Pharmakonzerne: Teure Medikamente, Gewinne in Steueroasen
WIEN. Laut einer aktuellen Studie sind auch Pharmakonzerne unter jenen US-Unternehmen, die Gewinne massiv in Steueroasen verschieben. Das verärgert Vertreter der Gesundheitsbranche, weil die Pharmabranche ihre Einnahmen vorrangig aus öffentlichen Mitteln (Steuern, Sozialversicherungsbeiträge) generiert und dank teurer Medikamente hohe Profite einstreift. Vor allem das Unternehmen Gilead steht in der Kritik, das seinen Gewinn dank einer Tablette gegen Hepatitis C zuletzt vervierfacht hat.
Die Pharmabranche streift dank teurer Medikamente satte Gewinne ein. Diese werden offenbar auch in Steueroasen gebunkert, um öffentliche Abgaben zu umgehen.
Eine Erhebung zweier US-Nicht-Regierungsorganisationen wie dem Center for Tax Justice ist Wasser auf die Mühlen der Kritiker. Die 500 größten US-Konzerne halten 2,1 Billionen Dollar an Gewinnen in Steueroasen. Aus der Pharmaindustrie liegen Pfizer und Merck auf Platz vier und sechs, was die Höhe der Offshore-Vermögen betrifft (74 und 60 Milliarden Dollar).
Gilead Sciences mit seinen 15,6 Milliarden Dollar ist einer von acht Konzernen, die der Studie zufolge in ihren Offshore-Niederlassungen gar keine Steuern zahlen. Gilead steht besonders in der Kritik. Das Unternehmen bietet, wie berichtet, seit rund zwei Jahren das Hepatitis-C-Medikament Sovaldi an. Die Tablette gilt als Durchbruch in der Behandlung der Leberentzündung und rettet viele Menschenleben.
Sie ist aber teuer. Eine Pille kam im Vorjahr auf 700 Euro. Die Therapie kostet zwischen 32.000 und 150.000 Euro – je nach Schweregrad oder Dauer. Die Branche betont immer, dass auch Forschungskosten hoch sind und nach einigen Jahren Generika zugelassen werden.
Gilead hat 2012 um 11,7 Milliarden Dollar eine Firma übernommen, die Sovaldi entwickelt hatte. In kürzester Zeit habe Gilead die Investition zurückverdient, so Kritiker: Der Patentschutz von 20 Jahren solle früher fallen. Gilead hat 2014 den Konzernumsatz auf rund 25 Milliarden Dollar verdoppelt und den operativen Cashflow auf etwa 13 Milliarden Dollar vervierfacht. Österreichs Krankenkassen haben in den vergangenen zwölf Monaten alleine für die Therapie von 1800 Hepatitis-C-Patienten etwa 135 Millionen Euro ausgegeben. Das ist fast ein Prozent der Gesamtausgaben der sozialen Krankenversicherung.
Hohe Kosten für Krankenkassen
Vom Hauptverband der Sozialversicherungsträger gibt es keine Stellungnahme. Im Jänner sagte Generaldirektor Josef Probst bei einem Gesundheitsforum, dass Arzneimittelhersteller "mit den Krankheiten der Leute extreme Profite" machen. Beobachter kritisieren, dass Pharmakonzerne Einnahmen aus öffentlichen Mitteln generieren, selbst aber Steuern vermeiden.
Jan Oliver Huber, Generalsekretär der Pharmawirtschaft-Vereinigung Pharmig, kontert. Gilead sei ein großes finanzielles Risiko eingegangen. "Und der Markt steht nicht still", sagt Huber. Vor rund einem Jahr wurde auch ein Präparat des US-Konkurrenten Abbvie zugelassen. Wegen der Weiterentwicklungen, des Wettbewerbs und der laufenden Preisverhandlungen gab es laut Huber zuletzt deutliche Preisreduktionen bei Hepatitis-C-Therapien. Die Ausgabensteigerungsraten für Medikamente hätten sich heuer generell schon fast halbiert.
Zur Steuerpraxis sagt Huber: "Ich gehe davon aus, dass sich alle Unternehmen im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten bewegen." In Österreich tätige Gesellschaften würden jedenfalls Abgaben wie Kommunal- und Lohnsteuer zahlen. Er sei für "ethische Grundsätze".
Diese Steuroasen gehören ausgetrocknet - mit ensprechendem Druck der anderen Länder. Weder die USA, naich Europa, noch andere Staaten - ausser diesen kleinen Steueroasen selbst - können an der Existenz derer Interesse haben, entgehen ihnen doch dadurch riesíge Geldmittel. Also gemeinsame und entschlossende Schritte gegen diese Staaten. Und wenn Pharmazeutika zu unethischen, wirtschaftlich unbegründet hohen Fantasiepreisen vekauft werden, so sollte der Patentschutz nach einem entsprechendem kurzzeitigen Verfahren sofort fallen und Generika zulässig sein.
Wenn ich mir das so anschaue, muss ich immer daran denken, wie sich dieser Hypo Untersuchungsausschuss lächerlich vorkommen muss, wo ein paar Möchtegern glauben, Licht in die Finsternis der Finanzwelt zu bringen.
und übrigens, Hausdurchsuchungren bei VW!
ich spar mir die Fettschrift und schreib was "gescheiteres", (c) by yourself
meisteral,
übrigens in der heutigen Printausgabe steht dieses Thema meines gestrigen Forenbeitrages auf Seite 1
Frage: Ist das was du in deinem Beitrag da von dir gibst was "gescheiteres"? Zumindest gehörten die nachgeschriebenen Forenbeiträge weniger zum Thema und Interessantes brachten sie auch nicht. Also, tuts wirklich so weh, was gscheites lesen zu müssen?
ob von ihnen so wirklich was gscheites kommt......
Btw, ich würde mich mal entscheiden, ob ich die Großschreibung nun ignoriere oder nicht. Dieser Stilmix macht sie nicht gscheiter!
"US-Konzerne halten 2,1 Billionen Dollar an Gewinnen in Steueroasen. "
Wann endlich werden diese Steuerhinterzieheroasen geschlossen? Eigentlich müssten unsere "Volksvertreter" zuerst einmal das Wahlvolk schützen und nicht diese Betrüger an der Gerechtigkeit.
gier regiert die welt.
und die welt schaut weg....
wie wäre es, wenn die Sozialversicherung entweder zusammengelegt oder, noch besser, wir anstatt einer Pflichtversicherung eine Versicherungspflicht bekämen ?
Dann bräuchte man den Hauptverband nicht mehr, andernfalls fielen viele Direktorsposten weg.
zusammenlegen - JAQ, aber keinesfalls eine Versicherungspflicht bei privaten Versicherungen, sondern Pflichtversicherung durch die ASVG!
ich meinte Konkurrenz unter den gkks - warum sollte ich als oö nicht zur stmk-gkk gehen dürfen ß