Sparkasse-Chef kritisiert "perverse Zinspolitik"
LINZ. Die Sparkasse Oberösterreich hat im ersten Halbjahr ihren Gewinn zweistellig gesteigert. Generaldirektor Michael Rockenschaub geht mit der derzeitigen Geldpolitik hart ins Gericht.
Von einer „perversen Zinspolitik“ sprach Michael Rockenschaub, Generaldirektor der Sparkasse Oberösterreich, heute, Mittwoch, bei der Halbjahresbilanz-Pressekonferenz. Der Bankchef kritisierte, dass die ultralockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank kurzfristig eine Berechtigung habe, langfristig jedoch das Vertrauen im Markt schädige. Bei Negativzinsen würden die Leute und die Marktteilnehmer das Gefühl nicht los, dass etwas nicht stimme.
Trotzdem steigerte die Sparkasse Oberösterreich ihren Gewinn im ersten Halbjahr zweistellig. Das Betriebsergebnis wuchs um 15 Prozent auf 58 Millionen Euro, der Periodenüberschuss um 65 Prozent auf 38 Millionen Euro. Das liegt teilweise aber auch an außerordentlichen Effekten, weil sich die Regeln bei der Rechnungslegung ändern.
Die Zahl der Kunden ist um 4400 auf 414.000 gestiegen. Das liegt nicht nur, aber auch am Ausbau der Online-Geschäftsschiene. Die Zahl der Kunden, die die Internet-Plattform „George“ nutzen, beträgt bereits 121.000. Der im Dezember 2016 eingeführte Online-Kredit wurde bisher 400 Mal abgerufen.
„Wir bekennen uns aber zur dualen Strategie“, sagte Rockenschaub. Also werden heuer auch in das Filialnetz zwei Millionen Euro investiert. Derzeit gibt es 162 Standorte.
Das Finanzierungsvolumen stieg im ersten Halbjahr um 1,4 Prozent auf 9,3 Milliarden Euro, die Primärmittel kletterten um acht Prozent auf 8,4 Milliarden. Weil die Banken laut Höchstgericht beim Kreditentgelt einen negativen Zinssatz berücksichtigen müssen, muss nun auch die Sparkasse Oberösterreich Geld an Kunden zurückzahlen. Es sind 7,5 Millionen Euro.
In Linz hat die Sparkasse sechs Millionen Euro in die Generalsanierung des Stadtpalais Promenade 15 investiert. Die Bank hat damit ihre Büroflächen erweitert.
Und worin besteht das Geschäft liebe OÖN? Börse? Realwirtschaft? ...
Tja, mit 0,05% (1/2 Promille) Habenszinsen wird man reich - außer als Kunde. Der darf mehrere 100.000e € am Konto deponieren, damit die inzwischen quartalsweise eingehobenen Spesen durch diese mickrigen Zinserträge ausgeglichen werden.
Darunter ist wohl eine Lagerung unter dem Kopfkissen preiswerter.
Jaja, die Banken. Gewinnzuwächse im zweistelligen Millionenbereich, aber immer noch jammern wie arm sie doch sind. Wahrscheinlich wollen sie noch mehr Geld vom Staat (=Steuerzahler) erhalten.
munkelt man nicht schon von einer Übernahme durch die Erste? nur noch eine Frage der Zeit
Die Zinspolitik ist eine Folge der Schuldenkrise und die Schuldenkrise der Staaten ist eine Folge der Bankenkrise im Finanzsektor.
Hätten die Staaten nicht so viele Banken retten müssen, wäre die Verschuldung viel geringer und so eine Politik nicht notwendig.
Die Banken haben das Geld aber gerne genommen als es um deren Rettung ging. Allerdings mussten die Banken gerettet werden um die Wirtschaft am Laufen zu halten. Trotzdem hätte man ein paar davon in den Konkurs schicken sollen. Die Sparkassen sind ja grundsätzlich solide und keine Zockerbanken zumindest nicht in den Ausmaß mit dem sie im Investmentbanking tätig sind. Die USA waren da radikaler und besser. Bei uns werden Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert.
LG Alois
Die Schuldenkrise der Staaten ist in Österreich aber auch anderen Ländern aufgrund von zu hohen Staatsausgaben entstanden, da reicht ein Blick in die Statistiken der letzten 50 Jahre, da macht die Bankenkrise einen Bruchteil aus!
Wie gewinne ich eine Wahl - mit vielen Versprechungen auf Kosten der Allgemeinheit!
Man muss nur schauen, wann die Finanzkrise war:
Z.B.:
https://www.google.at/search?q=auswirkung+bankenkrise+auf+staatshaushalte&rlz=1C9BKJA_enAT707AT707&hl=de&prmd=niv&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwjk6_nNybTWAhWEOxoKHcPgBFMQ_AUIEigC&biw=768&bih=909#imgrc=uTAwr7tfJj4V_M:
LG Bert