TCG Unitech verdoppelt Ausbauprojekt
KIRCHDORF/ROHR. Der Autozulieferer TCG Unitech hat gestern offiziell seine Ausbaupläne in Rohr/Kremsmünster gestartet. Das Projekt fällt nun doppelt so groß aus, als noch im Oktober geplant: 90 Millionen werden investiert.
"Die Auftragslage hat uns überholt", sagt der Geschäftsführer der TCG Unitech Peter Wienerroither bei der Spatenstichfeier für das vierte Werk der Gruppe am Dienstag. Im Herbst hat der Autozulieferer mit Sitz in Kirchdorf in den OÖNachrichten noch eine Investition von 40 Millionen Euro in Rohr – an der Gemeindegrenze zu Kremsmünster – angekündigt. Inzwischen seien mehrere neue Aufträge an Land gezogen worden, erklärt Wienerroither, warum das Projekt kurzfristig größer ausfällt.
Das Werk 4 wird nun sofort mit zwei Hallenschiffen errichtet und mit mindestens vier großen Druckgussanlagen ausgestattet. Daher verdoppelt sich das Projekt auf 90 Millionen Euro. 40 Millionen werden in den nächsten zwölf Monaten verbaut. "Dann müssen wir die ersten Produkte ausliefern können", erklärt Karl Grigkar. Der Wiener Anwalt vertritt jene drei Eigentümerfamilien, die 2010 das damals fast insolvenzreife Unternehmen übernommen haben. 200 Millionen Euro hat TCG Unitech seither investiert. "Wir haben den Druck der Kunden, schnell zu bauen."
Zusätzliche 100 Arbeitsplätze
In dem neuen Werk werden Druckgussteile für den Antriebsstrang hergestellt. In der Nebenhalle fertigt TCG Unitech seit 2014 ein Bauteil für den Baukastenmotor von BMW. Mittelfristig sollen nicht nur Antriebsteile, sondern auch Strukturteile wie Motorhauben, Träger oder Kotflügel gebaut werden. Kunden sind die großen Automobilerzeuger wie der VW-Konzern – hier vor allem Audi – Mercedes, Porsche und eben BMW.
Die Grundstücke befinden sich im Eigentum des Stiftes Kremsmünster. Gebaut wird mit einem Superädifikat, also einem Baurecht auf 99 Jahre. Zwölf Hektar hat sich das Unternehmen gesichert, sagt der zweite Geschäftsführer Walter Mayer. Fünf Hektar werden bis 2022 verbaut. Im ersten Ausbauschritt werden 100 Arbeitsplätze geschaffen, bis 2022 sollen es 150 sein. 1100 Mitarbeiter arbeiten insgesamt bereits für TCG. Grigkar berichtet, die Kunden hätten ursprünglich eine Investition in Mexiko urgiert. "Das Projekt war fix und fertig." Die Politik von US-Präsident Donald Trump, der den Nafta-Freihandelsvertrag aufkündigen will, hätte aber die Pläne durchkreuzt. "Diese politische Unsicherheit war uns zu groß", sagt Grigkar.
In Abstimmung mit den Kunden sei dann der Ausbau im Kremstal beschlossen worden. Das freut Landeshauptmann Thomas Stelzer. "Der Automotiv-Sektor ist ein wirtschaftlicher Treiber im Land. Wenn in dem innovativen Sektor gebaut wird, ist das gut für das ganze Bundesland." International baut die Gruppe, die zuletzt den Umsatz von 194 auf 220 Millionen Euro gesteigert hat, in China aus. Dort kommen zu zwei Druckgussanlagen vier weitere dazu. (sib)
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