Siemens-Chef kündigt Sparprogramm an

10.November 2017

Dieses Geschäftsfeld kämpfe seit längerem mit schwierigen Marktverhältnissen und strukturellen Herausforderungen, sagte der Chef des Elektronik- und Technologiekonzerns mit Sitz in München: "Wenn dieses Geschäft eine Zukunft haben soll, müssen wir reagieren." Siemens wird wohl in der Kraftwerkssparte sowie im Geschäftsfeld Prozessindustrie und Antriebe mehrere Tausend Stellen streichen. Spekuliert wird über rund 4000 gefährdete Jobs. Zusätzlich hat der Windturbinen-Hersteller Siemens Gamesa angekündigt, bis zu 6000 Jobs abzubauen.

Im vergangenen Geschäftsjahr verdiente der Siemens-Konzern unter dem Strich knapp 6,1 Milliarden Euro, nach 5,5 Milliarden Euro im Jahr davor. Der Umsatz stieg von 79,6 auf 83 Milliarden Euro.

Die Probleme im Kraftwerksgeschäft bekam Siemens im Schlussquartal deutlich zu spüren. Die Umsätze der Sparte schrumpften um 20 Prozent, das Ergebnis ging sogar um 40 Prozent zurück.

Proteste vor Konzernzentrale

Zeitgleich mit der Bilanzpressekonferenz protestierten rund 50 Siemens-Beschäftigte vor der Konzernzentrale gegen den Stellenabbau. Die Gewerkschaft appellierte an die Geschäftsführung, sich an ein Abkommen zur Standort- und Beschäftigungssicherung zu halten, das die Mitarbeiter vor Entlassungen schützen soll. Die einzig mögliche Ausnahme davon sei, wenn es wirtschaftlich bedrohliche Änderungen für Siemens gebe. Das sei "wirklich nicht der Fall".

Weltweit beschäftigt Siemens rund 350.000 Mitarbeiter.