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Plus 36 Prozent: Fulminanter Start für Alibaba-Aktien

Von nachrichten.at/apa, 19. September 2014, 18:06 Uhr
Alibaba
Alibaba-Chef Jack Ma  Bild: (EPA)

NEW YORK. Die Aktien des chinesischen Online-Händlers Alibaba haben bei ihrer Erstnotiz an der New Yorker Börse angesichts einer riesigen Nachfrage mehr als 36 Prozent zugelegt.

Alibaba hat die New Yorker Börse mit dem weltgrößten Börsengang aller Zeiten in Euphorie versetzt. Mit einem Kurssprung um 36 Prozent vom offiziellen Ausgabekurs 68 Dollar auf die Erstnotiz mit 92,70 Dollar legte der chinesische Internet-Händler am Freitag ein furioses Börsendebüt hin. Wenig später kostete das begehrte Papier sogar 99,70 Dollar, bevor der Kurs wieder auf rund 93 Dollar nachgab.

Es dauerte angesichts einer Flut von Kaufaufträgen fast zweieinhalb Stunden, ehe die New Yorker Börse überhaupt einen ersten Kurs nennen konnte. Viele Anleger, die bei der Zuteilung leer ausgegangen waren, wollten die Titel offenbar zu fast jedem Preis in ihren Depots haben. "Das ist der größte Börsengang, den die Welt je gesehen hat, deshalb herrscht Feierstimmung auf dem Parkett - ob man will oder nicht", sagte Händler Benedict Willis von Sunrise Securities.

Wertvoller als Coca Cola und Walt Disney

Mit dem ersten Kurs ist Alibaba fast 230 Milliarden Dollar (180 Millionen Euro) wert, mehr als alteingesessene US-Konzerne wie Walt Disney und Coca- Cola - und noch einmal 61 Milliarden Dollar mehr als zum Ausgabepreis.

Dabei waren die Papiere schon zum Höchstpreis von 68 Dollar ausgegeben worden. Die Investoren rissen dem Unternehmen, das vor 15 Jahren von dem Englischlehrer Jack Ma gegründet worden war, die Aktien buchstäblich aus den Händen. Alibaba verkaufte Papiere für 25 Milliarden Dollar, zwei Drittel des Geldes gehen an die bisherigen Investoren wie den US-Internetkonzern Yahoo, der mit dem Verkauf von Alibaba-Aktien allein acht Milliarden Dollar kassierte. Den bisherigen Rekord hatte seit 2010 die chinesische AgBank mit 22,1 Milliarden Dollar gehalten, in New York wurde der Kreditkartenanbieter Visa als Rekordhalter abgelöst.

Eine ganze Reihe von Managern und Software-Fachleuten bei Alibaba werden mit dem Schritt an die Börse zu Millionären. Allein Unternehmensgründer Ma kassiert fast 900 Millionen Dollar. "Ich will die Aktionäre nicht enttäuschen", sagte der Firmengründer bei CNBC. "Ich will sicherstellen, dass sie Geld verdienen." Größter Alibaba-Anteilseigner ist die japanische Softbank mit 32 Prozent, die sich aber von keiner Aktie getrennt hat.

Experten unterschätzten Alibaba

Experten hatten im Vorfeld nur mit einem Kurssprung von 10 bis 15 Prozent gerechnet. Die New Yorker Börse Nyse hatte sich für den Ansturm gewappnet: Sie ließ ihre Systeme gleich in zwei Probeläufen auf Herz und Nieren testen, um keine Pleite zu erleben wie die US-Technologiebörse Nasdaq vor zwei Jahren bei der Erstnotiz von Facebook. Damals war der Handel unter der Flut von Aufträgen schier zusammengebrochen. Die Kurse waren um Stunden verspätet, viele Anleger verloren Geld. Daher hatte sich Alibaba für die Nyse als Börsenplatz entschieden. In den USA erhofft sich das Unternehmen Zugang zu einer deutlich größeren Zahl von Investoren.

Nach Angaben des führenden US-Aktienhändlers TD Ameritrade erreichte das Ordervolumen für Alibaba am Freitag noch vor dem ersten Kurs gut zwei Drittel der Kaufaufträge am ersten Handelstag von Facebook - und das Dreifache des Volumens bei Twitter. Viele Investoren waren bei der Zuteilung von Alibaba-Aktien leer ausgegangen oder enttäuscht worden. Ein Anleger berichtete, er habe 200.000 Papiere für 13,6 Millionen Dollar bestellt, aber nur 1.000 erhalten. 35 bis 40 Investoren, unter ihnen der Fondsriese Blackrock, hatten jeweils für mehr als eine Milliarde Dollar Alibaba-Papiere geordert, wie es in Finanzkreisen hieß.

Amazon und eBay am ersten Tag überholt

Sogar Bundeskanzlerin Angela Merkel schaut gespannt an die Wall Street: "Wenn heute der Börsengang von Alibaba stattfindet, dann zeigt dies doch, dass die Welt nicht schläft, dass chinesische große Unternehmen längst Global Player sind", sagte sie am Freitag beim Zentralverband des Deutschen Handwerks. Die Rivalen Amazon und eBay haben die Chinesen an Börsenwert bereits überholt. E-Commerce-Experten sehen Alibaba auf einer Stufe mit Facebook und Google. Ma hatte die Anleger bei seiner Werbetour überzeugt: "Das war einer der beeindruckenderen Präsentationen", sagte Jerry Jordan, der den 48 Milliarden Dollar schweren Jordan Opportunity Fund verwaltet. "Mir war gar nicht klar, wie erfolgreich sie sind."

15 Jahre nach der Gründung in Mas Ein-Zimmer-Wohnung wickelt Alibaba mehr Geschäfte ab als Amazon und Ebay zusammen. Rund 80 Prozent der Online-Umsätze in China, der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, gehen auf das Konto von Alibaba. Von April bis Juni schossen die Umsätze um 46 Prozent nach oben, und anders als viele Internetfirmen schreibt das Unternehmen Gewinn: 1,99 Milliarden Dollar waren es in diesen drei Monaten.

Im Westen kaum bekannt

Deutsche Internet-Firmen sind von solchen Größenordnungen noch weit entfernt. Die E-Commerce-Börsenkandidaten Zalando und Rocket Internet werden jeweils mit rund fünf Milliarden Euro bewertet. Der Online-Modehändler Zalando wurde am Freitag aber auch von der Börsen-Euphorie erfasst: Seine Aktien, die seit Donnerstag für 18 bi 22,50 Euro gezeichnet werden können, werden im Graumarkt für bis zu 26,75 Euro gehandelt.

Für viele klingt der Name Alibaba außerhalb Chinas aber noch exotisch: Nach einer Ipsos-Umfrage im Auftrag von Reuters haben 88 Prozent der Amerikaner von Alibaba noch nie gehört. Am Rande wurden kritische Stimmen laut: "In der Geschichte hat es selten einen Börsengang dieser Größe gegeben, bei dem man weniger über das Unternehmen wusste", sagte der demokratische US-Senator Bob Casey aus Pennsylvania. "Ich mache mir immer noch Sorgen um die Transparenz chinesischer Firmen, die an unseren Börsen notiert sind." An der Frankfurter Börse haben Skandale bei kleinen chinesischen Firmen für Unruhe gesorgt.

 

Alibaba

Das Unternehmen mit 300 Millionen Kunden und 25.000 Beschäftigten wickelt 80 Prozent aller Internet-Einkäufe in China ab, die dieses Jahr auf ein Volumen von knapp 300 Milliarden Euro anschwellen dürften. Im vierten Quartal 2013 steigerte Alibaba den Umsatz um 62 Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar. Den Überschuss konnte es auf 1,4 Milliarden Dollar mehr als verdoppeln.

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7  Kommentare
7  Kommentare
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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 19.09.2014 23:11

Märchen am Leben bleibt.

Ich erinnere an den Start des Chipherstellers Infineon.

Da ist die Aktie zu Beginn auch explosionsartig vom Ausgabekurs gestiegen und dann kontinuierlich abgestürzt.

Das war dann für viele kein Märchen mehr, zumindest keines mit Happy End.

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jakobhollnstein (6.792 Kommentare)
am 19.09.2014 23:41

statt Flugplätzen jetzt Schwedenbomben bauen.

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gerald160110 (5.612 Kommentare)
am 19.09.2014 20:07

Sparbuch...

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am 19.09.2014 19:46

Alibaba hat die Kriterien für einen Handel an der Börse von Hong Kong nicht erfüllt, aber die um vieles freieren Handelskriterien in New York erreicht. Darum wird der Handel nicht in Hong Kong, sondern in New York durchgeführt.

New York ist bereits für ihre explusionsblasen bekannt.

Warten wir ab.

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am 19.09.2014 18:41

Alibaba hat Traditionskonzerne überholt. Mit dem ersten Kurs ist Alibaba fast 230 Mrd.$ wert, mehr als alteingesessene US-Konzerne wie Walt Disney und Coca-Cola – und noch einmal 61 Mrd. $ mehr als zum Ausgabepreis.

Die Chinesen haben die Rivalen Amazon und eBay an Börsenwert bereits überholt. E-Commerce-Experten sehen Alibaba auf einer Stufe mit Facebook und Google.

Für viele klingt der Name Alibaba ausserhalb Chinas aber noch exotisch: Nach einer Umfrage im Auftrag von Reuters haben 88% der Amerikaner von Alibaba noch nie gehört. Am Rande wurden kritische Stimmen laut: "In der Geschichte hat es selten einen Börsengang dieser Grösse gegeben, bei dem man weniger über das Unternehmen wusste", sagte der demokratische US-Senator Bob Casey aus Pennsylvania. "Ich mache mir immer noch Sorgen um die Transparenz chinesischer Firmen, die an unseren Börsen notiert sind."

Interessant wär eine Analyse, wer die Käufer sind. Institutionelle Anleger mit Anhang, oder Private. Wer hat mehr Luft?

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capsaicin (3.839 Kommentare)
am 19.09.2014 18:22

so groß war der run auf die papierln.

conclusio: schau ma --> wies weitergeht...

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Alcea (10.015 Kommentare)
am 19.09.2014 20:19

wenn du schreibst, es war nicht einfach noch welche zu zeichnen...
Lieber conclusio: Der große Traum des kleinen Mannes mehr nicht, aber sei froh - es wird eine ordentliche Blase werden. Vergiss es nicht und denke daran!

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