Österreicher verreisen öfter, dafür aber immer kürzer
WIEN. Urlaubsgewohnheiten: Weniger Fernreisen und Badeurlaube, fast die Hälfte bleibt im Sommerurlaub im Inland.
Des Österreichers liebstes Urlaubsland im Sommer ist und bleibt Italien, das eigene Auto das bevorzugte Verkehrsmittel bei der Anreise. Allerdings verreisen die Österreicher häufiger und dafür kürzer als noch im Jahr 2005. Die Sommerreisen haben in den vergangenen zehn Jahren um 25 Prozent zugenommen.
Machten die Österreicher 2005 noch 5,38 Millionen Urlaubsreisen im Sommer, so waren es zwischen Juli und September 2014 bereits 6,73 Millionen, erhob die Statistik Austria. In den vergangenen zehn Jahren stieg die Anzahl der Kurzurlaubsreisen mit ein bis drei Nächtigungen um durchschnittlich 5,6 Prozent pro Jahr. Haupturlaubsreisen (mit vier oder mehr Nächtigungen) nahmen im selben Zeitraum um nur 1,1 Prozent zu.
Fast die Hälfte (44,3 Prozent) der Sommerurlaube verbrachten die Österreicher zuletzt im eigenen Land. Wenn es ins Ausland geht, dann vor allem nach Italien, Kroatien und Deutschland. Auch Griechenland, Spanien und die Türkei sind beliebt. Auffällige Verschiebungen gab es in den vergangenen zehn Jahren nicht, wenngleich Italien und Griechenland etwas an Beliebtheit verloren, Deutschland, Kroatien und Spanien hingegen gewannen.
Mehr Festival und Bühne
Der Anteil der Fernreisen hat in den vergangenen zehn Jahren leicht abgenommen: von 5,3 Prozent im Jahr 2005 auf 4,6 Prozent im Jahr 2014. Auch Strand- und Badeurlaube verloren im mehrjährigen Vergleich etwas an Bedeutung. Erholungsreisen standen im Sommer 2014 als Reisemotiv an erster Stelle, erst dann folgten Strand- und Badeurlaube, gefolgt von Aktivurlauben und Reisen zu Verwandten und Bekannten. Kultururlaube bzw. Städtereisen spielen im Vergleich zu früher nun auch im Sommer eine immer größere Rolle.
Die Organisation des Sommerurlaubs nehmen die Österreicher am liebsten selbst in die Hand. 72 Prozent der Urlaubsreisen insgesamt und 58 Prozent der Auslandsreisen wurden privat und ohne Hilfe eines Reisebüros oder Reiseveranstalters organisiert. Im Zehn-Jahres-Vergleich nahm der Anteil der selbst organisierten Sommerurlaube aber ab.
Im Vorjahr wurde mehr als ein Drittel der Sommerurlaubsreisen bzw. Teile davon online gebucht. Dabei werden Unterkünfte viel häufiger im Internet gebucht als Transportmittel.
Die Statistik hat auch die Gründe abgefragt, warum jemand nicht in den Urlaub fährt. Ganz oben stehen hier gesundheitliche Gründe und eingeschränkte Mobilität. Auch Geld- oder Zeitmangel wurden angeführt.