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"Österreicher polarisieren viel weniger als Deutsche, Amerikaner und Russen"

Von Alexander Zens, 26. November 2014, 00:04 Uhr
"Österreicher polarisieren viel weniger als Deutsche, Amerikaner und Russen"
Klauser erwartet Umsatzrückgänge, vor allem wegen politischer Krisen. Bild: privat

ST. VALENTIN/TURIN. Andreas Klauser, Chef des Fahrzeugkonzerns CNH Industrial, kündigt im OÖNachrichten-Interview eine millionenschwere Investition in Hörsching an. Der gebürtige Mollner ist für 42.000 Mitarbeiter in Europa, Afrika und dem mittleren Osten verantwortlich. Wegen der schwachen Konjunktur und politischer Krisen erwartet er Umsatzrückgänge.

Andreas Klauser ist einer der international erfolgreichsten österreichischen Manager. Seit zwei Jahren leitet der gebürtige Mollner den Fiat-Chrysler-Schwesterkonzern CNH Industrial (Steyr-Traktoren, Case-IH- und New-Holland-Landmaschinen, Iveco-Nutzfahrzeuge) in der Region Europa/Afrika/Mittlerer Osten mit 42.000 Mitarbeitern und zwölf Milliarden Euro Umsatz.

 

OÖNachrichten: Haben Sie Ihre bisherigen Ziele erreicht?

Klauser: Wir haben erreicht, dass unsere zwölf Marken gut zusammenarbeiten und Synergien optimal nutzen. Wir sind eine schlanke, schlagkräftige Organisation, haben in guten Jahren nicht zu viel Speck angesetzt und die Kosten im Griff. Das hilft uns, weil wir nächstes Jahr eine Verlangsamung der Märkte um bis zu 15 Prozent sehen.

Sie rechnen also mit einem Umsatzrückgang 2015. In welcher Dimension, wie bewältigen Sie das?

Mit innovativen Produkten und flexiblen Arbeitszeitmodellen sollte es bei uns nicht so stark durchschlagen, wir rechnen mit fünf bis zehn Prozent. Zum ersten Mal überhaupt dürfte es in allen Segmenten und auf allen Kontinenten kein Wachstum geben. Also fahren wir die Fixkosten zurück. Bei den Mitarbeitern haben wir durch den Einsatz von Leiharbeitskräften mehr Flexibilität.

Ihr Verantwortungsgebiet ist ein heikles: schwache Konjunktur in Europa, der Ukraine-Konflikt und der Terror im Nahen Osten.

Man muss heute schneller reagieren, weil sich auch die Herausforderungen schneller ändern. Wegen des Ukraine-Konflikts ist in Osteuropa die Unsicherheit groß. In Polen und auf dem Balkan – Märkte mit großem Potenzial – sind Kunden und Händler unsicher. Es wird weniger investiert. Die Lage in Syrien ist nicht hilfreich. Außerdem macht uns das nördliche Afrika Sorgen. Dafür ist die Entwicklung in Südafrika bei Landmaschinen positiv.

Was müssen Europa und Österreich für mehr Wachstum tun?

Die Investitionen und den Konsum fördern. Es braucht steuerliche Entlastungen und Infrastrukturprojekte. Ich setze große Hoffnung in die neuen Aktivitäten der österreichischen Bundesregierung – wenn das, was angekündigt wurde, umgesetzt wird. Man muss den Politikern Zeit geben. Der Zickzack-Kurs der vergangenen Jahre hat aber geschadet. Als Manager könnte ich mir das nicht leisten. Es braucht für die Mitarbeiter klare und transparente Ziele und Visionen – vor allem in Krisenzeiten.

Sie kündigten an, in Hörsching zu investieren. Wann geht es los?

Der Baubeginn ist im ersten Quartal 2015 geplant, Fertigstellung der ersten Ausbauphase Ende nächsten Jahres. Final werden wir rund zehn Millionen US-Dollar in einen neuen Vertriebs-, Marketing- und Servicestandort für Iveco-Nutzfahrzeuge, Case-Baumaschinen und Magirus-Löschfahrzeuge investieren. Das ist ein Bekenntnis zum österreichischen Standort und zu unseren Produkten.

Wird Österreich langfristig eine wichtige Rolle im Konzern spielen (derzeit mehr als 1000 Mitarbeiter, hauptsächlich Steyr-Traktoren-Produktion in St. Valentin)?

Wenn die Qualität passt, ja. Ich kann die höheren Lohnnebenkosten nur rechtfertigen, wenn dafür die Garantie- und Nachbearbeitungskosten dank der gut ausgebildeten und qualitätsbewussten Mitarbeiter niedriger sind als anderswo. Darum ist es wichtig, dass das aktuelle Bildungsniveau in Österreich gehalten wird.

Wie setzt man sich als Österreicher in einem Weltkonzern durch?

Die Stärke der Österreicher ist, authentisch zu agieren. Wir polarisieren auch viel weniger als etwa Deutsche, Amerikaner und Russen und sind letztlich lösungsorientierter.

Klauser zu Gast beim Forum Urban in Linz

„Wie viel Österreich braucht ein Weltkonzern?“ Dieser Frage und vielen mehr stellte sich der Manager Andreas Klauser beim „Forum Urban“ im Austria Trendhotel Schillerpark. Initiator, Gastgeber und Moderator dieser Gesprächsreihe ist der Klubobmann der Landes-VP, Thomas Stelzer.

 

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2  Kommentare
2  Kommentare
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zappo1410 (18.016 Kommentare)
am 26.11.2014 11:15

momentan polarisieren die Schweizer die essen nämlich vor Weihnachten Hunde & Katzen würg..... traurig

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barzahler (7.595 Kommentare)
am 26.11.2014 10:58

Wer die Karriere des Herrn Klauser kennt, hat keine Zweifel, dass es auch Menschen von unten nach oben schaffen können. Gratulation!

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