Österreich als Wirtschaftsstandort wieder attraktiver
WIEN. Im Ranking des Weltwirtschaftsforums rückt Österreich unter 138 Staaten von Platz 23 auf Platz 19 vor.
Lange ging es immer nur nach unten bei Vergleichen unserer Wettbewerbsfähigkeit mit anderen Ländern. Jetzt hat eine Reihung des World Economic Forum (WEF) Österreich um vier Plätze nach vorne gehoben, auf Platz 19.
Im Europavergleich ist das aber nur ein mittelmäßiges Ergebnis, geht aus der Managerbefragung plus Statistikauswertung hervor. Der Teilindex Arbeitsmarkteffizienz lässt beispielsweise weiterhin zu wünschen übrig, hier kam Österreich nur auf Platz 40. Bei der Beurteilung des Finanzmarkts schnitten unter anderem die Eigenkapitalausstattung der Banken sowie die Verfügbarkeit von Risikokapital mäßig ab. Die Bürokratie sowie das Steuersystem und hohe Abgaben machen den Unternehmen das Leben besonders schwer.
Das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) wies darauf hin, dass Österreich vor allem hinsichtlich des allgemeinen wirtschaftlichen Umfeldes aufholte. Bei der Staatsverschuldung verbesserte sich Österreich um 37 Plätze auf den 37. Rang. Wifo-Chef Christoph Badelt will die jährlichen Schwankungen nicht überbewerten. Er freue sich aber, dass sich die Stimmung in den österreichischen Betrieben erstmals seit vier Jahren verbessert hat. Für Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (VP) ist das Ergebnis ein Ansporn für weitere Reformen wie Bürokratieabbau und ein modernes Arbeitszeitrecht.
WK-Präsident Christoph Leitl will an die Ergebnisse des Rankings aus dem Jahr 2008 anknüpfen. Damals landete Österreich auf Rang 14. Um weiter Plätze gut machen zu können, müsse man "beim fertig ausgearbeiteten Sammelgesetz zur Entbürokratisierung beginnen". Auch die Neos forderten eine Lohnnebenkostensenkung und eine zeitgemäße Gewerbeordnung.