Pregartner macht in London Start-ups zu Stars
LONDON. Ex-Nokia-Markendesigner Gernot Preslmayer gründete mit finnischen Partnern eine Agentur zur Markenbildung.
In die Heimat zieht es Gernot Preslmayer nur noch selten. Trotz seiner erst 35 Jahre lebt und arbeitet der Pregartner seit 15 Jahren im Ausland. "Einmal im Jahr komme ich nach Hause, um meine Mutter zu besuchen", sagt Preslmayer.
Nun aber stehen die Chancen nicht schlecht, dass seine Österreich-Besuche wieder häufiger werden. Der ehemalige Markendesigner des von Microsoft geschluckten Handyherstellers Nokia hat sich mit seinen finnischen Partnern Miia und Aapo Bovellan in London selbstständig gemacht. Mit der Agentur Proxy beteiligt sich das Trio an Start-up-Unternehmen, die noch in einem frühen Entwicklungsstadium sind und denen von den Markenexperten ein professioneller Auftritt verpasst wird. Das soll Jungunternehmern dabei helfen, den Durchbruch zu schaffen.
Preslmayer könnte sich durchaus vorstellen, auch in seiner ehemaligen Heimat die Fühler auszustrecken, sagt er im Gespräch mit den OÖNachrichten: "Hagenberg etwa bietet ein Umfeld, das auch für uns sehr interessant sein könnte." Daher würden die nächsten Heimatbesuche möglicherweise einmal etwas ausgedehnt werden.
Branchenmäßig sei die Agentur völlig offen. "Es liegt aber in der Natur der Sache, dass es im Moment in der IT-Branche die meiste Bewegung gibt", sagt Preslmayer.
Beim Onkel gelernt
Sein Handwerk gelernt hat der Grafiker bei seinem Onkel Gerhard Preslmayer in der Linzer Werbeagentur SPS. "Da habe ich zwar ganz fad Bürokaufmann gelernt, wurde aber eigentlich als Grafiker eingesetzt", sagt Preslmayer. Nebenbei absolvierte er die Grafik-HTL als Abendschule. 1998 übersiedelte Preslmayer dann nach Wien und arbeitete unter anderem bei der Agentur Ogilvy. "Dann wolte ich aber weg aus Österreich und bin mit einem Umweg über Dublin nach London gekommen", erzählt Preslmayer, dessen Cousin Bernhard in der früheren Wagnerei in Linz seit heuer das Lokal "by preslmayer" führt.
Dass er sich jetzt selbstständig gemacht hat, liegt nicht zuletzt an der Übernahme von Nokia durch Microsoft. "Es war schade, denn ich hatte den Eindruck, dass es wieder bergauf geht mit der Marke", sagt Preslmayer. Kurze Zeit war er noch bei Microsoft tätig und hat an der Markenumstellung mitgearbeitet. "Von Microsoft war ich aber nicht wirklich begeistert", sagt Preslmayer.
Weitere infos auf www.proxyventures.com Danke