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Rezession in Russland, Österreich leidet mit

Von Alexander Zens, 03. Mai 2014, 00:04 Uhr
Rezession in Russland, Österreich leidet mit
Die Russen feierten am 1. Mai den Tag der Arbeit auf dem Roten Platz. Viele wissen, dass die Zeiten rauer werden. Bild: Reuters

MOSKAU/WIEN. Exporte sind heuer um neun Prozent gesunken – Weitreichende Sanktionen könnten dramatische Folgen haben.

Der Ukraine-Konflikt und die Gefahr weitreichender Sanktionen setzen der russischen Wirtschaft massiv zu. Laut Internationalem Währungsfonds (IWF) ist sie "bereits in einer Rezession". Denn Russlands Wirtschaftsleistung schrumpfte zwei Quartale hintereinander (jeweils im Vergleich zu den drei Monaten davor).

Für das heurige Gesamtjahr erwartet der IWF nur noch 0,2 Prozent Wirtschaftswachstum. Bisher waren 1,3 Prozent prognostiziert.

Das trifft auch Länder wie Österreich und Deutschland, für die Russland zu den zehn wichtigsten Außenhandelspartnern gehört. Die österreichischen Exporte gingen in den ersten zwei Monaten 2014 um neun Prozent zurück. Knapp die Hälfte der Ausfuhren sind Maschinen. Aus Russland importiert werden zu 85 Prozent Rohstoffe.

Schlecht entwickelt hat sich die russische Wirtschaft schon im Vorjahr. Das Wachstum betrug 1,4 Prozent – für ein Schwellenland mit Potenzial sehr wenig.

Das liege an den geringen Investitionen, vor allem aus dem Ausland, sagt Vasily Astrov, Ökonom des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche: "Das Investitionsklima ist schlecht, die Rechtsunsicherheit groß, die Zinsen sind hoch. Zuletzt wurden sie noch erhöht, um den Kurs des Rubel zu verteidigen." Russland habe es verabsäumt, zu modernisieren und zu diversifizieren. Die Kapitalflucht habe sich zuletzt verstärkt. Eine Folge der Krise könnte sein, dass wichtige russische Touristen in Österreich ausbleiben, sagt Astrov.

Der Wirtschaftsdelegierte in Moskau, Dietmar Fellner, führt den österreichischen Exportrückgang auf das bisher schon geringe Wachstum in Russland und den Wertverfall des Rubel, der zu höheren Importpreisen führte, zurück. Der Ukraine-Konflikt verschärfe nun die Lage zusätzlich. "Dramatisch" werde es aber erst, wenn härtere Sanktionen als bisher verhängt würden – gegen oder auch von Russland.

Banken-Milliarden in Russland

Wenn es um den Finanzsektor geht, könnten die Raiffeisen Bank International und die Bank Austria getroffen werden. Sie sind laut der Ratingagentur Fitch im internationalen Vergleich am stärksten in Russland engagiert – mit 20 und 18 Milliarden Euro. Wenn es um Technologie-Lizenzen geht, könnten Anlagenbauer leiden. Im Bereich Energie sollte die wechselseitige Abhängigkeit zwischen Russland und dem Westen Gröberes verhindern.

Marcus Scheiblecker vom Wirtschaftsforschungsinstitut sieht nur geringe Folgen für Österreichs Realwirtschaft. Eine Rezession in Russland könnte wenige Zehntelprozentpunkte Wachstum hierzulande kosten. Wenn es aber Verwerfungen auf den Finanzmärkten gebe, könnte es "dicker kommen".

 

Zahlen und Fakten

3,5 Milliarden Euro betrugen Österreichs Exporte nach Russland im Vorjahr (plus neun Prozent). Importiert wurden Waren und Dienstleistungen um 3,2 Milliarden (minus 20 Prozent). Erstmals schaffte Österreich einen Überschuss.

8,3 Milliarden Euro haben österreichische Unternehmen bis Ende 2013 insgesamt in Russland investiert.

Kapitalabfluss: Der Internationale Währungsfonds erwartet, dass heuer Kapital in Höhe von insgesamt 72 Milliarden Euro aus Russland abfließt. Das setzt den Rubel weiter unter Druck und heizt die Inflation an.

 

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5  Kommentare
5  Kommentare
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( Kommentare)
am 03.05.2014 20:52

Und wer hat`s erfunden ... die Sanktionen, den ganzen Müll, der sich am Maidan abgespielt hat, wo waren am Anfang der mittlerweile eigendynamischen Geschichte eigentlich die 45 Millionen freiheitswilligen Bürger der Ukraine?

Aber es gibt eh ein paar Oberg`scheite hier (und auch anderswo), die hinter den aktuellen Regierungs-Separatisten (Ultra-Rechte, Oligarchen und auch die abgezockte Timoschenko )noch was "Befreiendes oder gar Selbstloses" vermuten ... da hilft kein Doktor, eher noch gut Aufpassen, aber nicht nur eine halbe Stunde "staatliche Welt-Lachrichten" täglich!

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herst (12.748 Kommentare)
am 03.05.2014 14:02

für Ösrerreich noch weitere Überraschungen geben?
War für die Hypo die Balkanmafia Mittäter,könnte es für RBA+BA die Russenmafia sein...

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 03.05.2014 11:52

Mir kommen die Tränen.
Seit die hier sind,kann ich die Deutschen wieder besser leiden...
grinsen

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RevolutionR4 (2.044 Kommentare)
am 03.05.2014 17:55

So eine rassistische Einstellung?

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Salzkammergut (3.323 Kommentare)
am 03.05.2014 10:42

Wenn ich so was lese gehe ich knapp am Herzinfarkt vorbei. Die Österreicher die dort sind bleiben dort, muss ja nicht Gewinne transferieren wenn es sich nicht auszahlt. Aber die Banken - wer sonst hat alle im Osten für Deppert angeschaut und die Goldgräberstimmung mit Aktienhighflyers und Bonis belohnt, die sollen deren Scheiß selber tragen und nicht jammern oder wie es derzeit Üblich Gewinne privatisiert und Verluste Verstaatlicht.

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