Russland-Geschäft läuft noch normal
WIEN. Handel plant Aktionen für österreichisches Obst und Gemüse.
Nach Angaben der Kreditversicherer laufe das Exportgeschäft mit russischen Unternehmen nach wie vor normal. "Wir versichern weiterhin in Russland", sagt gestern Susanne Krönes, Österreich-Geschäftsführerin des französischen Unternehmens Coface.
Auch bei der staatlichen Oesterreichischen Kontrollbank (OeKB) hieß es gestern, das Geschäft laufe im Durchschnitt der vergangenen Jahre. Russland gehöre bei der OeKB zu den wichtigsten Märkten, sagte Karin Roitner, stellvertretende Abteilungsleiterin für Exportgarantien bei der OeKB. Hauptsächlich würden derzeit Geschäfte von Unternehmen mit traditionellen Handelsbeziehungen nach Russland versichert.
Auch in der Exportstatistik schlägt sich die Krise noch nicht nieder – zumindest nicht in den Zahlen, die derzeit zu bekommen sind. In den ersten fünf Monaten 2014 sind die österreichischen Ausfuhren nach Russland zwar im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen, sie lagen aber immer noch höher als 2012.
Handelsketten wollen helfen
Der österreichische Handel will den von den Russland-Sanktionen betroffenen Bauern helfen. So planen die Handelskonzerne Spar und Rewe laut eigenen Angaben Aktionen, um den Absatz von Obst und Gemüse aus Österreich anzukurbeln. Auch bei Hofer wird das laut Angaben der Obst Partner Steiermark GmbH ab Montag der Fall sein.
Diese Unterstützung wünschen sich auch die Milchverarbeiter. "Wir erwarten uns vom österreichischen Handel ein klares und sichtbares Bekenntnis zu österreichischen Milchprodukten, um negative Auswirkungen infolge des russischen Importverbotes für die österreichische Milchwirtschaft möglichst gering zu halten", wird Helmut Petschar, Präsident der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM) in einer Aussendung zitiert.
Wegen des russischen Importverbots seien auf dem gesamten EU-Milchmarkt negative Auswirkungen zu erwarten, so Petschar.