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Sparen statt Urlaub: Rezession verdirbt den Italienern die Stimmung

Von az, 14. August 2014, 00:04 Uhr
Sparen statt Urlaub: Rezession verdirbt den Italienern die Stimmung
Auf dem Strand von Ostia südlich von Rom sind Arbeitslosigkeit, Deflation und Null-Wachstum ein Thema. Bild: Reuters

ROM. Große Enttäuschung macht sich in Italien breit. Anfang 2014 hatte man noch erwartet, dass sich die Wirtschaft nach zwei massiven Rezessions-Jahren erholen würde. Doch nun ist klar: Das südeuropäische Land verharrt auch heuer in der Krise. Dazu droht Deflation, und die Arbeitslosigkeit ist hoch.

Die Bürger sparen mehr und geben weniger aus. Und sie verzichten wegen der unsicheren Arbeitsverhältnisse und geringerer Familieneinkommen auf Urlaub. Bemerkbar macht sich das in der Zeit um Ferragosto, also den 15. August, der traditionell zum Anlass für zwei Wochen Ferien genommen wird. Üblicherweise sind in den Städten die meisten Läden geschlossen. Heuer bleibe aber "jedes zweite Geschäft während des gesamten August-Monats geöffnet", teilt der Kaufleuteverband Confesercenti mit.

Das chronisch schwache Wirtschaftswachstum ist auf die gesunkene Binnennachfrage und zurückgehende Investitionen zurückzuführen. Der Export ist trotz Stagnation ein Stabilisator.

Regierung Renzi soll halten

Italien müsse sowohl das Wachstum ankurbeln als auch die Budgetdisziplin einhalten, sagt Ingrid Valentini-Wanka, Österreichs Wirtschaftsdelegierte in Padua: "Dazu braucht es einen Reformkurs, der anfangs weh tut, aber langfristig Wachstum bringt."

Seit Februar ist das Kabinett von Regierungschef Matteo Renzi an der Macht. Zuvor hatte es wie so oft in Italien mehrere Wechsel binnen kurzer Zeit gegeben. Valentini-Wanka hofft auf das "politische Talent" von Renzi. Damit sollte er es schaffen, die Regierung länger zusammenzuhalten und die nötigen Maßnahmen zu setzen.

"Den Italienern ist klar, dass es stabile Verhältnisse braucht und Reformen durchgezogen werden müssen", sagt Valentini-Wanka.

Jedoch gibt es natürlich auch Gruppen (Verwaltungsapparat, Gewerkschaften), die blockieren.

Bei den Reformen brennen der Wirtschaft besonders drei Bereiche unter den Fingernägeln: Die Bürokratie (bis zu ein Jahr für eine Baugenehmigung), das träge Justizsystem (bis zu zehn Jahre für ein Zivilrechtsverfahren) und das Arbeitsrecht. Italienische Arbeitnehmer sind praktisch nicht kündbar. Darum werden viele nur befristet angestellt. "Das trägt zu der Jugendarbeitslosigkeit von mehr als 40 Prozent bei", sagt Valentini-Wanka.

Sie betont aber auch die Stärken, die der zweitwichtigste Handelspartner Österreichs hat: "Tüchtige Unternehmer" sowohl in der Industrie als auch bei kleinen und mittleren Betrieben, die Privatvermögen von Firmen und Haushalten, die ein Vielfaches der exorbitant hohen Staatsverschuldung ausmachen, und auch der Tourismus.

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8  Kommentare
8  Kommentare
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oberthom (3.062 Kommentare)
am 14.08.2014 06:14

den italienern bleibt schon lange nichts mehr zum sparen, und zum ausgeben haben sie kein geld mehr.
gott sei dank beginnt auch in italien schon das umdenken und die gegner der eu-diktatur werden täglich mehr. bald sind schon 70% der eu bevölkerung gegen diese eu-diktatur, nur mehr eine frage von monaten bis es zum aufstand und sturz dieser diktatur kommt.

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lancer (3.688 Kommentare)
am 14.08.2014 08:48

...was habe denn die Probleme Italiens mit der EU zu tun ? Abgesehen davon...wer ist denn eigentlich der EU Diktator ? Angela Merkel ??

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 14.08.2014 09:03

...sind nicht in der EU? Daher hat das sehr wohl was mit der EU zu tun, denn es gibt ja den "Beistandspakt" oder ESM genannt!

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barzahler (7.595 Kommentare)
am 14.08.2014 13:04

Das stimmt so nicht. Ich sehe es als Anhäufung von unfähigen, korrupten Hampelmännern (und natürlich auch FRAUEN) im Dienste der ganz grossen Wirtschaftskonzerne. Die Spielregeln, schon lange praktiziert, werden nun in geheimer Mission neu und noch böser festgeschrieben: TTIP Übrigens an dieser Stelle Dank an den Kommentar in der heutigen Kaufausgabe zum ARTE Bericht über Fracking: http://www.arte.tv/guide/de/048120-000/gasland

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 14.08.2014 05:52

"Die Bürger sparen mehr und geben weniger aus"
Es müsste - so wie bei uns - heißen:
"Die Bürger haben immer weniger zum Ausgeben und haben nichts mehr zum An-sparen."
Das einzige was bleibt sind billigere Zinsen, nur wie lange man sich diese "leisten" kann, weiß niemand.

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( Kommentare)
am 14.08.2014 06:40

wie bei etlichen anderen auch, gewaltig.

Du sagst, die EU hätte Südeuropa ins Verderben geführt? Deine Kollegen im matten Geiste sagen das glatte Gegenteil.

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zappo1410 (18.016 Kommentare)
am 14.08.2014 07:24

auch bei dir piept es oder ?

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 14.08.2014 09:01

Ich habe NUR festgestellt, dass den Normalsterblichen immer weniger zu Ausgeben bleibt(egal in welchen EU-Land) - und wenn das einer nicht mitbekommt, dann soll er zum Arzt gehen!

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