,001?hat jemand gar dafür sterben müssen?(kein witz,könnte sein dass jemand diese vererbte oder diese eben offen bieben ohne erbe und sie sich die papiere einfach nahmen)

kein witz.

die sonderrechte nebst den aktien würden wir auch gern mal sehen..hatte wahrscheinlich gründe oder inhalt wie absicherung nach aussen für fälle wie man versuche den betriebsrat zu umgehen und einen anderen betriebsrat bzw vertretung zu schaffen und somit hätte dieser effektiv bezug zur unicredit andere hingegen nicht und weiters ein mindestsatz an geldern für den notfall,eben im verkaufsfall.

fazit.wie bekannt aus unserer volksvertretung und regierung:die öffentlichkeit zwar steuern zahlt aber nichts wissen braucht von den geschäften die von deren geldern und in deren namen gemacht werden.

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jowmosc (1.401 Kommentare)
am 12.11.2015 02:50

Frau rettet bank.sie gab der bank die rettende aussage: "Ein Verkauf würde es noch verkomplizieren" ,bank schwebte in gefahr zu komplizierter situation .Frau wurde mit einem mal weltberühmt,niemand ist sich sicher ob sie wusste um was es ging,aber seitdem sich abertausende den satz auf ihr t shirt drucken. bankchef gratuliert unbekannter dame mit grossem bankkonto,offenbar war sie eben aus dem lustigen hawaii zurück,da sagte sie den satz der alles änderte und in die geschichte einging.

doch schon zuvor gab es berühmte sätze mit ähnlichem inhalt wie"die casinos austria haben eine zu komplizierte eigentümerstruktur" ,klar meinten im nachhinein viele,es müsste wohl um eine frau gegangen sein,aber dann kauften jene einfach ein casino,dass einzige was überhaupt zugelassen war im land..dann verboten sie den grossteil anderer casinovarianten und bekräftigen ihr glück den satz geformt zu haben und damit es keine missverständnisse im nachhinein gäbe..

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jowmosc (1.401 Kommentare)
am 12.11.2015 02:55

Am 24. November gibt es eine Betriebsversammlung, bis dahin hofft Lehner Näheres über die Zukunft der Bank zu wissen. Auch wenn er einen Verkauf nicht ausschließen will, sagt er: "Ein Verkauf würde es noch verkomplizieren". (diepresse)

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am 11.11.2015 20:09

@Puccini: Meinst den TREICHL von der "Ersten"?
Die Bank-Austria brachte lange Zeit nicht einmal ihr E-Banking auf die Reihe. Da sind sehr viele Kunden zu EASYBANK & Co gewechselt. Dort zahlen sie weniger und der Onlinebetrieb funktioniert!

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linzerleser (3.633 Kommentare)
am 11.11.2015 19:11

wieder Zuwachs für Österreichs grösstes Unternehmen dem AMS.
Da wird bald der 500.000 Mitarbeiter begruesst werden oder?

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Dampfplauderer (5.900 Kommentare)
am 11.11.2015 19:00

Wundert mich schon lange, wie man sich so ein dichtes Netz von Bank-"Beamten" leisten kann.

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am 11.11.2015 18:11

Blöde Frage: wann konzentriert sich unsere Regierung wieder auf das Wesentliche: Jobs schaffen und Leute außen vor lassen, die eben diese bei uns suchen. Danke!

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PANAMclipper (319 Kommentare)
am 11.11.2015 17:42

No Problem .... die zu 90% bestausgebildeten kueltuerbereicherer, werden die FREIGESETZTEN BANKLINGE schon "auffangen"!

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Puccini (9.519 Kommentare)
am 11.11.2015 16:36

In der Bank Austria gab es doch einmal ein CEO, der Name fällt mit gerade ein, der 2009 alle Politiker als Trotteln bezeichnete und dankbar die Hand aufhielt.

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am 11.11.2015 19:33

ein HAMPELmann ?

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capsaicin (3.839 Kommentare)
am 11.11.2015 16:27

wer braucht heutzutage noch ein filialgeschäft ??

hin und wieder mal im banksafe nachschaun, ob das eingelagerte gold vielleicht mehr geworden ist - und recht ists !

conclusio: alles andere --> online...

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am 11.11.2015 17:07

i mag ka online - das ist was für Leute, die zu faul sind um zur Bank zu gehen.

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PANAMclipper (319 Kommentare)
am 11.11.2015 17:44

i geh taeglich zu meiner bank und manchX schlof i a dort !

ADR. HESSENPLATZ.

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( Kommentare)
am 11.11.2015 19:30

vermutlich bei der BAWAG oder der RAIKA

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PANAMclipper (319 Kommentare)
am 12.11.2015 08:57

nein, >>> PARKbank!

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Dampfplauderer (5.900 Kommentare)
am 12.11.2015 09:06

Einen solchen Luxus gibt es in St. F nicht, da schläft man auf dem Boden. zwinkern

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ichauchnoch (9.795 Kommentare)
am 11.11.2015 18:28

1) es ist nicht für alle Leute möglich, die Bankgeschäfte online zu erledigen
2) Solche Aussagen sind eine Diskriminierung der Älteren, die noch keinen Zugang zum WWW haben
3) wenn alles nur mehr online geht, dann braucht man viele Mitarbeiter bei den Banken nicht mehr und wer bezahlt dann
die Arbeitslosen Unterstützung - pro Arbeitslosen im Durchschnitt ca. 16.000 Euro??
4) alles geht nicht online, hin und wieder braucht man auch eine qualifizierte Beratung

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Dampfplauderer (5.900 Kommentare)
am 11.11.2015 19:02

Diskriminierung, so ein Blödsinn!

Wieso sollten Ältere nicht Online "können"?
Ums Wollen geht es.
Meine Mutter hat es mit 75 noch gelernt...

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