Übernahmespekulation treibt bwin-Aktie
WIEN. Übernahmespekulationen haben die Aktie des Glücksspielkonzerns bwin.party am Mittwoch kräftig in die Höhe schießen lassen.
An der Londoner Börse gab es ein Plus rund 12 Prozent. Das Unternehmen reagierte gegen Mittag und bestätigte, "Vorgespräche" mit mehreren Interessenten zu führen. Eine Fusion steht im Raum.
Es gehe bei den Gesprächen um "eine Vielzahl von potenziellen Unternehmenszusammenschlüssen in Hinblick auf die Schaffung von Mehrwert für die bwin.party-Aktionäre", erklärte der Vorstand. Die Gespräche könnten, müssten aber nicht zu einem Übernahmeangebot führen, wird betont.
Bereits im Juni hatte es Medienberichte gegeben, wonach bwin.party erwäge, das gesamte Unternehmen oder Geschäftsteile davon zu verkaufen. Die Deutsche Bank sei beauftragt worden, die Möglichkeiten dafür auszuloten, berichtete damals die Nachrichtenagentur "Bloomberg". Das Unternehmen dementierte die Berichte.
bwin.party ist seit geraumer Zeit dabei, den Konzern komplett umzubauen. Es gilt, Strukturen zu verschlanken und sich auf Märkte zu konzentrieren, in denen Internetzocken rechtlich klar geregelt ist. Auf Betreiben des US-Investors Jason Ader, der die Führung des Konzerns als zu lahm und nicht im Interesse der Aktionäre kritisiert hatte, wurde deshalb im Mai das Board umgebaut. Unter anderem musste der Österreicher und Konzernmitgründer Manfred Bodner gehen, er hatte einst gemeinsam mit CEO Norbert Teufelberger das Wiener Start-up betandwin aufgezogen, das später mit der britischen PartyGaming fusionierte.