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Rohstoffpreise rasseln in den Keller

Von Alexander Zens, 11. September 2015, 00:04 Uhr

WIEN. Öl, Industrie- und Edelmetalle: Schwache Konjunktur, Energiepolitik und Spekulanten haben Kurse massiv gedrückt. Privatanleger: Herbe Verluste und große Schwankungen – Manche sehen nun aber wieder Chancen für einen Einstieg.

Die Rohstoffpreise sind zuletzt auf breiter Front stark zurückgegangen. Anleger, die in Öl, Industrie- und Edelmetalle investiert haben, sind negativ betroffen. Der Bloomberg-Rohstoff-Index hat heuer seit Jahresbeginn rund zwölf Prozent an Wert verloren – in US-Dollar gerechnet. In Euro sind es minus sechs Prozent.

"Die teilweise konjunkturelle Abkühlung, die wir in den Schwellenmärkten sehen, hat den Rohstoffen insgesamt zugesetzt", sagt Monika Rosen, Chefanalystin des Bank Austria Private Banking.

Die Wachstumssorgen rund um China mit möglichen Folgeeffekten für die Weltwirtschaft schlagen durch. Bei Gold etwa sind China und Indien immer noch die stärksten Nachfrager. Dazu kommt die erwartete Zinsanhebung in den USA, die den Goldpreis drückt, weil das Edelmetall keine Zinsen abwirft. Die Sorgen um den chinesischen Immobilienmarkt wirken sich beispielsweise negativ auf den Kupferpreis aus.

Überangebot bei Rohöl

"Abseits der üblichen Makrofaktoren (US-Zinsen oder chinesisches BIP, Anm.), die die internationalen Rohstoffmärkte beeinflussen, unterliegt jeder Markt im Wesentlichen auch seinen eigenen Mechanismen, dem Angebot und der Nachfrage", sagt Alexander Pögl, Analyst bei JBC Energy in Wien.

So war der Ölpreis bis Mitte 2014 über Jahre stabil auf hohem Niveau. Dann folgte der Einbruch. Dieser ist auf das Überangebot zurückzuführen, das vor allem von der verstärkten Schieferölproduktion in den USA ausgelöst wurde. Die OPEC-Staaten haben entschieden, ihre Ölförderung nicht zu drosseln. Sie sind der Ansicht, wenn jemand weniger produzieren sollte, dann die USA. Es geht um politische Machtspiele und Marktanteile. Auch andere Ölförderländer wie Brasilien und Mexiko haben zuletzt zum höheren Angebot beigetragen, und der Iran kommt nach dem Atomabkommen als möglicher zusätzlicher Anbieter dazu. Die Nachfrage stieg nicht im selben Ausmaß.

Wie geht es weiter? "Wir erwarten in den nächsten eineinhalb Jahren eine flache bis leicht steigende Entwicklung beim Ölpreis in Richtung 60 Dollar", sagt Pögl. Kurzfristig wäre es aber auch denkbar, dass dieser noch unter die 40-Dollar-Marke fallen könnte. Mittelfristig dürfte es aber eher zu einem Preisdruck nach oben kommen, denn konstant niedrige Ölpreise reduzieren auch die benötigten Investitionen in Exploration und Produktion, sagt Pögl.

Energie-Unternehmen tun sich auch immer schwerer, ihre Produktionskosten zu decken.

Was sollen Anleger tun? "Weitere Preisrückgänge sind nicht ausgeschlossen, aber es mehren sich die Stimmen, die sagen, dass das Risiko nach unten nach den starken Abschlägen geringer ist als die Chance auf Erholung", sagt Rosen. Vor allem in den USA heißt es, die Preisrückgänge seien übertrieben, die Zeit für einen Einstieg sei gekommen. Gerade bei Edelmetallen gebe es erste Förderkürzungen. "Rohstoffe gehören zu den volatilsten Anlageklassen", sagt Rosen. Sie sollten nur eine Beimischung im Portfolio sein.

Auch Finanzinvestoren mit spekulativen Absichten spielen eine Rolle auf den Rohstoffmärkten, und sie tragen zu den Schwankungen bei. "Auf lange Sicht sind aber auch sie an die fundamentalen Wirtschafts- und Unternehmensdaten gebunden", sagt Pögl.

Grafik: Preisentwicklung bei wichtigen Rohstoffen

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Preisentwicklung bei wichtigen Rohstoffen

PDF-Datei vom 10.09.2015 (1.950,16 KB)

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10  Kommentare
10  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Arminius111 (653 Kommentare)
am 11.09.2015 22:50

Weizen, Mais, Raps sind Rohstoffe!
Warum bekommen Landwirte Förderungen und die ÖMV nicht?

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pepone (60.622 Kommentare)
am 11.09.2015 15:15

https://www.comdirect.de/inf/news/detail.html?ID_NEWS=408079030&NEWS_HASH=c6448d828e1fe395354e5b2bbd0fd2709fb2a1&NEWS_CATEGORY=POLITIK&ID_SUPPLIER=DPA_AFX&RANGE=2Y

ob de mitzi ex finanzministarin des a glesen hot ? zwinkern

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Gugelbua (31.807 Kommentare)
am 11.09.2015 10:31

wird nun Vieles billiger ? grinsen
sind ja nur die üblichen Spekulationen der Mächtigen zwinkern

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Wuhei (716 Kommentare)
am 11.09.2015 09:19

Ich nenn das prophylaktisches Jammern und das hat die Großindusrie immer schon gemacht, um ihre unverschämten Preise zu rechtfertigen. Denn nichts ist wirklich billiger geworden und besonders dies Spritpreise sehen in Deutschland ganz anders aus!

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herst (12.748 Kommentare)
am 11.09.2015 09:06

Rohstoffpreise rasseln in den Keller
jaja,man merkts deutlich,der Spritpreis ist an meiner Tankstelle seit gestern um 0,3 Cent pro Liter gefallen...

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pepone (60.622 Kommentare)
am 11.09.2015 11:28

herst

dafia wüd die müch billiga ... wei waun de Bauern nua no 30 Cent kriagn muas da vakaufspreis a owi foin oda ?
owa da müchpreis is net billiga und de Bauern kriagn trotzdem net mea ...hmmm... wos is do lois ? zwinkern

de Baby saufen ja koan benzin ...nua de Autos ... hahahahaha

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ersterkarli (4.669 Kommentare)
am 11.09.2015 08:59

alles wird wieder billiger, sind doch die Preise mit dem Argument Energie bei vielen Produkten gestiegen. Hurra nun fallen sie wieder.oder doch wieder nicht?

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pepone (60.622 Kommentare)
am 11.09.2015 08:35

zuerst zu viel produziert und dann den preis zsammghaut und wei de wirtschoft wödweit net guat laft wiad a koane Energie vabraucht .

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 11.09.2015 08:15

das schachspiel der mächtigen, die "bauern" sind als erstes geopfert...

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capsaicin (3.816 Kommentare)
am 11.09.2015 07:12

und ? was machts ??

wer weniger konsumiert, muss auch weniger arbeiten und kann sich dann eventuell zeit fürs LEBEN nehmen:

* freizeit
* muße
* soziale kontakte
* hobbys
* ...

der zenith im westlichen kapitalismus ist ohnehin erreicht, wenn net schon lang überschritten !

conclusio: es darf/muss über einen paradigmenwechsel --> nachgedacht werden...

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