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Pegasus in Kristall für den überzeugten Ober-Mibarianer

Von Dietmar Mascher, 06. Juni 2014, 03:56 Uhr
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Bildergalerie Verleihung des Pegasus im Linzer Brucknerhaus
Bild: Weihbold

LAAKIRCHEN. "Ich will nicht in das selbstbezogene Gefühl der Unverzichtbarkeit verfallen und auch nicht darauf warten, dass der engste Kreis darauf hinweist, es wäre Zeit zu gehen", sagte Peter Mitterbauer in einem Interview mit den OÖNachrichten im November 2012.

Und kündigte an, dass ihm sein Sohn Franz-Peter 2013 als Chef der Miba AG nachfolgen würde. Das ist mittlerweile Unternehmensgeschichte. In den nächsten Tagen wird er auch seine Funktion als Aufsichtsratschef der staatlichen ÖIAG zurücklegen. Diese Funktion hatte er acht Jahre inne.

Die Pegasus-Jury fand, dass dies ein guter Zeitpunkt wäre, Mitterbauer für sein unternehmerisches Lebenswerk auszuzeichnen.

Dem 71-Jährigen war das Unternehmertum im wahrsten Sinn des Wortes in die Wiege gelegt. Er kam neben dem heutigen Vorstands-Besprechungszimmer auf die Welt. Lange Zeit sprach Mitterbauer davon, dass er somit der längst dienende Mitarbeiter im Haus war.

Peter Mitterbauer war Unternehmenschef in zweiter Generation. Sein Vater Franz hatte als 21-Jähriger das Unternehmen gegründet und aus der Schlosserei in den 57 Jahren seiner Tätigkeit einen erfolgreichen Auto-, Flugzeug- und Schiffbauzulieferer geformt.

Als Franz Mitterbauer 1983 starb, übernahm der ausgebildete Techniker Peter die Führung.

Miba wurde international

Er riskierte einiges in den Achtzigerjahren des vorigen Jahrhunderts. Er führte die Miba an die Börse und zahlte seine Geschwister aus. Eines seiner großen Verdienste war es, die Miba zu internationalisieren. Der Produzent von Sinterteilen, Gleitlagern und Reibbelägen hat heute Standorte in den USA, der Slowakei, in China, Brasilien und Indien und ist mit einem sicheren Eigenkapitalpolster ausgestattet.

Das Wachstum, das der Fahrzeugzulieferer nahm, war freilich nicht linear. Als etwa seinerzeit die Miba eine Spikes-Fabrik fertiggestellt hatte und kurz darauf ein Spikes-Verbot auf Österreichs Straßen erlassen wurde, traf das die Miba hart.

Dennoch. Mitterbauer übergab seinem Sohn ein Unternehmen mit mehr als 600 Millionen Euro Umsatz und mehr als 4300 Mibarianern. So nennen sich die Miba-Beschäftigten stolz. Mitterbauer hat Korpsgeist vermittelt. Es gibt sogar eine gelb-blau gestreifte Miba-Krawatte, die bei allen wichtigen Auswärtsterminen obligat ist, aber ohnehin freiwillig getragen wird. Dass die Mibarianer seit Gründung der Miba immer pünktlich Löhne und Gehälter bekommen haben, ist im Salzkammergut sprichwörtlich verankert: Wenn du bei der Miba arbeitest, kannst du Haus bauen, heißt es.

Bei der Nachfolge hat Mitterbauer geachtet, dass es eine klare Regelung gibt. Tochter Maria-Theresia Niss ist Chefin einer Tochterfirma und in der Jungen Industrie engagiert. Dass sie dort landete, ist nicht überraschend. Schließlich ist Mitterbauer als langjähriger Präsident der Industriellenvereinigung (IV) Österreich einer der wichtigsten Industrielobbyisten. In Oberösterreich war er mit seinem Freund Kurt Kaun einer der wesentlichen Unterstützer des damaligen Wirtschaftslandesrats Christoph Leitl für einen Erneuerungsprozess.

Mitterbauer hat zwar noch einige Aufsichtsratsfunktionen. Künftig sollte ihm aber mehr Zeit für seine Frau Waltraud, seine wichtigste Vertraute, und seine Hobbys bleiben. Dazu zählen nicht zuletzt die drei Enkelkinder und die Jagd.

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