Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Telekom Austria ist jetzt mehrheitlich mexikanisch

16. Juli 2014, 00:04 Uhr
Der Pakt ist besiegelt: Telekom Austria ist jetzt mehrheitlich mexikanisch
Chef der Staatsholding ÖIAG, Rudolf Kemler (l.), und Carlos Garcia Moreno, Finanzchef von Slims America Movil Bild: APA

WIEN. Der Pakt ist besiegelt: 51 Prozent des einstigen Staatsbetriebes gehören nach Börse-Pflichtangebot Carlos Slim.

In kürzerer Zeit als von Börse-Insidern erwartet, hat es der mexikanische Telekom-Tycoon Carlos Slim geschafft, die Mehrheit an der einst staatlichen Telekom Austria zu übernehmen. Somit ist die österreichische Kontrolle über das dominierende Telekom-Infrastrukturunternehmen des Landes Geschichte.

Im Rahmen eines Pflichtangebots an die übrigen Telekom-Aktionäre, das aufgrund eines Syndikatsvertrages fällig war, hat der mexikanische Teilaktionär seine Beteiligung an der Telekom von 27,2 auf 50,8 Prozent aufstocken können. Die Staatsholding ÖIAG hält wie bisher 28,4 Prozent.

Slims Anteil ist mit 51 Prozent gedeckelt. Denn der zweitreichste Mann der Welt, Slim, und der bisher größte Telekom-Aktionär, der Staat Österreich, hatten vereinbart, dass zumindest 24 Prozent der Telekom-Aktien weiter als Streubesitz an der Wiener Börse notieren sollen. Die ÖIAG will zumindest ihre Sperrminorität von 25 Prozent halten.

Finanzloch half beim Verkauf

Ein Grund dafür, dass Slim jetzt schon mehr als die Hälfte der Aktien hält, könnte das 400 Millionen Euro schwere Finanzloch der Telekom in Bulgarien sein, das mitten in das laufende Übernahmeangebot platzte. Dass der riesige Abschreibungsbedarf den Ausschlag für viele zum Verkauf gab, deutete zuletzt auch Kleinanlegervertreter Wilhelm Rasinger an. Auch viele große Banken hatten ihren Kunden empfohlen, das Pflichtangebot von 7,15 Euro je Aktie anzunehmen. Das entspricht einer Prämie von zehn Prozent im Vergleich zum relevanten Durchschnittskurs. Slim hat für das neu dazugekommene Anteilspaket rund 743 Millionen Euro bezahlt.

Die ÖIAG betonte gestern, wie zufrieden sie mit der "Wachstumspartnerschaft" sei. Nächster Schritt sei eine Kapitalerhöhung von einer Milliarde Euro bis Mitte 2015, um die dünne Kapitaldecke aufzustocken. Nochmals wurde bekräftigt, dass die Staatsholding "langfristig mindestens 25 Prozent" der Anteile halten werde. Die ÖIAG muss sich dafür bei der Kapitalerhöhung mit 250 bis 280 Millionen Euro neu verschulden. Die Zentrale der Telekom Austria sowie alle wichtigen Geschäftsfunktionen in Österreich seien zumindest für zehn Jahre vertraglich abgesichert.

Die Oppositionsparteien, die Arbeiterkammer und die Gewerkschaften hatten sich bezüglich des Syndikatsvertrages, in dem auch die Vetorechte der ÖIAG festgeschrieben sind, kritisch geäußert.

Für America Movil ist die Telekom Austria wichtig geworden, da sie nach gescheiterten Übernahmeversuchen in Europa als Vehikel zur Ost-Expansion dienen soll. Denn Slim hat als Monopolist im südamerikanischen Heimatmarkt zunehmend Schwierigkeiten mit strengerer Regulierung und muss Unternehmensteile abgeben.

America Movil wird nun wie angekündigt beginnen, die Gremien der Telekom Austria umzukrempeln.

 

Gemischte Reaktionen

„Das stellt der österreichischen, aber auch der europäischen Regulierungs- und Industriepolitik kein gutes Zeugnis aus.“ - Andreas Bierwirth, Chef von T-Mobile Austria über die Übernahme der Telekom Austria durch Carlos Slim.

„Strategisch wichtigste Kommunikationsinfrastruktur wird nun zum Spielball eines mexikanischen Monopolunternehmens. Ein Fall von ÖIAG-Versagen und budgetorientierter Dividendenpolitik.“ - Gabi Moser, Telekom-Sprecherin der Grünen

„Die Telekom Austria wird durch die Partnerschaft nachhaltig gestärkt. Das ist ein wichtiger Meilenstein in der Wachstumspartnerschaft zwischen ÖIAG und America Movil.“ - Bernhard Nagiller, ÖIAG-Sprecher

„Wir werden weiterhin eine gewichtige Rolle bei der Entwicklung des Unternehmens spielen.“ - nochmals Nagiller

mehr aus Wirtschaft

Die Familie Benko Privatstiftung ist pleite

Schweißtechnik-Kartell: 505.000 Euro Strafe für Zultner

AUA - KV-Einigung bei Mutter Lufthansa, Eskalation bei Tochter

Warum sich Tchibo zum 75er neu erfinden muss

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

10  Kommentare
10  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
ElimGarak (10.744 Kommentare)
am 16.07.2014 10:12

sind geschichtlich ohnehin miteinander verbunden, jetzt eben auch wirtschaftlich zwinkern

lädt ...
melden
antworten
Gugelbua (31.807 Kommentare)
am 16.07.2014 10:29

Du meist wohl schon das damalige Korrupte Spiel mit dem Kaiser? zwinkern

lädt ...
melden
antworten
ElimGarak (10.744 Kommentare)
am 16.07.2014 11:21

den Maximilian. Aber wir können was von ihm lernen, wir brauchen nur dafür sorgen, dass Slim eine Österreicherin heiratet (oder im Falle von heterophobie die Wurst) und schon gehörts wieder uns zwinkern

lädt ...
melden
antworten
Gugelbua (31.807 Kommentare)
am 16.07.2014 10:09

weit hat es unser Land gebracht traurig

lädt ...
melden
antworten
puschl40 (3.116 Kommentare)
am 16.07.2014 09:07

Reden wir in 10 jahren weiter, da sind dann die Standortgarantien abgelaufen!!! zwinkern

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 16.07.2014 09:16

Gute Quellen erzählen, dass man für das mittlere Management ganz gute Pensionsvereinbarungen gestrickt hat, angeblich sind hohe Beträge zurückgestellt worden. Schweigegeld? Denen wird dann die Zukunft des Unternehmens also ziemlich egal sein...

lädt ...
melden
antworten
herst (12.748 Kommentare)
am 16.07.2014 09:01

Mexiko,ist das nicht ein Land,von wo man nur gute Sachen hört?
So wie Zum Beispiel von USA,EU,Naher-Ferner Osten,und Ländern östlich der Enns...ich will nicht sämtliche Länder unsres schönen, friedlichen,sogenannten blauen Planeten aufzählen...

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 16.07.2014 07:42

Mehr kann man dazu nicht sagen.
Der Staat Österreich wird immer besitzloser.

lädt ...
melden
antworten
gerald160110 (5.609 Kommentare)
am 16.07.2014 11:47

schulden zwinkern

lädt ...
melden
antworten
jago (57.723 Kommentare)
am 16.07.2014 13:29

Ich hätte nicht so viel dafür gezahlt.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen