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Razzia bei VW wegen Betrugsverdachts Reparaturplan für Kunden noch offen

Von Josef Lehner, 09. Oktober 2015, 00:04 Uhr
Razzia bei VW wegen Betrugsverdachts Reparaturplan für Kunden noch offen
Die Justiz war gestern in VW-Werken, hier Wolfsburg, auf der Jagd nach Unterlagen zum Abgas-Skandal. Bild: Reuters

WOLFSBURG. Fast täglich gibt es neue Meldungen, die die Probleme des VW-Konzerns wegen des Abgasskandals verschlimmern.

Gestern, Donnerstag, wurde bekannt, dass mit Motoren-Software nicht nur die US-Abgastests manipuliert wurden, sondern dass diese auch auf den europäischen Prüfzyklus NEFZ programmiert war. Gleichzeitig wurde mitgeteilt, dass die Staatsanwaltschaft Braunschweig Razzien in mehreren Werken und sogar in Privatgebäuden und Wohnungen von Managern durchführte. Die wichtigsten Fragen zur Problemlage:

Wie und bis wann erhalten die Käufer ihre manipulierten Autos repariert?

Die Konzernführung hat beim deutschen Kraftfahramt am Mittwochabend ein Konzept vorgelegt. Es heißt, dass Zwei-Liter-Motoren die Abgasnormen mittels Software-Änderung erfüllen werden. Bei 1,6-Liter-Triebwerken müssten jedoch Einspritzung und/oder Abgasanlage modifiziert werden. Auch 1,2-Liter-Motoren seien betroffen. Die Behörde prüft das Konzept. VW räumte ein, dass es die Maßnahmen obendrein erst mehrere Monate testen müsse, ehe die Rückrufaktion für die rund zehn Millionen betroffenen VW, Audi, Skoda und Seat starten könne.

Wird VW wegen der Manipulationen strafrechtlich belangt werden?

Das ist noch offen. Die deutschen Behörden "prüfen einen Anfangsverdacht wegen Betrugs beim Verkauf von Kraftfahrzeugen mit manipulierten Abgaswerten", heißt es. Die gestrigen Hausdurchsuchungen an Betriebsstandorten und in Wohnungen waren die erste scharfe Aktion. In Frankreich hat die Justiz ebenfalls Vorermittlungen wegen schweren Betrugs eingeleitet. In Italien ermittelt die Kartellbehörde wegen möglicher Irreführung von Verbrauchern. Die deutsche Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin will prüfen, ob VW bei der Veröffentlichung des Abgasskandals mit einem Verstoß gegen Publikationspflichten Aktionäre geschädigt hat. Der US-Chef von VW, Michael Horn, hat gestern ausgesagt, dass es im Frühjahr 2014 erste Meldungen über einen möglichen Verstoß gegen Abgasnormen gegeben habe.

Was geschieht für Kunden?

In vielen Ländern nehmen sich Konsumentenschützer und Rechtsanwälte um Ansprüche von betroffenen Autobesitzern an. Auch Autofahrerklubs wie der ÖAMTC kündigen Beistand an.

 

Raphael Sperrer über das technische Foul von VW

Als Motorsportler hat er in der Rallye-Szene Titel gesammelt, beruflich ist er beim Thema geblieben: Raphael Sperrer (Bild) betreibt in Kirchdorf ein Unternehmen („Sperrer Motorsports“), das sich legal mit technischen Fingerübungen beschäftigt, die der Volkswagen-Konzern unerlaubterweise praktiziert hat. Er greift in das Motorenmanagement von Autos – vorzugsweise aus dem VW-Konzern – ein, um die Leistung zu optimieren.

Dass ein Weltkonzern wie VW ein so grobes technisches Foul passiert ist, erklärt Sperrer so: „Die Gesetzgeber haben den Herstellern bei den Messverfahren Spielräume gegeben. VW reizte sie aufgrund des Kostendrucks immer stärker aus.“ Rein technisch wäre die Korrektur beziehungsweise der Umbau der betroffenen Motoren eine „Pipifax-Angelegenheit“. Auch die Kosten einer Rückrufaktion würden sich in einem erträglichen Rahmen bewegen. Sperrer: „Das größere Problem sind sicherlich der entstandene Image-Schaden und vor allem die rechtlichen Konsequenzen. Da werden Milliarden-Klagen auf VW zukommen.“

Was den Einfluss der illegalen Manipulation der Motorsoftware auf die Umwelt betrifft, rückt Sperrer die Relationen zurecht. „Der Unterschied bei den Stickoxiden bewegt sich zwischen ein bis drei Prozent.“

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2  Kommentare
2  Kommentare
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schrebergaertner (22 Kommentare)
am 09.10.2015 12:50

Was mir an dieser Geschichte so gefällt, ist die Chuzpe, dass die Amerikaner an den europäischen Autos herumnörgeln und selber viel zu viel mit dem Auto unterwegs sind, und schon allein durch diese Tatsache dieses Stickoxid-Problem in den Schatten stellen. Aber darüber wird ja nicht geredet.

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( Kommentare)
am 12.10.2015 09:00

Was mir an IHRER Geschichte so gefällt ist dass Sie sich so wie viele andere noch immer schützend und verteidigend hinter eine Firma stellen, die die Konsumenten jahrelang betrogen und belogen hat! Was hat das Ganze damit zu tun wenn Amerikaner mehr fahren als Europäer ( was im Übrigen mittlerweile ein Ammenmärchen ist)...es geht hier um vorsätzlichen Betrug , und das gehört abgestraft und in Zukunft unterbunden. Und es geht auch darum dass Dieselautos die Umwelt massiv mehr belasten als vergleichbare Benziner...nur das wird von der europ. Politik mit Hilfe des Lobbying der europ. Dueselhersteller galant verschwiegen ! Und wir werden langsam aber sicher vergiftet....mal nachlesen unter "Auswirkung von Stickoxiden auf den Organismus" ...viel Spaß.

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